[In freundlicher Zusammenarbeit mit Maxdome] Im Drama THE BIG SHORT von Regisseur Adam McKay – basierend auf dem gleichnamigen Buch von Michael Lewis – bereichern sich vier Männer an der Finanzkrise: Während die Welt vor dem finanziellen Kollaps steht, sacken sie Millionengewinne ein und von schlechtem Gewissen keine Spur.

© Universal Pictures Home Entertainment
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 2005. Tag für Tag werden an der Wall Street neue, waghalsige Börsengeschäfte getätigt und die Wirtschaft boomt. Vor diesem Hintergrund werden sogar Arbeitslose mit hervorragenden Renditen und minimalen Risiko zu Villenbesitzern. In der beseelten Atmosphäre des allgemeinen Wohlstands sieht nur der eigenwillige Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) voraus, dass die Finanzwelt unmittelbar vor einem gigantischen Crash steht. Als er mit seinen Prognosen bei den führenden Bankenbossen kein Gehör findet, fasst er einen perfiden Plan, mit dem er die großen Banken aufgrund ihres Mangels an Weitsicht und ihrer Gier vorführen will: Den „Big Short“. Mit anderen risikofreudigen Spekulanten wie dem Trader Steve Eisman (Steve Carell), dem Deutsche-Bank-Makler Greg Lippman (Ryan Gosling) und dem einstigen Star-Investor Ben Rickert (Brad Pitt) wettet er gegen das Finanzsystem, indem er Leerkäufe von Aktien großer Investmentbanken tätigt. Im Gegenzug winkt das große Geld…
Kritik
Politische oder gar Finanz-Themen sind an für sich schon nicht jedermanns Sache, diese aber dann noch auf Film zu bannen, erfordert viel Mut und eine wirklich tragbare Geschichte. Es ist immer die Rede von Daseinsberechtigung. Also was ist es nun, was THE BIG SHORT zu einem guten Film macht und dementsprechend auch eine Berechtigung zuspricht überhaupt da zu sein?McKay hat es geschafft das sperrige Thema „Finanzkrise“ mit viel Humor umzusetzen, aber nichtsdestotrotz auch die dramatischen Seiten dessen, was Investoren, Banker und auch Politiker fürchten, darzustellen. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass auch Finanz-Laien die damalige Situation mit all seinen Problemen verständlich und ohne unnötigen Fachjargon erklärt bekommen.
Denkt man an das heikle Thema der Finanzkrise denkt man nicht sofort an Adam McKay. Blickt man einmal auf seine bisherigen Werke, so stellt man überraschend fest, dass er sich der Komödie verschrieben hat und gerne mit Will Ferrell abhängt: Ricky Bobby – König der Rennfahrer, Stiefbrüder, Anchorman 1 & 2 oder Die etwas anderen Cops finden sich nicht nur auf Maxdome, sondern auch im hiesigen Lebenslauf wieder. Er besitzt ein gutes Gespür für Situationskomik und ein Talent für tragische Momente im Gewand einer Stand Up-Comedy-Show. Auch in The Big Short findet man jene Einflüsse von McKay wieder. Finanzkrise ist nicht gerade die ideale Grundlage um eine Komödie darauf zu errichten, aber trotz der Ernsthaftigkeit des Themas gewinnen wir der Geschichte auch unfreiwillig sowie freiwillig einen gewissen Humor ab.
Die Inszenierung folgt dabei einem höchst eigenwilligen Stil: Die Kamera ist immer in Bewegung, auch in ruhigen und dialogreichen Situationen. Zudem wird oft und schnell geschnitten, was dem Film eine eher störende Hektik verleiht. Auch die Einschübe von einzelnen Bildern oder Videos von Nonfiction-Szenen empfindet man als Zuschauer auch eher als belastend. In diesen Momenten fühlt man sich, natürlich auch thematisch bedingt, unausweichlich an Martin Scorseses The Wolf of Wall Street erinnert. Qualitativ reicht The Big Short nicht an Scorseses Börsen-Komödie heran, wobei ein direkter Vergleich unfair ist. The Big Short ist in seinem Aufbau wesentlich ernster und geerdet geraten, obwohl auch der eine oder andere Lacher garantiert ist. Was man McKays Film wirklich ankreiden muss, ist die zum Teil schnelle Inszenierung, die mit dem nicht gerade sorglos-heiteren Thema Finanzkrise kollidiert. Ansonsten gibt es nur wenig zu meckern, denn gerade dem bis in die Nebenrollen stark besetzten Cast zuzuschauen, ist Freude pur. Ganz vorne dabei Kämpfer-Typ Christian Bale (The Fighter), der hierfür als bester Nebendarsteller für den Oscar nominiert wurde, Eichhörnchen-Synchronsprecher Steve Carrel (Ab durch die Hecke), Weltretter, Tibet-Tourist und Manager Brad Pitt (World War Z, Sieben Jahre in Tibet und Die Kunst zu gewinnen – Moneyball) und Schönling Ryan Gosling (Only God Forgives und Crazy Stupid Love), der nach zweieinhalb Jahren sein Schauspiel-Comeback gibt. Sie alle machen eine ausgesprochen gute Figur in ihren eigenwilligen Rollen und schauspielerisch kann man The Big Short wahrlich nichts vorwerfen.
Fazit: Die Erkenntnisse von The Big Short: jeder ist bestechlich, jedes Rating ist gekauft oder wird verkauft und nur wenige Menschen steuern die Geldströme ganzer Kontinente. Nirgendwo ein Hauch von Skrupel und dies macht den Film sehenswert und beängstigend zugleich.
Originaltitel: The Big Short Produktionsland/-jahr: US 2015 Laufzeit: 130 min Genre: Drama, Komödie Regie: Adam McKay Drehbuch: Adam McKay, Charles Randolph Kamera: Barry Ackroyd Kinostart: 14. Januar 2016 Home Entertainment: 2. Juni 2016 Verleih: Universal Pictures Home Entertainment
(Quelle: ParamountPicturesGER)