THE WALK – ein einmaliges Kino-Ereignis in 3D und zugleich eine Liebeserklärung an das Paris und das New York der 1970er Jahre, aber vor allen Dingen an das unvergessliche World Trade Center.
Inhalt
Es ist eine ebenso irrsinnige wie inspirierende Aktion, die in den späten Sechziger Jahren im Wartezimmer eines Zahnarztes ihren Anfang nimmt. Dort liest Philippe Petit (Joseph Gordon-Levitt) vom Bau des World Trade Centers. In diesem Moment hat der tollkühne französische Akrobat die Herausforderung gefunden, auf die er sein Leben lang gewartet hat. Er entschließt sich, ein Drahtseil zwischen den Twin Towers zu spannen und darauf zu laufen. Dem verbotenen Balanceakt gehen zermürbende Vorbereitungen voraus, bei denen Petit Hilfe von internationalen Unterstützern, seiner Freundin Annie Allix (Charlotte Le Bon) und seinem Mentor Papa Rudy (Ben Kingsley) bekommt. Nach der anstrengenden Vorarbeit balanciert Petit am 7. August 1974 ganze 45 Minuten auf dem Seil, bis er von Sicherheitsleuten überwältigt wird…
Kritik
Wie schaut’s aus mit Höhenangst? Wenn der Arzt eine solche Furcht bei euch noch nicht attestiert hat, dann spätestens nach dem zweistündigem Genuss von THE WALK. Was für einen Drahtseilakt hat hier Regisseur Robert Zemeckis hingelegt – im wahrsten Sinne des Wortes. The Walk ist vielmehr als ein BioPic vom weltberühmten Hochseilkünstler Philippe Petit, es ist gleichzeitig auch eine Hommage an zwei Türme, die einst die Skyline New Yorks bestimmten und 2001 zum Opfer terroristischer Anschläge geworden waren. So wunderschön und anmutig ist das World Trade Center der heimliche Hauptdarsteller in diesem Film. Ihre Größe wird einzig und allein nur noch von einem übertrumpft: Joseph Gordon-Levitt. Er spielt den recht witzlosen Philippe Petit, eine Erscheinung geprägt von Hochmut und Größenwahn. Doch auch wenn er in Wirklichkeit ein eher ichbezogener Mensch ist, so sprechen seine Taten für sich. Dort wo es zwei Punkte gibt, die sich verbinden lassen, spannt er ein Seil und überwindet dabei ungeahnte Höhen. Gordon-Levitt, den die Maskenbildner eindrucksvoll vom Schönling zum schmächtigen Akrobaten ummodelliert haben, geht mit einigen Abstrichen voll in der Rolle auf. Abgesehen vom World Trade Center und Ben Kingsley, ist der Cast nur wenigen Zuschauern intensiv bekannt. Somit liegt der Fokus voll auf die Figur und den eigentlichen Akt. Der Film begleitet Petit vom Wunsch, über die Planung bis zur Durchführung und ist weniger ein klassisches BioPic, sondern verbirgt sich in seinen Grundfesten die Züge eines Heist-Movies. Dies bringt die notwendige Abwechslung in die Handlung, denn seien wir mal ehrlich: Den Ausgang der Geschichte kennen wir und zwei Stunden Drahtseilaction wäre auch ziemlich monoton. So schafft es Robert Zemeckis überraschenderweise aus dieser eher schnöden Geschichte einen unterhaltsamen Film zu kreieren, der mit dem spektakulären 3D eine unzertrennliche Symbiose eingeht.
Fazit: Beeindruckende Bilder, eindrucksvolle One-Man-Show, langatmige Inszenierung – The Walk ist ein Walk, der sich zieht, aber Angst und Faszination gleichermaßen auslöst (vergleichbar mit einem Autounfall in luftiger Höhe: Man kann irgendwie nicht wegschauen, zu spannend ist der Ausgang).
Originaltitel: The Walk Produktionsland/-jahr: US 2015 Laufzeit: 123 min Genre: BioPic, Abenteuer, Drama Regie: Robert Zemeckis Drehbuch: Robert Zemeckis, Christopher Browne Kamera: Dariusz Wolski Kinostart: 22. Oktober 2015 Home Entertainment: 25. Februar 2015 Verleih: Sony Pictures Releasing
(Quelle: vipmagazin)
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