Bitte lächeln! Solange ihr noch könnt: Mit POLAROID schickt der norwegische Regisseur Lars Klevberg seinen gefeierten Kurzfilm im Spielfilmformat ins Rennen und schafft nicht nur eine gewisse Nostalgie zur Sofortbildkamera, sondern auch einen einfallsreichen Horrortrip.

© capelight pictures
Inhalt
Bird Fitcher (Kathryn Prescott) arbeitet neben der Highschool in einem Antiquitätenladen. Als sie von einem Kollegen eine alte Sofortbildkamera geschenkt bekommt, ist die Freude groß, denn es handelt sich um ein echtes Sammlerstück. Doch schnell muss Bird erkennen, dass ihre Schnappschüsse tödliche Folgen haben: Wer von ihr abgelichtet wird, findet schon bald ein grauenvolles Ende. Nachdem sie auf einer Party mehrere Mitschüler fotografiert hat, beginnt für alle ein Wettlauf gegen die Zeit, um das Geheimnis der Kamera zu lüften und dem Tod zu entkommen.
Kritik
Ein Foto und seine tödlichen Folgen: Der Norweger Lars Klevberg erfindet mit POLAROID den Horror neu, verpasst ihn aber eine nostalgische Note. Die Geschichte ist schnell erklärt. Eine Gruppe von Teenies irgendwo zwischen Liebe, Party und Lebensfrust wird heimgesucht vom Bösen. Hui-Buh! Doch am Ende ist es doch spannender als gedacht. Der Film kommt, wohl bedingt durch seine überschaubare Spielzeit von knackigen 88 Minuten, auf den Punkt. Hält sich nicht lange mit der Figurenvorstellungen auf und schickt seine Teenies von der Peitsche angetrieben immer weiter ins Verderben. Nach und nach offenbart sich das grauenvolle Geheimnis, welches sich hinter der Kamera verbirgt, die offensichtlich auf Teenies nicht gut zu sprechen ist. Anders als andere behaupten ist das kurzweilig und gut erzählt. Wer tiefgründige Filme mag, muss eben einen Platz weiterrücken. In Polaroid geht es einfach um einen mysteriösen Umstand und wie dieser am besten aufgelöst wird. So kann ich eigentlich kein Manko festsetzen. Ich fand ihn spannend, solide umgesetzt und unterhaltsam. Während allerdings einige Szene ziemlich weichgespült daherkommen (völlig unbegründet entschärft), nimmt die Brutalität doch auf kreative Weise an Fahrt auf. Für Zwischendurch ein mehr als akzeptabler Horrorstreifen mit vielen guten Ansichten, aber seelenlosen Charakteren. Na und?!
Fazit: Es wird dein letztes Foto sein. Polaroid ist schnell erzählt, spannend und glänzt mit schönen Momenten. Inhaltlich ist es kein großer Wurf von Klevberg, aber wesentlich besser, wie manche sagen. Für den kleinen Thrill am Abend genau der richtige Snack.
Originaltitel: Polaroid Produktionsland/-jahr: CA/US/NO 2019 Laufzeit: 88 min Genre: Drama, Thriller, Horror Regie: Lars Klevberg Drehbuch: Blair Butler Kamera: Pål Ulvik Rokseth Kinostart: 10. Januar 2019 Home Entertainment: 17. Mai 2019 Verleih: capelight pictures
(Quelle: capelightpictures)
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