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COLOSSAL | Wer Probleme lösen will, muss größer denken

Die Verbindung von ergreifendem Drama, schwarzem Humor und Science-Fiction-Elementen macht COLOSSAL zu einem einzigartigen und schrägen Filmerlebnis – mit einer bezaubernden Anne Hathaway in der Hauptrolle.

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© Universum Film

Inhalt

Bisher besteht Glorias (Anne Hathaway) Leben aus wilden Partys, durchgefeierten Nächten und dem Kater am nächsten Morgen. Zeit, ihr Leben radikal zu ändern und einen Schlussstrich zu ziehen! In Glorias Fall zieht den allerdings nicht sie selbst, sondern ihr Freund Tim (Dan Stevens): Er hat genug von seiner ständig betrunkenen Freundin und setzt sie nach einer der unzähligen durchzechten Nächte vor die Tür. Auf sich allein gestellt, kehrt sie schließlich an den Ort ihrer Kindheit zurück und trifft dort auf alte Bekannte, die nach wie vor in dem Städtchen wohnen. Zeitgleich mit Glorias Heimkehr passieren unerklärliche Dinge am anderen Ende der Welt und in den Nachrichten gibt es nur noch ein Thema: Seoul, das von einem gigantischen Monster heimgesucht wird. Gebannt verfolgt auch Gloria die Geschehnisse und bemerkt schockierende Verhaltens-Auffälligkeiten bei ihr und dem Monster. Schnell stellt sich heraus, dass das kein Zufall ist…

Kritik

Über 100 Minuten habe ich mich gefragt, was ich gerade gesehen habe. Einen typischen japanischen Monsterfilm war es in Ansätzen vielleicht, doch ganz tief verborgen in einer nicht immer leicht zu verstehenden Handlung wurde elementare Fragen unseres Lebens und unserer Gesellschaft kritisch hinterfragt. Massenhysterie, Fake-News oder virale Ausbreitung lähmt die Menschen, doch ein Monster soll sie alle ordentlich durchschütteln. COLOSSAL, hier wird nicht klein gedacht, sondern Probleme überdimensional gelöst. Der Film ist stark, weiß den Zuschauer mitzunehmen, droht aber im Mittelteil auseinander zu fallen. Die Geschichte wird wirr und zum Teil unlogisch weitererzählt. Ob es am Genre-Mix liegt? Thriller, Komödie und Drama auf so vielschichtige Weise abzuarbeiten, ist ordentlich Holz. So schleichen sich Unstimmigkeiten, was zu Längen führt. Erst das Ende vermag uns positiv und nachdenklich zu stimmen und schließlich Colossal zu einem wirklich interessanten Film zu machen. Wer Gefühl mag, kann zugreifen. Wer Kaiju-Filme mag, kann erstaunlicherweise auch zu greifen. Wer schwarzen Humor und theatralische Einlagen mag, kann zu greifen. Nacho Vigalondo hat einen einzigartigen Trip geschaffen, der die Welt verbindet. Mit tollen Darstellern, wie Anne Hathaway als die Gebeutelte, die ein Monster manifestieren lassen kann, ein Jason Sudeikis – mal gut, mal böse – und tolle Effekte lassen uns gespannt an der Matschscheibe kleben. Ein kolossaler Selbstfindungstrip, der nicht ungewöhnlicher hätte gelöst werden können als dieses Format. Originell verpackt, aber nicht frei von Fehlern, bleibt er ein Indie-Streifen für das DVD-Regal und füllt damit eine Nische.

Fazit: So verrückt und abgedreht, dass er an Genialität kaum zu überbieten ist. Grandiose Darsteller, einschneidende Erlebnisse und ein Ritt auf der Genre-Achterbahn hinterlassen Eindruck.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Colossal
Produktionsland/-jahr:   US/CA/ES/KR 2016
Laufzeit:                109 min
Genre:                   Action, Komödie, Drama

Regie:                   Nacho Vigalondo
Drehbuch:                Nacho Vigalondo
Kamera:                  Eric Kress 

Kinostart:               -
Home Entertainment:      1. Dezember 2017

Verleih:                 Universum Film

(Quelle: Universum Film)

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