Voll Abgezockt

VOLL ABGEZOCKT | Sie hat die Zeit seines Lebens

In Seth Gordons Komödie VOLL ABGEZOCKT stiehlt Melissa McCarthy die Identität von Jason Bateman – und stellt damit das hiesige Leben des Familienvaters auf den Kopf.

Voll Abgezockt - Poster

© Universal Pictures

Inhalt

Beinahe unerschöpfliche finanzielle Mittel erlauben es Diana (Melissa McCarthy), ein ausschweifendes Leben in einem Außenbezirk Miamis in Florida zu führen. Alles, was ihr gefällt, kauft sie auch. Es gibt nur einen kleinen Haken an der Sache: Ihre Identität, die sie beim Einkaufen nutzt, hört auf den Namen Sandy Bigelow Patterson und gehört eigentlich einem Mann (Jason Bateman). Dieser lebt in Denver, Colorado, und arbeitet unter dem schrecklichsten Boss, den man sich nur vorstellen kann, Harold Cornish (Jon Favreau). Sandy bekommt den Identitätsraub nicht nur finanziell zu spüren, auch sein Ruf ist in Gefahr. Er hat nur eine Woche Zeit, um die Betrügerin aufzuspüren, bevor sein Leben komplett aus den Fugen gerät. Als Sandy Diana im entfernten Miami stellt, versucht er auf dem 2000 Meilen langen Rückweg nach Denver alles, um seine Identität zurückzuerlangen: Bestechung, Überredung, Streit. Als jedoch keiner dieser Versuche etwas bringt, muss Sandy feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, seinen eigenen Namen wiederzubekommen.

Kritik

VOLL ABGEZOCKT gehört zur Kategorie Film, die man kennt, hasst oder liebt und eventuell sich gern auch ein zweites Mal ansieht oder eben erst gar nicht. In den Grundzügen ist Seth Rogans Voll Abgezockt ein klassischer Road Movie mit der Etablierung humorvolle Elemente, die sich zwischen extrem lustig und übertrieben peinlich bewegen. Ein schmaler Grat nach Schema F sagen die einen, ein wirklich unterhaltsamer Spaß die anderen. Es ist eine durchschnittliche Komödie mit seltenen frischen Ideen. Neben den eher zwiespältigen Humor sind es eigentlich die beiden Hauptdarsteller Jason Bateman und Melissa McCarthy, die diesen Film am Leben erhalten. Die Dynamik zwischen den beiden ist einfach nur grandios und anbetungswürdig. Schleichen sich dann noch ab und zu gefühlvolle Momente in den Film, funktioniert er bis zum Ende ganz gut. Besonderes Aushängeschild sind die recht derben Sprüche unserer korpulenten Melissa, die damit wahrlich in ihrem Element steckt. Und Bateman, der ist eigentlich auch immer mal wieder für solche Art von Filmen zu haben (unabhängig davon, ob er Geld verdienen muss). Sicherlich ist Voll Abgezockt vorhersehbar, doch seine Makel sind so gravierend, dass diese schon wieder gut sind. „Mut zur Hässlichkeit!“ Derbe Kost aus den tiefen überarbeiteter Drehbuchautoren. Er ist einfach unterhaltsam und kurzweilig. Man streitet sich immer, was einen Film zu einem guten Film macht. Das liegt allein im Auge des Betrachters. Entscheide ich streng nach den filmisch-kritischen Gesichtspunkten müsste der Film glatt durchfallen bei mir. So habe ich ihn auch in erster Linie bewertet. Doch gehe ich nach dem Unterhaltungsfaktor gibt es kaum was Besseres. „Was der Bauer nicht kennt, isst er auch nicht“ und in diesem Fall nehmen wir die bekannte Geschichte an und erfreuen uns an teilweise nicht jugendfreien Sprüchen und überzogenen Klamauk. Wir müssen als Zuschauer ehrlich zu uns selbst sein und vielleicht nicht immer allzu hart mit diesen „Kunstwerken“ ins Gericht gehen.

Fazit: Man kann ihn sehen, muss man aber auch nicht – wenn gar nichts im Fernsehen kommt, dann hat man mit Voll Abgezockt eine sichere Reservebank, um nicht immer alles zu hinterfragen sondern sich einfach mal getrost vor lauter Lachen auf dem Boden zu kugeln.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Identity Thief
Produktionsland/-jahr:   US 2013
Laufzeit:                111 min
Genre:                   Komödie

Regie:                   Seth Gordon
Drehbuch:                Craig Mazin
Kamera:                  Javier Aguirresarobe

Kinostart:               28. März 2013
Home Entertainment:      8. August 2013

Verleih:                 Universal Pictures

(Quelle: vipmagazin)

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