Neben der hochgelobten, sechsteiligen BBC-Produktion The Night Manager mit Tom Hiddleston, Hugh Laurie und Elizabeth Debicki in den Hauptrollen erscheint dieses Jahr auch s neueste Romanverfilmung VERRÄTER WIE WIR. Darin geraten Ewan McGregor und Naomie Harris an den zwielichtigen Stellan Skarsgård und verstricken sich in internationale Geldwäsche – ein Film, der in Zeiten von Russlandkrise und Panama Papers aktueller denn je ist.

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Inhalt
Der Oxford-Dozent Perry (Ewan McGregor) verbringt mit seiner Frau, der Anwältin Gail (Naomie Harris), einen romantischen Urlaub unter Palmen in Marrakesch. Dort lernen die beiden den zwielichtigen Russen Dima (Stellan Skarsgård) kennen. Nach einer wilden Party offenbart Dima seinem neuen Freund Perry ein ernsthaftes Problem: Als Geldwäscher der russischen Mafia trachten ihm Killer nach dem Leben. Dima will nach England überlaufen – und der unauffällige Perry ist dafür die perfekte Tarnung. Als der britische Geheimagent Hector (Damian Lewis) auf den Plan tritt, geraten Gail und Perry zwischen die Fronten – und in eine Hetzjagd über Paris und London bis in die Schweizer Alpen, bei der am Ende niemand mehr dem anderen trauen kann.
Kritik
Hoppala, was war das? VERRÄTER WIE WIR ist definitiv ein Film auf der Suche nach einer eigenen Identität. Augenscheinlich präsentiert sich Susanna Whites Spionageakt absolut vielversprechend und legt auf konventionelle Weise eine unterhaltsame Show ab, bleibt dennoch meiner Meinung nach etwas hinter den Erwartungen zurück. Verräter wie wir ist zwar in jeder Phase ein lupenreiner Thriller, dem jedoch ein Hauch von Action gut gestanden hätte. Sicherlich wäre Action nicht unangemessen gewesen in Anbetracht der doch recht spannungsgeladenen Geschichte. Eher ruhig und überschaubar gehen 108 Minuten ins Land, was Genrefans begeistern wird, aber Quereinsteiger vielleicht ermüden könnte. Man muss sich im Klaren sein, dass eben der Film überwiegend in seichten Gewässern unterwegs ist und seine Energie fast ausschließlich aus dem herausragenden Cast besteht. Ewan McGregor als Oxford-Dozent, der zwischen den Fronten zwielichtiger Personen gerät, eine toughe Naomie Harris, die als Anwältin und Partnerin an McGregors Seite harmonisch glänzt und ein allseits beliebter Stellan Skarsgård, der sich scheinbar in osteuropäischen Rollen sehr wohlfühlt. Der wer glaubt nun alles an gut aufgelegten Darstellern erlebt zu haben, der darf sich zusätzlich auch noch an Damian Lewis oder Jeremy Northam erfreuen. Ein Film wie Codename U.N.C.L.E. der auch noch zusätzlich etwas Humor versprüht oder A Most Wanted Man, der eben noch die rasante Action einfließen lässt, ist Verräter wie wir nicht. Doch das tut der Stimmung des Films keinen Abbruch. Diejenigen die mit Spionagefilmen der klassischeren Art etwas anfangen können und diese auch gerne sehen, werden voll auf ihre Kosten kommen. Für den unentschlosseneren Zuschauer kann ich ebenfalls zu einer Sichtung des Films raten, denn er macht nur wenig falsch, ist kurzweilig und keine schlechte Partie im Rennen um den nächsten Freitagabendfilm.
Fazit: Guter Darsteller machen einen Film allein nicht zum Hit, auch wenn dieser in Verräter wie wir der größte Pluspunkt sind. Der Geschichte fehlt es – abgesehen von etwas mehr Dynamik und Spannung – an nichts. Sicher hätte Susanna White wesentlich mehr vom Potential der Handlung nutzen können, dennoch inszeniert sie ansehnlich und lässt keine Fehler zu.
Originaltitel: Our Kind of Traitor Produktionsland/-jahr: UK/FR 2016 Laufzeit: 103 min Genre: Krimi, Thriller Regie: Susanna White Drehbuch: Hossein Amini Kamera: Anthony Dod Mantle Kinostart: 7. Juli 2016 Home Entertainment: 17. November 2016 Verleih: STUDIOCANAL
(Quelle: STUDIOCANAL Germany)
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