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BAD TIMES AT THE EL ROYALE | Der Anfang vom Ende allen Übels haust in einem Hotel

In seinem Noir-Thriller BAD TIMES AT THE EL ROYALE lässt Autor und Regisseur Drew Goddard sieben Fremde aufeinander los, die alle ein dunkles Geheimnis haben.

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© 20th Century Fox

Inhalt

Das heruntergekommene Hotel El Royal an einem Abend in den Sechzigern: Es ist ein merkwürdiger Haufen an Leuten, den der Concierge Mike Miller (Lewis Pullman) heute in Empfang nimmt, bestehend aus dem Priester Daniel Flynn (Jeff Bridges), der Sängerin Darlene Sweet (Cynthia Erivo), dem Staubsaugervertreter Laramie Seymour Sullivan (Jon Hamm) und einer mysteriösen Unbekannten (Dakota Johnson). Jeder dieser Gäste merkt, dass etwas im Hotel ganz und gar nicht stimmt. Ein Zimmer wurde mit Abhörgeräten geradezu überhäuft, die Zimmerbewohner können außerdem ganz einfach beobachtet werden und der Priester schüttet Darlene etwas in ihr Getränk. Als dann auch noch der Sektenführer Billy Lee (Chris Hemsworth) anreist, ist endgültig klar, dass alles andere als eine normale Nacht im El Royal bevorsteht…

Kritik

Drew Goddard mag es mystisch-verschroben und anders als andere. Kurz um: Der Mann liebt die außergewöhnlichen Geschichten mit entsprechender Inszenierung. BAD TIMES AT THE EL ROYALE hätte in der Tat auch aus der Westentasche von Quentin Tarantino stammen können. Ambitioniert schmeißt Goddard stilistisch um sich, schickt sein Ensemble aus Namenhaften in einen mysteriösen Crime-Thriller und verwurstet gleichsam ein Potpourri aus damaligen US-politischen Ereignissen. Doch so üppig die Voraussetzungen, spielt sich alles auf engstem Raum ab. Fast schon einem Kammerspiel gleich, brodelt die Stimmung schon früh. Von Kapitel zu Kapitel hangeln wir uns von Problem und Protagonist, eine Fülle an scheinbar unerschöpflichen Potential liegt zum Greifen nah, doch Goddard scheint den Überblick verloren zu haben. Bat Times at the El Royale ist zuweilen erzählerisch überladen, schafft es jedoch durch seine prächtige Ausstattung und einer handwerklich beeindruckenden Inszenierung (Noir-Style), diesen Makel für meine Begriffe aufzufangen. Detailverliebt sind die Szenen gestaltet und trösten den Zuschauer über die halbstündige Wartezeit bis endlich etwas passiert. Langatmig und traditionell wie ein Tarantino, ebenso nicht ganz ohne Verfehlungen, aber künstlerisch wertvoll und unterhaltsam.

Fazit: Inhalt dezent überfrachtet und komplex, versucht Goddard seine Stars an einer Schnur durch die Handlung zu führen. Oft reißt diese, kann aber durch die Leistung seiner Darsteller, der Detailverliebtheit und Handwerk gut geflickt werden. 140 Minuten sind eine Ansage. Geduld braucht man definitiv, doch anspruchsvolles Publikum auf der Suche nach Tiefgang dürften ihre Freude haben. Ein Film für Zwischendurch ist Bad Times at the El Royale nicht!

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Bad Times at the El Royale
Produktionsland/-jahr:   US 2018
Laufzeit:                141 min
Genre:                   Mystery, Thriller

Regie:                   Drew Goddard
Drehbuch:                Drew Goddard
Kamera:                  Seamus McGarvey

Kinostart:               11. Oktober 2018
Home Entertainment:      -

Verleih:               20th Century Fox of Germany

(Quelle: FoxKino)