Coolness ist keine Frage des Alters: ONCE UPON A TIME IN VENICE ist eine Hommage an Philip Marlowe und den Film Noir, an Los Angeles und Venice Beach – mit einem Staraufgebot, das seinesgleichen sucht.

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Inhalt
Der Ex-Polizist und Privatdetektiv Steve Ford (Bruce Willis) führt ein chilliges Leben in Venice Beach. Er skatet, er surft und ist für die Kinder am Strand ein cooles Vorbild. Doch als sein vierbeiniger Liebling Buddy von einer berüchtigten Gang geraubt wird, besinnt sich Steve auf seine Fähigkeiten als hartgesottener Ermittler und stürzt sich ins Gangster- und Drogen-Milieu. Unterstützt wird er dabei von seinem besten Kumpel Dave (John Goodman), der heilfroh über diese ungewöhnliche Ablenkung von seiner Lebenskrise ist. Schon kurz darauf befinden sich die beiden durch irrwitzige Zufälle in einer wilden Verfolgungsjagd…
Kritik
Man nehme sich einmal Zeit, die Liste an namenhaften Darstellern, die in ONCE UPON A TIME IN VENICE mitwirken vorzustellen: Bruce Willis, John Goodman (allein die beiden in einer Action-Komödie sollten ein Selbstläufer sein), Famke Jansen (kurz und bündig in zwei Szenen zu sehen, aber sie ist dabei), Jason Momoa (skurriler Gangster mit guten Geschmacksknospen), Thomas Middleditch (verpeilter, aber liebenswürdiger Gehilfe, der auch durch die Geschichte führt) und noch einige mehr, wie Adam Goldberg, US-Rapper Tyga, Kal Penn, David Arquette oder Victor Ortiz huschen ab und zu durch’s Bild. Das ist schon äußerst beachtlich, bedenkt man die wenig einfallsreiche Geschichte. Sie ist definitiv kein Garant, den Film zu schauen, sie dient einzig den abgedrehten Salat aus witzigen Charakteren zu einem geschmacklichen Erlebnis zu verhelfen. Doch wer ein Action-Feuerwerk erwartet, muss etwas runterschrauben. Inszeniert wird sachte, dem Alter seiner Hauptfigur entsprechend, somit braucht Once Upon a Time in Venice zunächst Zeit, um mit sich selbst erstmal warm zu werden. Danach kommt es Knall auf Fall und für Lacher ist auch gesorgt. Vor allem muss ich da Jason Momoa als Drogen-Chef Spider hervorheben, der durch seine Art besonders heraussticht und in meinen Augen auch tatsächlich mit dem süßen Hund Buddy, Bruce Willis die Show stehlen. Das Meisterwerk ist dieser knapp 85-minütige Streifen nicht geworden, aber einen geselligen und kurzweiligen Abend kann man definitiv damit verbringen. Wer nicht zwingend Explosionen am Fließband braucht, kann beherzt zugreifen.
Fazit: Konsequenteres Erzählen und mehr Action hätten den Film durchaus weiter nach vorne gebracht. Ein Ensemble von dem viele Regisseure in Hollywood träumen, nicht zu 100 Prozent zu nutzen ist eben fahrlässig und das rächt sich. Teilweise zu langatmig präsentiert sich Once Upon a Time in Venice dem Zuschauer, da wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen. Doch dank seiner famosen und skurrilen Darsteller blitzt “kultverdächtig” immer mal wieder auf. Unter dem Strich auch zurecht. Witzige Momente paaren sich mit den Stars unserer Jugend zu einer gemütlichen Verfolgungsjagd in der Sonne Kaliforniens.
Originaltitel: Once Upon a Time in Venice Produktionsland/-jahr: US 2017 Laufzeit: 84 min Genre: Action, Komödie, Thriller Regie: Mark Cullen Drehbuch: Mark Cullen, Robb Cullen Kamera: Amir Mokri Kinostart: - Home Entertainment: 4. Dezember 2017 Verleih: KSM
(Quelle: KSMFILM)
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