Eine außergewöhnliche Geschichte, virtuos und fesselnd erzählt: DIE VIERHÄNDIGE dringt tief in das Trauma zweier Schwestern ein und verfolgt ihren inneren und äußeren Kampf mit großer emotionaler Glaubwürdigkeit und Intensität.

© Camino Filmverleih
Inhalt
Die Schwestern Sophie (Frida-Lovisa Hamann) und Jessica (Friederike Becht) werden als Kinder Zeuge eines brutalen Verbrechens. Jessica verspricht daraufhin der jüngeren Sophie, immer auf sie aufzupassen. Doch 20 Jahre später ist aus dem Versprechen eine Besessenheit geworden. Während Sophie versucht, Pianistin zu werden und sich ein Leben frei von Ängsten aufzubauen, leidet Jessica unter Wahnvorstellungen, fürchtet überall eine Bedrohung. Als die Täter von damals auf freien Fuß kommen, ist Jessica entschlossen, sie zu finden. Ein Unfall aber verändert alles und verwandelt Jessicas Versprechen, immer auf ihre kleine Schwester aufzupassen, in einen existentiellen Alptraum.
Kritik
DIE VIERHÄNDIGE ist handfester Horror “Made in Germany”, Zwei exzellente Frauenfiguren und ein Mann, der irgendwie dazwischen steht. Eine beklemmende Rahmenhandlung und emotional aufgeladene Atmosphäre reichen als Zutaten aus, um einen Film zu schaffen, der mehr Aufmerksamkeit verdient hat als ihm mit Sicherheit zu teil wird. Konsequent wird das Drama bis zum Schlussakt ausgereizt. Angespannt verfolgt man jede Minuten und wird von Moment zu Moment getragen bis schließlich die Lichter wieder angehen. Die Vierhändige braucht aber seine Zeit, den Zuschauer zu erreichen, doch danach wird es nervenzerreißend spannend. Vor allem die Geschwister, verkörpert von Frida-Lovisa Hamann und Friederike Echt, spielen so gut und harmonieren mit der Geschichte bis zum bitteren Ende. Handwerklich bewegt sich der Film auf hohem Niveau, wenngleich das Rad nicht neu erfunden wird. Ein Genrefilm, der sich in festgesteckte Grenzen bewegt, aber Nadelstiche des Ausbruchs setzt.
Fazit: Ein stimmiger Film, der Akzente und neue Maßstäbe des deutschen Genrefilms setzt.
Originaltitel: Die Vierhändige Produktionsland/-jahr: DE 2017 Laufzeit: 94 min Genre: Drama, Thriller Regie: Oliver Kienle Drehbuch: Oliver Kienle Kamera: Yoshi Heimrath Kinostart: 30. November 2017 Home Entertainment: - Verleih: Camino Filmverleih
(Quelle:
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