In FACK JU GÖHTE 3 bläut Elyas M’Barek seinen Schülern ein letztes Mal deutsche Bildung ein, weil die Goethe-Gesamtschule sonst Gefahr läuft, geschlossen zu werden.

© Constantin Film
Inhalt
Homo Faber, Kurvendiskussion, Asbest in den Toiletten. An der Goethe-Gesamtschule herrscht Stress: Zeki Müller (Elyas M’Barek) will Chantal (Jella Haase), Danger (Max von der Groeben), Zeynep (Gizem Emre) und die anderen Schüler zum Abitur peitschen, doch die Chaosklasse ist wenig kooperativ. Denn die nette Dame vom Berufsinformationszentrum (BiZ) hat ihnen die Zukunftsaussichten ordentlich vermiest. Nun erreicht das Frustrationslevel ganz neue Höhen, was sich in maximaler Leistungsverweigerung und Schülereskalation äußert. Kann Herr Müller auch Motivation? Direktorin Gudrun Gerster (Katja Riemann) jedenfalls ist keine große Hilfe, seit sie mit dem Bildungsministerium im Clinch liegt und als letzte Gesamtschule des Bundeslandes mit Imageproblemen zu kämpfen hat, an denen die Problemschüler nicht ganz unschuldig sind. Wenigstens bekommt Zeki Müller Unterstützung vonn Neuzugang Biggi Enzberger (Sandra Hüller), die ihm bei einem Anti-Mobbing-Seminar aushilft.
Kritik
Es ist soweit: Das Abi steht an, doch Chantal, Danger & Co scheinen alles andere dafür bereit zu sein. Sie verfallen in alte Muster, aber dennoch regt sich in der Assi-Truppe ein Funken Hoffnung. Ein Wandel vollzieht sich. Die Teenies werden erwachsen. Ein schöner Moment, begleitet vom typischen Humor der Vorgänger, aber mit dem Beigeschmack des Überflüssigen. Fack ju Göhte war eine Sensation, ein Kritik und ein Gag-Feuerwehr. Mit der Fortsetzung gab es den Exkurs nach Thailand und der Eindruck entstand, dass der zweite Teil nur ein simples, mit Werbung vollgepumptes, Bindeglied zum Happy End ist. “Pick up”, “McDonald’s” und noch viele einflussreichen Firmen später, sind die Chaoten ihre Ziel greifbar nah, doch auch wenn Zeki die Kids mit eigenen Verfehlungen, auf den rechten Pfad gebracht hat, geht ihm allmählich die Luft aus. Der dritte Teil, der Final Fack, FACK JU GÖHTE 3 lässt die Gurken-Truppe wieder anmarschieren, allerdings fehlt in diesem Vakuum an Intelligenz, eine Glühbirne. Karoline Herfurths Fehlen ist spürbar, wenngleich ihre Vertretung Sandra Hüller alles dafür tut, das zu kompensieren. Doch sie trat auch ein schweres Erbe an und kann nur dadurch überzeugen, weil sie irgendwie eine weibliche Form von Zeki ist und dadurch interessante Spannungen entstehen. Elyas M’Barek ist wieder ganz der Alte und überzeugt als integrierter Aushilfslehrer. Hinzu kommen die üblichen Verdächtigen und machen auch den Abschluss in vielerlei Hinsicht zu einem runden Vergnügen. Diesmal steht vor allem Mobbing im Fokus und somit erweist sich Fack ju Göhte 3 nicht nur als Spaß, sondern auch als pädagogisch wertvoll. Bora Dagtekin hat seine Trilogie zu einem zuletzt wackliges, aber amüsantes Ende geführt.
Fazit: Heult leise! Die dritte Symphonie der Arschlöcher funktioniert. Also kann man getrost ins Kino gehen.
Originaltitel: Fack ju Göhte 3 Produktionsland/-jahr: DE 2017 Laufzeit: 120 min Genre: Komödie Regie: Bora Dagtekin Drehbuch: Bora Dagtekin Kamera: Markus Nestroy Kinostart: 26. Oktober 2017 Home Entertainment: 22. März 2018 Verleih: Constantin Film
(Quelle: Constantin Film)
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