URMILA – FÜR DIE FREIHEIT erzählt die hoffnungsvolle Geschichte einer jungen Frau, die um Freiheit, Gerechtigkeit und eine Perspektive für junge Mädchen in Nepal kämpft.

© farbfilm verleih
Inhalt
Urmila Chaudhary war erst sechs Jahre alt, als sie von ihren eigenen Eltern als sogenannte Kamalari, eine Haushaltssklavin, verkauft wurde. Ganze zwölf Jahre mussten vergehen, ehe sie befreit werden konnte. Seitdem kämpft Urmila gemeinsam mit der Organisation „Freed Kamalari Development Forum“ (FKDF) für die Befreiung weiterer junger Sklavinnen in ihrer nepalesischen Heimat. Mit Erfolg: Schon 13.000 Mädchen konnte geholfen werden und Urmila macht auch international auf die Probleme in ihrem Land aufmerksam. Allerdings will sie auch gerne Anwältin werden und versucht dafür, ihre Rolle als Aktivistin mit intensivem Lernen zu verbinden. Doch dadurch stößt sie oft an ihre persönlichen Grenzen und so langsam wird die Entscheidung für nur einen Pfad im Leben immer notwendiger. Welchen Weg wird sie einschlagen?
Kritik
Die von Susan Gluth inszenierte Dokumentation URMILA – FÜR DIE FREIHEIT zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben der politischen Aktivistin, die vor ihrer größten Herausforderung steht, ihren Einsatz in der Organisation FKDF mit ihrem persönlichen sowie beruflichen Werdegang zu vereinbaren. Das Messen beider wesentlicher Bestandteile im Leben von Urmila, machen die Stärken der Dokumentation aus. Die Darstellung politischen Bestrebens in den Kontext ihrer Karriere als Rechtsanwältin zu setzen, sind kongenial und eine liberale Lösung mit logischen Folgen für den Zuschauer. Gluth gelingt es, die junge Frau als Mensch zu porträtieren, der sich für das einsetzt, woran er glaubt – nicht nur aus der Warte heraus, dass es sich eh um eine Aktivistin handelt. Die Regisseurin offenbart, dass selbst jemand, der sich die Grausamkeit des Freiheitsentzuges kaum vorstellen kann, mit dem Menschen Urmila Chaudhary mitfühlt, anstatt einfach nur betroffen die Fakten über den Kamalira-Handel aufzunehmen. Leider verliert sich die Doku zu sehr im Anreißen von einzelnen Punkten, die die Sklaverei betrifft: korrupte Politiker, Eltern die aus Armutsgründen ihre Kinder verkaufen müssen oder Polizei-Horden, die Demonstranten niederknüppeln. Man sammelt die Kuchenkümmel ohne ein ganzes Stück zu erhalten. Sicherlich kann man nicht alles in der Zeit ausführlich behandeln, jedoch hätte man einen eleganteren Weg finden müssen, denn das Thema ist wichtig und von allgemeinen Interesse. So verkommt einiges vom so guten Einstieg, dass man sich so am Ende fragt: „Bin ich jetzt schlauer als vorher?“
Fazit: Susan Gluth erzählt eine hoffnungsvolle Geschichte einer jungen Frau, die um Freiheit, Gerechtigkeit und eine Perspektive für junge Mädchen in Nepal kämpft, jedoch vermisst man die entscheidenden Einschläge gegen die Urmila schlussendlich vorgeht. Unter dem Strich wurde es ein Porträt, das visuell hervorragend und ergreifend inszeniert wurde, jedoch inhaltlich wesentliche Fakten und Ereignisse nicht ausreichend genug behandelt.
Originaltitel: Urmila: my memory is my power Produktionsland/-jahr: DE/NO/NP 2016 Laufzeit: 84 min Genre: Dokumentation Regie: Susan Gluth Drehbuch: Susan Gluth, Silke Cecilia Schultz, Kristl Filippi Kamera: Susan Gluth Kinostart: 26. Mai 2016 Home Entertainment: - Verleih: farbfilm verleih
(Quelle: farbfilmverleih)
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