Seit vielen Jahrzehnten begeistert Oliver Hassencamp heranwachsende Jungs mit seiner Kinderbuchreihe BURG SCHRECKENSTEIN. Die Bücher haben alles, was sich die Zielgruppe wünscht – eine geheimnisvolle Raubritterburg als Sitz eines reinen Jungeninternats, Abenteuer, Freundschaft, Geheimnisse und den Schwur, immer zusammenzuhalten. Und auf der anderen Seite des Sees ein Elite-Internat namens Rosenfels, aber nur für strebsame Mädchen, denen die „Schreckies“ wilde Streiche spielen können!

© Concorde Filmverleih
Inhalt
Melanie (Jana Pallaske) hofft, dass ihr elfjähriger Sohn Stephan (Maurizio Magno) auf einem Internat wieder bessere Noten bekommt und hat ihn deswegen in der Schule auf Burg Schreckenstein angemeldet. Als der Sohnemann die Neuigkeit von seinen Eltern verkündet bekommt, ist er alles andere als begeistert, doch entgegen Stephans Befürchtungen entpuppt sich die Burg als großartiger Ort mit lauter anderen Jungs, die eher Flausen als Lernen im Kopf haben. Zu seinen neuen Freunden gehören Ottokar (Benedict Glöckle), Mücke (Caspar Krzysch), Strehlau (Eloi Christ) und Dampfwalze (Chieloka Nwokolo), die Stephan nach anfänglichen Differenzen in ihren Geheimbund aufnehmen. Sie sind die „Ritter“ ihrer Burg und führen eine erbitterte Fehde mit den Mädels vom benachbarten Internat Rosenfels. Weder die Schulleiter der beiden Häuser (Sophie Rois, Henning Baum) noch Graf Schreckenstein persönlich (Harald Schmidt) können die Streiche verhindern, die sich die Schüler gegenseitig spielen…
Kritik
Dampfwalze, Ottokar, Mücke, Strehlau und der “Neue” Stephan. Namen aus dem Streiche gemacht werden. BURG SCHRECKENSTEIN erblickte erstmals 1959 das Licht der Welt. Autor Oliver Hassencamp schrieb 27 Bände über die Jungenbande, über die jetzt der erste „Schreckenstein“-Film entstand und durchaus gefällt, sowie Lust auf mehr macht. Ralf Huettner greift mit seiner Adaption der beliebten Kinderbuchreihe gekonnt das Feeling der Bücher auf und bietet der Zielgruppe von 0 bis 12 Jahren tolle Aktionen, wie coole Sprüche, abgefahrene Streiche und schräge Rituale. Bei all dem Spaß, der sich im Film verbirgt, hat er mit einem Identitätsproblem zu kämpfen. In Zeiten von Die wilden Kerle und Bibi & Tina schafft es Burg Schreckenstein nur sehr schwer sich abzuheben und einen eigenen Charakter auszubilden. Zu stark erinnern gewisse Dialoge und Handlungen der Protagonisten an jene anderen Verfilmungen, hier hätte man etwas mehr auf Individualismus setzen müssen, anstatt das Buch strikt zu folgen. Nichtsdestotrotz gibt er Jungen und Mädchen gleichermaßen Stoff, um sich in die entsprechenden Jugend-Themen hineinzuversetzen. Es ist ein Film für die ganze Familie. Etwas abschrecken könnte die Tatsache, dass erheblich viel gesungen wird. Den Mädchen wird es weniger stören, aber den Jungs wahrscheinlich umso mehr. Die unzähligen Songs die von Peter Plate und Ulf Leo Sommer beigesteuert wurden, erinnern auch hier zu stark an Bibi & Tina für die sei ebenfalls aktiv waren. Das sind aber kleinere Wehwehchen, denn der familienkompatible Film macht einfach Laune und hofft auf Fortsetzungen, die die Kritik des ersten Teils aufnehmen und neue Ansätze verfolgen.
Fazit: Ohne Frage, die kleinen Darsteller überzeugen auf ganzer Linie und stehlen gerne den Großen der Branche die Show, auch wenn zu wenig Eigenständiges hinter Burg Schreckenstein steht (ich spreche hierbei vom Flair des Filmes, nicht der Bücher), ist es ein wirklich gelungener Film. Fernab der ganzen medialen Verseuchung besinnt sich die Gemeinschaft auf Streiche und Schabernack. Tolle Message, die auch die Eltern zum Schmunzeln bringt.
Originaltitel: Burg Schreckenstein Produktionsland/-jahr: DE 2016 Laufzeit: 96 min Genre: Abenteuer, Komödie Regie: Ralf Huettner Drehbuch: Christian Limmer Kamera: Armin Dierolf Kinostart: 20. Oktober 2016 Home Entertainment: - Verleih: Concorde Filmverleih
(Quelle: Concorde Movie Lounge)
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