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BENJAMIN BLÜMCHEN | Ein Elefant schafft sich ab

Törööö! Deutschlands beliebtester Elefant BENJAMIN BLÜMCHEN wagt seinen ersten Schritt auf die große Kinoleinwand und gibt sein Debüt als Filmstar. Droht ihm ein Pfeiffkonzert oder kann der Dickhäuter an seine Zeichentrick- und Hörspielerfolge anknüpfen?

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© STUDIOCANAL

Inhalt

Endlich Ferien! Otto (Manuel Santos Gelke) kann es kaum erwarten, die kommenden Wochen mit seinem besten Freund Benjamin Blümchen (Stimme: Jürgen Kluckert) im Neustädter Zoo zu verbringen. Allerdings ist seine gute Laune etwas getrübt durch die Sorgenfalten von Zoodirektor Herr Tierlieb (Friedrich von Thun), der dringend Geld für die anstehenden Reparaturarbeiten im Zoo benötigt. Eine Tombola soll’s richten! Mitten in die Feierlichkeiten platzt der Bürgermeister von Neustadt (Uwe Ochsenknecht) dann mit einer Ankündigung: Er hat die gewiefte Zora Zack (Heike Makatsch) engagiert, um den Zoo zu modernisieren und zum neuen Prestige-Objekt von Neustadt zu machen. Und die emsige Frau Zack fackelt nicht lange: Erst wickelt sie Benjamin mit seinen geliebten Zuckerstückchen um den Finger – er soll das neue Werbegesicht der Kampagne werden –, dann rollen erste Baukräne an. Doch in Wirklichkeit hat Zora Zack ein ganz anderes Ziel… Ob Otto, Benjamin und die anderen Zoobewohner ihr rechtzeitig auf die Schliche kommen, um ihre Pläne zu verhindern?

Kritik

Mein Gott habe ich diesen Elefant zu meinen Kindertagen hart gefeiert. Jede Kassette lief bei mir heiß und wurde bis zum Erbrechen gehört. Ich war am Ende auch ziemlich gut darin mitzusprechen. Aber irgendwann wächst man da einfach raus und konzentriert sich altersentsprechend auf andere Dinge. Ein ganz normaler Prozess. Aber ich würde immer wieder auch für meine eignen Kinder auf den Dickhäuter und seine Abenteuer setzen. Neben einer Zeichentrickserie wurde dem sprechenden Elefant nun auch ein Kinofilm gewidmet. Damit tritt er in die Fußstapfen von Bibi Blocksberg & Co. BENJAMIN BLÜMCHEN ist somit auch für mich als Erwachsener wieder interessant, aber fällt bedingt durch.

Für mich ein Semi-Albtraum, denn ich habe mich bewusst gegend den Trailer entschlossen und all meine Hoffnung auf das fertige Endprodukt gesetzt. “Bitter” fasst es ganz gut zusammen, denn abgesehen von Synchron-Urgestein Jürgen Kluckert als Benjamnin Blümchen, erinneren einzig die Namen bekannter Figuren an den Kinderklassiker. Optisch grenzt das Leinwanddeübt an Augenkrebs. Farben, Licht und Kostüme wollen nicht zusammenpassen, und auch Benjamin an sich ist entsprechend des Budgets schmeichelhaft. Ein Stück Kindheit droht abzusterben bei so viel Disharmonie. Alles wirkt künstlich und ideenarm. Das Zusammenspiel zwischen Computer-Elefant und realen Protagonisten wirkt zudem unbeholfen und schadhaft für die gesamte Geschichte.

Glanzvolle Momente hat Benjamin Blümchen nur dann, wenn man ihn eigentlich gar nicht sieht. Dann, wenn sich die engagierten Darsteller voll ins Zeug legen. Eine herbe Enttäuschung, die vielleicht nur noch bei der kleinen Zielgruppe Anklang finden dürfte. Diejenigen, die mit dem Elefanten aufgewachsen sind, sollten sich lieber unter die Decke kuscheln und den alten Kassetten lauschen.

Fazit: Da bleibt das Törööö im Rüssel stecken. Benjamin Blümchen sieht auf den ersten Blick wirklich toll aus, doch dieser magische Moment aus Glückseeligkeit und Kinderheitserinnerung verpufft bei so viel Unstimmigkeit bis ins kleinste Detail. Es mangelnd einfach an Leidenschaft und Liebe zur Figur, die seit Jahrzehnten als Einschlafhilfe oder locker-leichte Unterhaltung für Zwischendurch Kinderlächeln zauberte und nach wie vor zaubert. Davon ist wahrlich nicht mehr viel übrig gelieben. Wer einen halbwegs vernünftigen Elefanten erleben möchte, kann mit Dumbo ein paar Runden fliegen.

FSK ab 0 (weiß)Originaltitel:           Benjamin Blümchen
Produktionsland/-jahr:   DE 2019
Laufzeit:                91 min
Genre:                   Komödie, Animation, Familie

Regie:                   Tim Trachte
Drehbuch:                Bettina Börgerding
Kamera:                  Fabian Rösler 

Kinostart:               1. August 2019
Home Entertainment:      -

Verleih:                 STUDIOCANAL

(Quelle: STUDIOCANAL Germany)