ALI & NINO – WEIL LIEBE KEINE GRENZEN KENNT ist die Adaption des gleichnamigen aserbaidschanischen Romans, welcher 1937 vom russischen Autor Lew Abramowitsch Nussimbaum unter dem Pseudonym Kurban Said geschrieben wurde.

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Inhalt
Am Vorabend des Ersten Weltkrieges verliebt sich der aus einer einflussreichen Familie in Aserbaidschan stammende Moslem Ali (Adam Bakri) unsterblich in die georgische Christin Nino (María Valverde). Obwohl ihnen ihre verschiedenen Religionen und Familien eine Beziehung eigentlich untersagen, planen die beiden schon bald ihre Hochzeit fernab der Restriktionen der Gesellschaft. Doch die schwelenden Konflikte und die zunehmend angespannte Lage in ihren Ländern führt sie letztlich zwangsläufig auf den Boden der Tatsachen zurück. Die kriegerischen Auseinandersetzungen, die bald auch ihre Region immer stärker erschüttern, stellen Alis und Ninos Liebe schließlich auf eine harte Probe und Ali damit vor eine schwierige Entscheidung…
Kritik
Im Vordergrund steht eine klassische Erzählung um ein Paar, das sich nichts sehnlicher wünscht, als das gemeinsame Glück auszukosten. Allerdings tun sich für sie unüberwindbare Hindernisse auf, die die Liebe in ihrer Existenz bedrohen. Zwei große Widerstände durchziehen die Beziehung der beiden. Die reale Bedrohung durch den Ersten Weltkrieg und schließlich die Bedenken der Familie. Ali und Nino gehören jeweils einer unterschiedlichen Glaubensrichtung an: Sie Christin, er Moslem. Hinzu die kulturellen Differenzen, die niemand so recht verstehen will, aber allgegenwärtig sind. Dieser Konflikt, das Zeitgeschehen und die Tragik, die sich dahinter versteckt, sind nicht neu, doch für damalige Verhältnisse ein gnadenloses Tabuthema zu Kriegszeiten. Wenngleich unsere Welt sich weiterentwickelt hat, sind die angesprochenen Probleme einer Liebesbeziehung immer noch da. Noch heute dulden viele Familie eine interkulturelle und religiösferne Beziehung ihrer Kinder nicht. Daher ist ALI & NINO – WEIL LIEBE KEINE GRENZEN KENNT aktueller denn je, trotz der fast 100-jährigen Geschichte. Kurban Saids Roman aus dem Jahr 1937 hat sich Oscar-Preisträger Asif Kapadia angenommen und daraus ein visuell, wie ergreifenden Epos geschaffen, der den Zuschauer ein eine ihm ferne Welt katapultiert. Es wirkt trotz der Beschwerlichkeit, so leicht und sanft, wie die beiden Hauptdarsteller miteinander umgehen. Sinnlichkeit trifft auch Grobheit. Die Wechselseitigkeit ist der rote Faden, der diese Geschichte so aufregend macht.
Fazit: Ein bewegendes und packendes Drama – ein Zeugnis, dass die Liebe wirklich nichts erschüttern kann.
Originaltitel: Ali and Nino Produktionsland/-jahr: UK/AZ 2016 Laufzeit: 100 min Genre: Drama, Romanze, Kriegsfilm Regie: Asif Kapadia Drehbuch: Christopher Hampton Kamera: Gökhan Tiryaki Kinostart: - Home Entertainment: 13. Oktober 2017 Verleih: capelight pictures
(Quelle: capelightpictures)
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