Sibylle Bergs Lebensgeschichte vom DDR-Flüchtling zur Bestsellerautorin klingt fast so, als hätte sie sie selbst erfunden. Früher suchte Sibylle Berg das Glück, heute sucht sie ein Haus. Im Portrait der großen ironischen Dramatikerin WER HAT ANGST VOR SIBYLLE BERG erfahren wir, wie die männliche Form von „Schriftsteller“ lautet, warum diese auf Fotos meist ihren Kopf stützen, welche nützlichen Dinge man in der DDR lernen konnte, wie Pilze die Gehirne von Politikern steuern – und dass sich hinter jeder scheuen Schriftstellerin ein scheuer Mensch verbirgt.

© Zorro Film
Inhalt
Die bekannte Autorin und Kolumnistin Sibylle Berg spaltet die Gemüter und provoziert ihre Leser scheinbar wo sie nur kann. “Eine Hasspredigerin der Singlegesellschaft” oder die “letzte freie Radikale unter den deutschen Schriftstellerinnen” wird sie schon mal genannt. Mit „Wer hat Angst vor Sibylle Berg?“ entstand ein Porträt der ironischen Dramatikerin, die einst auf der Suche nach dem Glück aus der DDR flüchtete und heute ein neues Haus sucht – eine Lebensgeschichte die fast so klingt, als wäre sie von ihr selbst erfunden worden. Berg teilt ihre Gedanken zu allerlei Themen mit: Wie denn zum Beispiel die männliche Form von “Schriftsteller” lautet, welche nützlichen Dinge man in der DDR gelernt hat und wie Pilze die Gehirne von Politikern steuern. Und dass sich hinter einer scheuen Schriftstellerin in der Regel auch ein scheuer Mensch verbirgt.
Kritik
Sibylle Berg – gefeierte und gehasste Schriftstellerin zu gleichen Teilen. WER HAT ANGST VOR SIBYLLE BERG ist eine authentische Doku, über eine authentische Frau. Das Regie-Duo Sigrun Köhler und Wiltrud Baier alias Böller und Brot haben ein wunderbares Porträt geschaffen, dass der Persönlichkeit Berg würdig wird. Sie sagt, was sie denkt und verstellt sich für niemanden – und das wird transportiert. Das Filmteam blickt hinter die Fassade der Bestseller-Autorin und begleitet sie in unterschiedlichen Situationen. So entstand ein ehrlicher Film über eine intelligente Frau, die so ist, wie sie ist: polarisierend. Wer hat Angst vor Sibylle Berg punktet mit der Nähe zu seiner Hauptdarstellerin. Wir werfen einen Blick in ihre Wohnung, begleiten sie beim Spaziergang oder lauschen ihren Gesprächen mit Freunden – darunter auch das eine oder andere bekannte Gesicht aus der Öffentlichkeit, die ihre Sicht auf Sibylle Berg humorvoll und wahrhaftig darlegen. Wir werden als Zuschauer quasi ein Teil des Lebens von Berg. Wir werden für 84 Minuten quasi zur beste(n) Freund(in) einer exzentrischen Autorin.
Fazit: Ein Fest für Haters und Lovers der kontroversen, aber auch geistreichen Ansichten einer starken Frau, die sich für niemanden verbiegt.
Originaltitel: Wer hat Angst vor Sibylle Berg Produktionsland/-jahr: DE 2015 Laufzeit: 84 min Genre: Dokumentation Regie: Wiltrud Baier, Sigrun Köhler Drehbuch: Wiltrud Baier, Sigrun Köhler Kamera: Wiltrud Baier, Sigrun Köhler Kinostart: 28. April 2016 Home Entertainment: - Verleih: Zorro Film
(Quelle: BoellerundBrot)
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