Wie muss er sich gefühlt haben. Ein schwarzer Amerikaner 1936 im Olympiastadion der Nazis, der „Herrenrasse“? Jesse Owens! Jetzt, 80 Jahre danach, versucht der Film ZEIT FÜR LEGENDEN, seine beeindruckende Geschichte nachzuerzählen.

© SquareOne Entertainment/Universum Film
Inhalt
Ohio, 1934. Coach Larry Snyder (Jason Sudeikis) kann sein Glück kaum fassen: In dem schwarzen Leichtathleten Jesse Owens (Stephan James) scheint er das Ausnahmetalent gefunden zu haben, nach dem er sein Leben lang gesucht hat. Zusammen feiern der Sportler und sein Trainer einen Erfolg nach dem anderen und visieren schon bald eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von 1936 in Deutschland an. Doch als sich Owens fast am Ziel seiner sportlichen Träume wähnt, zieht er einen Boykott der Veranstaltung in Erwägung, denn mittlerweile haben die Nazis in Deutschland die Macht ergriffen und wollen die Olympischen Spiele für ihre rassistische Propaganda nutzen. Schließlich aber entscheidet sich der Sportler anzureisen und in Berlin ein Zeichen für Toleranz zu setzen. Vor Ort versetzt er mit seinen einzigartigen sportlichen Leistungen Hitlers Nazi-Regime einen herben Schlag…
Kritik
Die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin sollten in vielerlei Hinsicht in die Geschichte eingehen: einerseits als die Propaganda-Spiele der Nationalsozialisten rund um Adolf Hitler und andererseits als Hoffnungsschimmer, denn ein Mann stellte sich mit seinem Auftritt gegen die idealistischen Denkweisen der Nazis. Die Rede ist vom Ausnahmesportler Jesse Owens. Das Drama ZEIT FÜR LEGENDEN porträtiert dieses Ereignis und den Mann Owens absolut einzigartig. Jedoch ist es viel mehr als eine packende Sportler-Biografie. Der hochkarätig besetzte Film, u.a. können wir Schauspielgrößen wie William Hurt oder Jeremy Irons bei der Arbeit zusehen, zeigt auch, wie das Zusammenspiel von Sport und Politik, eine gefährliche Wirkung haben kann. Bis heute sehen wir eine solche Verknüpfung: sei es Putin mit den Olympischen Winterspielen von Sotchi oder der baldigen Fußball-Weltmeisterschaft – um nur mal ein aktuelles Beispiel zu nehmen. Geschichte wiederholt sich eben. Nichtsdestotrotz spielt nicht Adolf Hitler groß auf, sondern zu seinem Missfallen der junge Athlet Jesse Owens – verkörpert vom charismatischen Stephan James, denn man zuletzt im Historiendrama Selma bestaunen konnte. Zeit für Legenden ist ein wirklich gut gemachtes Drama, welches Stephen Hopkins ohne Verzerrung der Tatsachen inszeniert hat. Es fehlt wirklich an nichts und für einen schulischen Exkurs absolut zu empfehlen.
Fazit: Ein talentierter Afroamerikaner wird zur Symbolfigur im Kampf gegen Rassismus und politischer Anfeindungen.
Originaltitel: Race Produktionsland/-jahr: CA/DE 2016 Laufzeit: 134 min Genre: Biografie, Drama, Sport Regie: Stephen Hopkins Drehbuch: Joe Shrapnel, Anna Waterhouse Kamera: Peter Levy Kinostart: 28. Juli 2016 Home Entertainment: - Verleih: SquareOne Entertainment/Universum Film
(Quelle: Universum Film)