20 Jahre sind vergangen, seit der Hauptdarsteller einer Schulaufführung durch einen tragischen Unfall ums Leben gekommen ist. Zu Ehren des Toten will die Theater-AG das damals abgebrochene Stück wieder auf die Bühne bringen. Hätten sie es mal lieber gelassen, denn der Hauptdarsteller (nun als heimtückischer Geist) ist nicht wirklich davon begeistert. GALLOWS – JEDE SCHULE HAT EIN GEHEIMNIS: es fing an mit einem Youtube-Video und findet nun als Low-Budget-Produktion Einzug auf die Kinoleinwände der Welt.
Inhalt
In einer Woche will der amerikanische Witwer David (Peter Facinelli) seine Freundin Lauren (Sophia Myles) zum Altar führen. Da er zur Trauung auch seine jugendliche Tochter Jill (Nathalia Ramos) aus erster Ehe dabei haben möchte, macht er sich kurzerhand nach Kolumbien auf, um das Mädchen dort gemeinsam mit seiner Verlobten abzuholen. Jill ist in Bogota, der Heimatstadt ihrer verblichenen Mutter, und besucht dort ihre Tante Gina (Carolina Guerra). Von der Verlobung ihres Vaters ist sie jedoch alles andere als begeistert und will daher erst gar nicht in die Vereinigten Staaten zurückkehren. David findet sie schließlich und schleppt sie zum Flughafen, doch ihr Ausweis befindet sich sechs Stunden entfernt in Medellin. Auf dem Weg in die Stadt haben sie einen Autounfall und müssen in einem heruntergekommenen Gasthaus unterkommen. Sie entdecken, dass der alte Gastwirt ein junges Mädchen (Julieta Salazar) bei sich im Keller eingesperrt hat und sind daraufhin fest entschlossen, das Kind zu befreien. Dadurch entfesseln sie ein uraltes böses Monster, das alles verwüstet, was ihm in die Quere kommt…
Kritik
Wieder ein günstig produzierter Found-Footage-Streifen aus der Liga der übernatürlich-angehauchten Filmemacher: GALLOWS (oder im Original The Gallows, welch ein aussagekräftiger Unterschied) vereint den subtilen Horror seiner prominenten Vorgänger Paranormal Activity & Co mit dem Horror einer dreistündigen Theateraufführung. Warum der Found-Footage-Look nicht einmal in Ruhe gelassen wird und ein echter, a la Scream inszenierter Horrorfilm produziert wird, bleibt mir ein Rätsel. Sicherlich bin ich ein absoluter Fan dieses Stilmittels, aber sollte es mit Bedacht eingesetzt werden. Zu ausgelutscht präsentiert sich dieser mancherorts in eher Oberliga-Niveau eingesetzte Stil in Filmen mit Geistern, Dämonen oder Aliens. Einfach mal auch ein paar Jahre in der Ecke liegen lassen und dann mal schauen, was man daraus machen kann. So verpuffen die Ideen eines rachesuchenden Geistes eines Mitschülers und übrig bleiben 81 Minuten so la la Grusel mit Wackelkamera und einem Pfeiffer. Gut, dass was die Wackelkamera bietet, wird vollkommen – in beinaher Echtzeit – ausgeschöpft. Doch die Einführung der mitwirkenden Schüler fällt unter dem Strich zu lange aus. Man bedenke eben die 81 Minuten, da muss es umgehend zur Sache gehen. Dann (Geist sei Dank) geht in der Teenie-Hysterie doch der eigentliche Horror. Nach einigen Reißschwenks, Unschärfen, Ton-Flatulenzen, Bildverhauern und allgemeiner digitaler Aussetzer war es dann auch schon wieder mit dem Film. “Huch!?” Schluss aus, Mickey Mouse.
Fazit: Ein sehr kurzweiliger Gruselspaß, der nur die Weichen unter den Hardcore-Horrorfans zum Schaudern bringen wird.
Originaltitel: The Gallows Produktionsland/-jahr: US 2015 Laufzeit: 81 min Genre: Horror Regie: Travis Cluff, Chris Lofing Drehbuch: Travis Cluff, Chris Lofing Kamera: Edd Lukas Kinostart: 27. August 2015 Home Entertainment: - Verleih: Warner Bros. Pictures
(Quelle: vipmagazin)