Von den Avengers gab es sie: CAPTAIN MARVEL ist der 21. Film im Marvel Cinematic Universe und der erste, der eine weibliche Superheldin als Hauptfigur in den Mittelpunkt stellt!

©Marvel Studios 2019
Inhalt
Die von den hochentwickelten Kree zur Soldatin ausgebildete Vers alias Captain Marvel (Brie Larson) stürzt nach einem Kampf im Weltraum auf die Erde ab. Gerade noch hat sie mit der Elite-Einheit Starforce und dem charismatischen Anführer Mar-Vell (Jude Law) für die Sicherheit im All gekämpft, nun ist sie auf einem fremden Planeten, der ihr dennoch merkwürdig vertraut vorkommt. Denn sie wird von Visionen und Träumen geplagt, die auf ein früheres Leben auf der Erde hindeuten. Als sie auf den jungen S.H.I.E.L.D.-Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson) trifft, macht sie sich mit diesem daran, das Geheimnis ihrer Herkunft zu entschlüsseln und erfährt, dass ihr bürgerlicher Name Carol Danvers ist und sie ursprünglich von der Erde stammt. Diese gilt es auch gleich zu verteidigen. Denn: Die Erzfeinde der Kree haben den Planeten infiltriert. Ein Spionage-Trupp der außerirdischen Rasse der Skrull hat sich unter Führung des skrupellosen Talos (Ben Mendelsohn) dank ihrer Gestaltenwandlerfähigkeiten komplett unbemerkt auf der Erde breit gemacht und bereitet dort eine Invasion vor. Fury und Danvers müssen sich zusammenraufen, um ihre Heimat zu retten.
Kritik
Da wären wir, der vorletzte Akt einer seit zehn Jahren andauernden Heldenreise. Mit CAPTAIN MARVEL betritt vor dem großen Finale, die erste weibliche Titelheldin die Bühne. “Endlich” meinen unzählige MCU-Anhänger, die seit Langem mehr Frauenpower fordern und noch vor der Ankündigung von Captain Marvel all ihre Hoffnungen in Black Widow setzten. Nun muss es aber auch so gehen und wie es geht. Am Ende von Avengers: Infinity War verrät die Post-Credit-Scene, dass der Ex-Mensch und Neu-Kree Vers alias Carol Denvers eine entscheidende Rolle im entscheidenden Kampf gegen Thanos haben wird. Während sich das halbe Universum verpulvert, erscheint ihr Logo auf dem intergalaktischen Pager.
So liegt es also an Captain Marvel, die übrigen Avengers zu treffen und das Geschehene rückgängig zu machen. Abgesehen von dieser einen kurzen Abspannszene, erfahren wir jedoch nichts über die übermenschliche Heldin. Diese Wissenslücken gilt es nun mit einer Reise in die 90er-Jahre aufzufüllen, während Thor nur in der irdischen Mythologie existierte, während Captain America noch ein Eisblock war und Tony Stark zum Vollwaisen wurde. Eine interessante Ausgangssituation. Allerdings ist die Erwartungshaltung hoch. Das Regie-Duo Anna Boden und Ryan Fleck hat sich für eine unkonventionelle Origin-Story entschieden. Nicht nur der Ursprung der Kree-Kriegerin Captain Marvel rückt in den Fokus der Handlung, sondern auch die des damals jungen S.H.I.E.L.D.-Agenten Nick Fury. Alleine sind beide Charaktere famos, zusammen unschlagbar komisch. Aus dem Solo-Abenteuer ergibt sich mancherorts eine nach gewohnter Marvel-Formel funktionierendes Buddy-Movie. Damit erleben wir flotte Sprüche, viel Situationskomik und einen frischen Wind im MCU. Allerdings wird der Fan, Vergleiche anstellen. Unter dem Strich bricht Captain Marvel zu selten aus und bewegt sich gewohnt militärisch in einem angegrenzten Gebiet und muss sich daher Vergleiche, vor allem mit Wonder Woman gefallen lassen.
Ich sehe es etwas pragmatischer: Captain Mavel fügt sich gut ins große Ganze ein, fliegt zwar mit leicht angezogener Handbremse durchs Weltall, beweist aber viel Sinn für Humor und kompromissloser Kriegsführung. Ihr Auftritt ist notwendig und definitiv keine verschenkte Zeit. Mit knackigen zwei Stunden ein abendfüllender Blockbuster, der auf das große Finale gelungen einstimmt und ganz nebenbei eine süße Hauskatze namens Goose etabliert. Allerdings ist mit diesem flauschigen Fellknäuel nicht gut Kirschen essen (abwarten!).
Fazit: Brie Larson macht ihre Sache gut, Samuel L. Jackson gewohnt lässig und Jude Law in einem Marvel-Film stark gewöhnungsbedürftig, aber es funktioniert. In Captain Marvel geht es gewohnt actionlastig zu. Gelungene Special Effects, üppige Weltraumschlachten und viel Nostalgie runden das Gesamtbild ab. Thanos muss sich warm anziehen, bekommt er es wohl mit dem mächtigsten Avengers zu tun.
Originaltitel: Captain Marvel Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 124 min Genre: Action, Sci-Fi, Abenteuer Regie: Anna Boden, Ryan Fleck Drehbuch: Anna Boden, Ryan Fleck, Geneva Robertson-Dworet Kamera: Ben Davis Kinostart: 7. März 2019 Home Entertainment: 18. Juli 2019 Verleih: Walt Disney Studios Home Entertainment
(Quelle: Marvel Deutschland)