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SHUT IN | Ein Psycho-Trip am Rande des Wahnsinns

SHUT IN ist prominent besetzt und hält sich an die Regeln des Genres, aber reicht das, um mehr als durchschnittliche Kost zu sein? 

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© Universum Film

Inhalt

Die Kinderpsychologin Mary (Naomi Watts) lebt seit dem Tod ihres Mannes zurückgezogen in einem ländlichen Teil von Neuengland fern der Zivilisation und kümmert sich aufopferungsvoll um ihren Sohn (Charlie Heaton), der seit einem Autounfall komplett gelähmt und deshalb pflegebedürftig ist. Ihr einziger Kontakt ist ihr Kollege Dr. Wilson (Oliver Platt), mit dem sie gelegentliche Videochats führt. Als sie sich dazu entschließt, den Waisenjungen Tom (Jacob Tremblay) bei sich zu Hause aufzunehmen, scheint sich endlich etwas Positives in ihrem Leben zu tun. Aber noch am ersten Abend verschwindet Tom, als ausgerechnet ein gefährlicher Schneesturm wütet. Fortan wird Mary zunehmend von Schlafproblemen und Albträumen heimgesucht. Nur wenig später geschehen seltsame und furchteinflößende Dinge in Marys Haus. Ob Tom wirklich tot ist?

Kritik

Voller Vorfreude stürzte ich mich auf diesen Film, ungeachtet was bis dato andere gesagt haben (hätte ich doch auf diese Menschen gehört), um mich doch eines eigenen besseren zu belehren. Vielleicht habe ich mich auch ein wenig vom Cast blenden lassen, der auf dem Papier gut klang. Mit dem ich definitiv was anfangen konnte. Doch SHUT IN entwickelt sich schon von Beginn an in eine ganz komische Richtung. Vielleicht klingt der Film im geschriebenen Wort, also im Drehbuch, wirklich gut, vielleicht hätte er als Roman bessere Karten gehabt, als auf der großen Leinwand. Im geschriebener Form hätte man wesentlich subtiler arbeiten können. Was macht Regisseur Farren Blackburn stattdessen? Sie inszeniert Shut In als Abklatsch berühmter Vorbilder. Die Spannung wird mit ausgelutschten Mittel erzeugt, die wir schon unzählige Male besser erlebt haben. Ja, sie erfüllen ihren Zweck, auch wenn die Überraschung ausbleibt. Blackburn geht seiner Sache auch routiniert nach, erzählt nah an Mary und ihrem Sohn, die Geschichte. Es wirkt beklemmend und eingeengt, gar klaustrophobisch. Aber mehr kommt unter dem Strich dann auch nicht raus. Vor allem zum Ende hin verliert sich der Film in wirren Zeug. Die Figuren driften ins Unglaubwürdige ab. Einzig Naomi Watts kann mit ihrer Darbietung schlimmeres verhindern. In diesen Momenten, wo der Zuschauer die Angst in ihren Augen sieht, das sind die wenigen Momente in dem Shut In uns abholt.

Fazit: Einen Film, den man leider nicht gesehen haben muss – außer man ist absoluter Naomi Watts Fan. Zu stark hangelt sich Shut In an andere Genrevertreter lang, lässt individuelle Züge gänzlich vermissen. Mehr Eigenständigkeit und ein durchdachteres Umsetzen des Drehbuchs, hätten einen guten Film erzeugt.

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Shut In
Produktionsland/-jahr:   FR/CA 2016
Laufzeit:                91 min
Genre:                   Drama, Thriller

Regie:                   Farren Blackburn
Drehbuch:                Christina Hodson
Kamera:                  Yves Bélanger

Kinostart:               15. Dezember 2016
Home Entertainment:      21. April 2017

Verleih:                 Universum Film

(Quelle: Universum Film)