In AD ASTRA – ZU DEN STERNEN begibt sich Brad Pitt als Astronaut Roy McBride auf die Suche nach seinem vermissten Vater. Und das sogar bis an den äußersten Rand des Sonnensystems.

© 20th Century Fox of Germany
Inhalt
Astronaut Roy McBride (Brad Pitt) reist an den äußersten Rand des Sonnensystems, um seinen vermissten Vater zu finden und mysteriöse Vorgänge aufzudecken, die das Überleben auf unserem Planeten bedrohen. Auf seiner Reise enthüllt er Geheimnisse, die die menschliche Existenz und unseren Platz im Universum in Frage stellen.
Kritik
Mein erster Eindruck: Wow! Mein zweiter Eindruck: Meine Fresse! Mein dritter Eindruck: Wahnsinn! AD ASTRA – ZU DEN STERNEN bietet mir viele Möglichkeiten des Staunens und jener atemloser Filmmomente, die ich lange gesucht habe. Ad Astra – Zu den Sternen verbindet so viele Elemente aus Filmen, die ich in den letzten Jahren auf inhaltlicher und visueller Ebene gefeiert und empfohlen habe. So finde ich Tiefgründigkeit aus Interstellar, die Verlorenheit aus Gravity und die Bedrohlichkeit aus Life wieder. Was als imposantes Weltraumspektakel beginnt, entwickelt sich fortwährend zu einer existenziellen Suche nach sich selbst und der gesamten Menschheit. Aus einer Mücke wird zweifellos ein Elefant. James Gray verfällt bei dieser Reizüberflutung aber nicht in Panik und baut behutsam seine Geschichte und die dazugehörige Atmosphäre auf, um in einem atemberaubenden Ritt zu den unendlichen Weiten alle Register zu ziehen und Brad Pitt in ein Himmelfahrtskommando zu schicken.
Besonders erfreulich ist der Umstand, dass sich Ad Astra – Zu den Sternen weit weg von der üblichen Sci-Fi-Massenware bewegt und eigene Maßstäbe setzen kann. So folgt Gray dem Leitsatz: In der Ruhe liegt die Kraft, obwohl ist nicht selten auch zu brenzlichen Situationen kommt. Aber was Gray aus der Pitt’schen One-Man-Show macht ist meisterhaft und Popcornkino par excellence. Und trotz seiner Tragik und Intimität verkommt der Film nicht zu einer losen Selbstfindungsreise. Es sind derart viele Aspekte, die diesen Film zu einem Erlebnis machen und uns selbst vor die eine oder andere Frage stellen. So geht Gray beispielsweise einen völlig anderen weg als Ridley Scott und seiner Alien-Saga. In Prometheus und darüber hinaus geht es schließlich auch um die Suche nach Herkunft und Ziel der Menschheit, was schnell in einen unsagbar hässlichen Kampf ums Überleben mündet und zur erschütternden Erkenntnis führt, dass die Menschheit nur ein Zufallsprodukt ist.
Es wird deutlich, dass sich jeder große Filmemacher mindestens einmal mit der Frage beschäftigt hat, was eigentlich unsere Bestimmung ist. Ad Astra – Zu den Sternen fügt diesem Kapitel viele interessante Interpretationsmöglichkeiten hinzu, bleibt stets eigenständig und optisch ein Augenschmaus mit Tiefgang.
Fazit: Oscarverdächtige Performance von Brad Pitt. Auf seiner Suche nach Antworten in der Unendlichkeit des Alls erleben wir viele schauderhafte Augenblick gepaart mit Wow-gasmen und Lust nach mehr. Die Ungewissheit, die Neugier und die ständige Gefahr verloren zu gehen, machen Ad Astra – Zu den Sternen zu einem der besten Filme 2019. Auf so vielen Eben überzeugte mich Grays einsame Reise eines Astronauten, bot mir genau das, was ich brauchte, um zwei Stunden meine Augen von der inhaltlich und optisch aufgeplusterten Leinwand nicht abzuwenden.
Originaltitel: Ad Astra Produktionsland/-jahr: CN/BR/US 2019 Laufzeit: 122 min Genre: Sci-Fi, Abenteuer, Drama Regie: James Gray Drehbuch: James Gray, Ethan Gross Kamera: Hoyte Van Hoytema Kinostart: 19. September 2019 Home Entertainment: - Verleih: 20th Century Fox of Germany
(Quelle: Foxkino)
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.