Die Baumhauskönige

DIE BAUMHAUSKÖNIGE | Wer baut die höchste Hütte?

DIE BAUMHAUSKÖNIGE ist die liebenswerte Regiearbeit von Margien Rogaar, die vor beeindruckender Baumhauskulisse die mitreißende Geschichte zweier Freunde erzählt, deren Freundschaft auf eine harte Zerreißprobe gestellt wird.

Die Baumhauskönige - Plakat

© farbfilm verleih

Inhalt

Ziggy (Kees Nieuwerf) und Bas (Julian Ras) sind beste Freunde und haben noch einmal Großes vor, bevor sie nach den Sommerferien auf unterschiedliche Schulen gehen soll. In ihrem heißgeliebten Abenteuercamp, in dem sie vergangenen Sommer den Titel der Baumhauskönige erwarben, wollen sie noch einmal allen zeigen, was sie draufhaben und den Titel vom Vorjahr verteidigen. Das Ziel bei der Meisterschaft ist es, aus Holz und Paletten den höchsten Turm zu bauen. Das Duo fühlt sich siegessicher, denn zusammen sind die Jungs unschlagbar – doch dann kommt alles anders als geplant. Im Camp landen Ziggy und Bas in unterschiedlichen Teams und sind plötzlich Rivalen. Während sich Bas mit den coolen Jungs der Cola-Gang anfreundet, muss Ziggy zähneknirschend mit seinem kleinen Bruder in einer Mannschaft zusammenarbeiten.

Kritik

Welches Kind träumt nicht davon im höchsten und größten Baumhaus fernab der Eltern auch mal Zeit für Freunde und sich selbst zu haben. In DIE BAUMHAUSKÖNIGE leben zwei Freunde quasi vom Geschäft mit den Häusern in den Bäumen. Sie beide verbindet eine enge Freundschaft, doch diese wird erschüttert durch Missverständnisse und daraus resultierenden Verfeindung. Die niederländische Regisseurin Margien Rogaar hat einen familientauglichen Abenteuerfilm geschaffen, der zwei Freunde auf den Weg zu Feinden zeigt und damit die jeweiligen Baumhäuser in den Fokus der Auseinandersetzung setzt. Einzig ein skurriler Radiomoderator bricht mit der konventionellen Geschichte, in dem er sie mit seinen Moderationen rahmt. Etwas schräg, aber eine willkommene Abwechselung. Ansonsten präsentiert sich der Film in einer temporeichen Erzählung, der mit der Mischung aus Freundschaft, Abenteuer, Kampfgeist, Liebe und Eifersucht seine Zielgruppe entsprechend mit Themen versorgt. Dennoch nimmt die Freundschaft eine Führungsrolle ein in dieser Inszenierung. Denn Freundschaft kann schnell Risse erleiden, in dem man nicht mehr miteinander spricht und durch Missverständnisse sowie impulsiven Verhalten, alles auf’s Spiel setzt. Somit werden aus jahrelangen Freunden, erbitterte Feinde. In bester Manier anderer Kinderfilmklassiker wie Der Krieg der Knöpfe und Herr der Fliegen gestaltet sich auch das Ende, was aus Reue und Einsicht bis hin zur Eskalation sich breitmacht, und die ersten Opfer fordert. Doch ein Film braucht zwei Seiten einer Medaille. Neben der Geschichte funktionieren auch die beiden Jungdarsteller Kees Nieuwerf als Ziggy und Julian Ras als Bas wunderbar in ihren Rollen. Doch bei all der kindgerechten Perfektion, erspäht man beim aufmerksamen Zuschauen auch die eine oder andere Schwäche, wie unmotivierte Wendepunkte von Darstellern oder die relativ rudimentär gezeichneten Erwachsenenfiguren – die Eltern bekommen einfach nicht mit, was für einen Krieg ihre Kinder im Grünen führen.

Fazit: Ein herzerwärmender Kinder- und Familienfilm der fast alles richtig macht. Er stellt die typischen Probleme einer Jugend in den Vordergrund und gibt damit auch eventuelle Antworten auf Fragen, die die Kinder im Laufe ihres noch jungen Lebens quälen. 

FSK ab 6 (gelb)Originaltitel:           Bouwdorp
Produktionsland/-jahr:   NL 2014
Laufzeit:                116 min
Genre:                   Kinderfilm, Familie

Regie:                   Margien Rogaar
Drehbuch:                Margien Rogaar, Tijs van Marle   
Kamera:                  Sal Kroonenberg 

Kinostart:               7. April 2016
Home Entertainment:      28. Juli 2016

Verleih:                 farbfilm Filmverleih 

(Quelle: vipmagazin)