Das Regie-Duo Kevin Kölsch und Dennis Widmyer bringt mit FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE den düsteren Stephen-King-Klassiker in neuem Gewand auf die Kinoleinwand und sorgt für einen Hype bereits weit vor seinem offiziellen Start. Doch ist das berechtigt?

© Paramount Pictures Germany
Inhalt
Dr. Louis Creed (Jason Clarke), seine Frau Rachel (Amy Seimetz) und ihre beiden Kinder Gage (Hugo Lavoie) und Ellie (Jeté Laurence) entfliehen der Großstadt für ein beschauliches Leben auf dem Land. Ganz in der Nähe ihres neuen Zuhauses und von dichtem Wald umgeben, befindet sich der unheimliche „Friedhof der Kuscheltiere“. Nach einem tragischen Zwischenfall bittet Louis seinen kauzigen Nachbarn Jud Crandall (John Lithgow) um Hilfe und löst damit ungewollt eine gefährliche Kettenreaktion aus, die etwas abgrundtief Böses freisetzt und das neu gewonnene Familienidyll bedroht. Schnell wird den Creeds klar, dass der Tod manchmal besser ist …
Kritik
Stephan King schreibt nach wie vor in seiner kreativen Stube eifrig an neuen Stoffen, die es mit Sicherheit irgendwann mal auf die große Leinwand oder in abgeschwächter Form als Serie oder TV-Spielfilm auch visuell uns erfreuen werden. Doch statt sich auf seine Frischlinge zu stürzen, erleben seine gut gereiften und anerkannten Stoffe eine Wiedergeburt. Nach dem sensationellem Erfolg von Es, der ohne Zweifel auch mit seiner Fortsetzung voll ins Schwarze treffen wird, feiert nun ein weiterer King-Classic buchstäblich eine Auferstehung. Bereits 1989 hielten die für totgeglaubten Kuscheltiere und andere Konsorten Einzug in die weltweiten Kinos. Düster, schmutzig und mitreißend, wie die literarische Vorlage. 2019 nun der Neustart. In Hollywood reaktiviert man fleißig bereits erfolgreich verfilmte Stoffe, schließlich kann nicht jeder Streifen ein Avengers sein oder die smarte Julia Roberts und Richard Gere beheimaten.
Die Ideenschmiede gehen die Ideen aus, also wenn nicht gerade Superhelden die Milliarden in die Kasse spülen, müssen es eben Remakes mitunter reißen. Das kann gut oder in die Hose gehen. In der Vergangenheit ist wie bereits erwähnt bei Es mehr als positiv ausgegangen. So nun schickt man die begrabenen Kuscheltiere ins Rennen. Mit FRIEDHOF DER KUSCHELTIERE verpasste das Regie-Duo Kevin Kölsch und Dennis Widmyer dem Klassiker eine ganz eigene Handschrift ohne das Originall in keinster Weise zu ignorieren. Die Stimmung, die Atmosphäre sind vergleichsweise morbide und düster. Allerdings hebt sich das Remake mit seinem deutlich kräftigeren schwarzen Humor ab. Zudem muss man auch den Fortschritt in der Filmtechnik berücksichtigen, der natürlich mehr Möglichkeiten bietet. Eingefleischte Kenner werden aber das Haar in der Suppe suchen und die Anpassungen von Kölsch und Widmyer kritisch beäugen.
Für Unerfahrene dürfte das Spektakel im Wald wesentlich mehr Berührungspunkte schaffen und damit auch den einen oder anderen Schauer den Rücken runterlaufen lassen. Gerade jetzt, wo King mit alten Stoffen in aller Munde ist, erweist sich Friedhof der Kuscheltiere als wirklich gelungenes Remake und führt die Renaissance des Stephen Kings mit einem berechtigten Hype fort.
Fazit: Prominent besetzte Neuauflage eines King-Klassikers, der dem Charme seines Vorgängers einfängt, aber durchaus neue Aspekte in die Handlung integriert. Zum Teil kann ich die angekündigte Begeisterung um Friedhof der Kuscheltiere, gerade nach Es, verstehen. Dennoch ist er nicht so kompatibel mit unseren Wünschen und Sehnsüchten, die wir von einem Horrorstreifen vielleicht erwarten. Ich für meinen Teil fand den Spagat aus alt und neu sehenswert und unterhaltsam.
Originaltitel: Pet Sematary Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 152 min Genre: Fantasy, Horror, Mystery Regie: Kevin Kölsch, Dennis Widmyer Drehbuch: Matt Greenberg, Jeff Buhler Kamera: Laurie Rose Kinostart: 4. April 2019 Home Entertainment: - Verleih: Paramount Pictures Germany
(Quelle: ParamountPicturesGER)