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SUFFRAGETTE | Taten statt Worte

Fesselnd wie ein Thriller erzählt SUFFRAGETTE die spannende und inspirierende Geschichte ihres herzzerreißenden Kampfs um Würde und Selbstbestimmung.

suffragette

© Concorde Home Entertainment

Inhalt

Maud Watts (Carey Mulligan) arbeitet seit ihrem siebten Lebensjahr im Londoner East End in einer Wäscherei. Inzwischen ist sie mit ihrem Kollegen Sonny (Ben Whishaw) verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Über die Qualität ihres Lebens stellt sich Maud nur wenige Fragen, bis sie eines Tages bei einem Botengang für ihren Boss Taylor (Geoff Bell) in einen Aufstand der Suffragetten gerät. Unter den Steinewerferinnen ist auch Mauds Kollegin Violet (Anne-Marie Duff), die mit Herzblut für das Frauenwahlrecht kämpft. Zunächst will Maud nichts von dieser Gruppierung wissen, lässt sich dann aber von Violet und ihren Freundinnen überreden, an einem geheimen Treffen der Bewegung teilzunehmen. Vom Kampfgeist ihrer Mitstreiterinnen angesteckt und einer Rede der Suffragetten-Anführerin Emmeline Pankhurst (Meryl Streep) angestachelt, ist Maud bald bereit, immer militanter für die Frauenrechte einzutreten. Dabei setzt sie nicht nur Job und Familie, sondern auch ihr Lebens auf Spiel…

Kritik

Mit The Invisible Woman und Die eiserne Lady hat Drehbuchautorin Abi Morgan ihr Händchen für starke Frauen bewiesen und diese entsprechend zu charakterisieren. Beim Drama Brick Lane – der es hierzulande nicht ins DVD-Regal geschafft hat, es aber verdient hätte – kam es dann auch zur erfolgreichen Zusammenarbeit von Morgan und Regisseurin Sarah Gavron. Ein glücklicher Umstand, denn viele Jahre später sollten sie mit SUFFRAGETTE ein Thema umsetzen, was filmisch nie oder nur im Anschnitt berücksichtigt wurde: Frauen, die sich auflehnen gegen gesellschaftliche Normen und Konventionen. In erster Linie geht es um das Frauenwahlrecht und damit einhergehende Gleichstellung. Suffragette ist eine Emanzipationsgeschichte, die beispielhaft an wenigen Frauen, seien es Arbeiterinnen oder bürgerliche Ehefrauen innerhalb nur eines Jahres, in der der Film spielt, in Szene gesetzt wird. Auch wenn der dramaturgische Spannungsbogen sehr klassisch bis zum Finale inszeniert ist, liegt der Focus vorwiegend auf der verwendete Handkamera und der Konzentration auf die (fiktionale) Hauptfigur Maud. Maud ist jene Figur, die den Zuschauer am eigenen Leib Zurücksetzung, Ohnmacht und Belastung spüren lässt. Gavron inszeniert ein wirklich spannendes Drama, in dem die Schauspielerinnen um Carey Mulligan, Meryl Streep und Helena Bonham Carter gemischt mit starken männlichen Pendants wie Ben Whishaw, Brendan Gleeson und Geoff Bell, hervorragend aufspielen. Es kommt weniger auf historische Exaktheit der Ereignisse an. Die emotionale Beteiligung am Schicksal der Frauen stehen stärker im Vordergrund. So ist die Konzentration auf wenige Hauptfiguren auch offen für Aktualisierungen im Kampf um Gleichberechtigung und dem Respekt für jeden Menschen, gleich welchen Alters, Geschlechts oder Orientierung.

Fazit: Suffragette ist ein kraftvoller Film, hauptsächlich weil das eine Geschichte ist welche auch noch nach 100 Jahren voller Relevanz steckt, was es überraschender macht dass bis heute noch niemand anderes einen Film darüber gemacht hat.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Suffragette
Produktionsland/-jahr:   UK 2015
Laufzeit:                106 min
Genre:                   Biografie, Drama, Historie

Regie:                   Sarah Gavron
Drehbuch:                Abi Morgan 
Kamera:                  Edu Grau

Kinostart:               4. Februar 2016
Home Entertainment:      16. Juni 2016

Verleih:                 Concorde Home Entertainment

(Quelle: Concorde Movie Lounge)