Nordkanada, 1970. Ein heftiger Schneesturm jagt über den Atâmipêk-See hinweg. Übernehmen Sie die Rolle eines Privatdetektivs und erkunden Sie das unheimliche Dorf. Untersuchen Sie unwirkliche Ereignisse und führen Sie einen Kampf ums Überleben gegen die Elemente. KONA ist das erste Spiel einer vierteiligen Reihe – und eine eisige interaktive Geschichte, die Sie so schnell nicht vergessen werden.
Zum Spiel
Oktober 1970. W. Hamilton, ein reicher Industrieller, der sich ein Jagdhaus in Nordkanada zugelegt hat, meldet mehrere Fälle von Vandalismus gegen seinen Besitz. Nachdem nicht ermittelt werden kann, wer es wagt, sich derart gegen ihn aufzulehnen, engagiert Hamilton den bekannten Privatdetektiv Carl Faubert. In KONA gerät Carl in einen so unerwarteten wie heftigen Schneesturm. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Detektivs Faubert und muss die mysteriösen Geschehnisse aufklären, die sich dort hoch oben im kanadischen Norden ereignet haben.
Test
Warm anziehen, es wird eisig. Man brauch nicht viel, nicht mal viel Text. Unser Hauptcharakter Carl ist ein wortloser Held in Kona. Einzig ein Erzähler berichtet von den Geschehnissen in dieser frostigen Umgebung. Er ist auch das Bindeglied zwischen Carl und dem Spieler. Über ihn erfahren wir gelegentlich Hintergründe und tauchen ein in die Gedanken von Carl. Wirklich tiefgründig sind die Sachen, die der Erzähler von sich gibt, nicht zwingend. Vielmehr sind es begleitende Kommentare zu Carls Aktionen, die mehr lustig-ironisch sein wollen, doch nur bedingt damit ihren Zweck erfüllen. Dennoch trägt die tiefe Stimme des Erzählers zur beklemmenden und dichten Atmosphäre in Kona bei.
Den Schauplatz, den wir zu erforschen haben, ist eine kleine aber feine Siedlung in der Wildnis. Sie liegt verstreut um den fiktiven See Atamipek in Québec. Für 4k-Grafik-Junkies ist Kona nichts. Das Spiel glänzt mit einer reduzierten Grafik, die phasenweise an Firewatch erinnert. Doch Spielspaß kommt dennoch auf, denn die Grafik ist stimmig und passt absolut zur emotionsreichen Dramatik. Somit wirkt die Umgebung echt und real, vor allem der Blizzard. Dieser hüllt nicht nur Carl ein, sondern sorgt auch für eine erhebliche Bedrohung im Spiel. Der Wind pfeift um die Ohren, die Sicht ist kurz und es ist kalt. Aber der Blizzard ist nur eine von vielen Bedrohungen, die in den weißen Wäldern lauern: Wölfe und Bären kreuzen nicht selten den Weg von Carl. Überleben ist also alles, um ans Ziel zu gelangen.
Auch die Hütten wurden mit viel Liebe zum Detail im Stile der 70ger Jahre konstruiert und unterstützen das Flair der damaligen Zeit. Und hier glänzt dann auch der Sprecher ab und zu, wenn er an Hand von Gegenständen und Bildern historische Fakten und interessante Geschichten aus dieser Zeit in Kanada erzählt. Somit erhält man neben der bedrohlichen Lage, auch eine Runde Geschichtsunterricht.
Fazit: Im verwöhnten Zeitalter der hochauflösenden Future-Shooter bringt uns Kona wieder auf den Boden klassischer Erzähl-Spiele. Man fühlt sich wie Sherlock Holmes im Walde, allein und umgeben von unzähligen Gefahren. Das macht den Reiz dieses Survival-Games aus. Stets ein Augen auf die Körpertemperatur zu haben und dabei die unzähligen weiteren Bedrohungen nicht aus den Augen zu verlieren, ist heftig. Dann noch Rätsel lösen, um eine Leiche zu finden, rundet dieses Spiel wirklich ab. Es ist durch und durch ein erfrischendes Spiel, dass an manchen Stellen auf Grundeis geht. Kommt man im Spiel nicht weiter, gibt es keine Hilfe. Bisschen gegenwärtiger Frust muss dann doch sein.
Plattform: PS4 | XBOX ONE | PC
Genre: Puzzle-Adventure Entwickler: Parabole Publisher: Parabole / Ravenscourt Veröffentlichung: 17. März 2017
(Quelle: Ravenscourt)
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