Vom Tellerwäscher zum Millionär und wieder zurück: Der zweifache Oscar-Preisträger Kevin Spacey beweist in SELFMADE-DAD – NOT MACHT ERFINDERISCH trotz widriger Umstände seinen Sinn für Humor.

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Inhalt
Robert Axle (Kevin Spacey) hat es als erfinderischer Geschäftsmann mit seinen Produkten zu Ruhm und Reichtum gebracht. Als allerdings der von ihm entwickelte Bauchweg-Trainer, der bei jedem Sit-Up den TV-Kanal wechselt, für reihenweise gebrochene Finger sorgt, verliert der Tüftler mit einem Schlag alles: Die Schadensersatzforderungen zehren Axles Vermögen auf, seine Familie kehrt ihm den Rücken und er landet schließlich im Gefängnis. Als er zehn Jahre später entlassen wird, steht er vor dem Nichts: Seine Frau Lorraine (Virginia Madsen) ist inzwischen neu verheiratet und zu seiner Tochter Claire (Camilla Belle) hat er nach Jahren der Vernachlässigung ein angespanntes Verhältnis. Dennoch erklären sie und ihre Mitbewohnerin Phoebe (Heather Graham) sich dazu bereit, den Ex-Knacki bei sich aufzunehmen. Während Axle versucht, sich unter den strengen Augen von Troy (Johnny Knoxville) mit einem Job im Supermarkt über Wasser zu halten, sucht er fieberhaft nach einer ihn rehabilitierenden neuen Erfindung.
Kritik
Wer kennt das nicht? Viele Filme ereilt ein nicht gerade ehrenvolles Schicksal. Obwohl sie wirklich gut sind, wird das Potential nicht erkannt oder falsch gedeutet. Ein Weg ins Kino gibt es nicht und daher folgt die direkte Vermarktung auf DVD/Blu-ray. Auch die überaus reizende Komödie SELFMADE-DAD, die bereits sechs Jahre alt ist, hat hierzulande endlich den Weg an die Öffentlichkeit gefunden und kommt nun ins Verkaufsregal. Im Vorfeld hatten die Produzenten hart kämpfen müssen, um einen Verleih zu finden. Nun war es dann endlich soweit und wir kommen in den Genuss einer sehr knuffigen und humorvollen Geschichte. Besonders erstaunlich ist die Tatsache, dass der Film hochkarätig besetzt ist, was weitere Verwunderung erzeugt. Viele Filme haben nicht mal im Ansatz so einen vielschichtigen Cast zu bieten und schaffen es ins Kino, Selfmade-Dad blieb das verwehrt. Mit Kevin Spacey in der Hauptrolle – der erste Aufschrei – folgen ihm Virgina Madsen, Heather Graham, Johnny Knoxville oder Camilla Belle in weiteren aberwitzigen Rollen. Ein Potpourri aus Darstellern, die alle facettenreich sind und mit ihren besonderen Stärken diesen Film antreiben. Kevin Spacey spielt endlich wieder eine Hauptrolle, auch wenn diese er besser hätte auslassen sollen. Das liegt nicht daran, dass der Film schlecht ist. Es liegt er daran, dass dieses Schema an Film nicht in den Lebenslauf von Spacey passt. Es entspricht nicht seinem Typ. Dennoch gibt er in der Rolle des gefallenen Erfinders und Vaters sein bestes und erkämpft sich bis zum Schluss eisern die Zuschauer zurück. Überraschend gut sind auch einer nicht mehr in Hollywood präsente Heather Graham (zu mindestens spielt sie nur noch selten in Blockbustern mit) und Craig Robinson, den wir seit Das ist das Ende wirklich ins Herz geschlossen haben. Überhaupt sind die drei Mädels im Ensemble gut. Das Ende dieser Feel-Good-Story ist schnell klar, es geht nicht um das Reparieren von Axles Karriere, sondern um die Wiederherstellung einer Familie und der damit einhergehenden Beziehung zu seinen Töchtern.
Fazit: Eine wirklich unterhaltsame Komödie, die mit ihrem Ensemble und Humor punktet, aber durch die sehr vorhersehbare Geschichte abflacht.
Originaltitel: Father of Invention Produktionsland/-jahr: US 2010 Laufzeit: 93 min Genre: Komödie, Drama Regie: Trent Cooper Drehbuch: Jonathan D. Krane, Trent Cooper Kamera: Steve Yedlin Kinostart: - Home Entertainment: 25. August 2016 Verleih: Concorde Home Entertainment
(Quelle: Concorde Movie Lounge)