Mit BRIGHTBURN: SON OF DARKNESS präsentiert James Gunn eine verblüffende und subversive Herangehensweise an ein radikal neues Genre: Superhelden-Horror.

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Inhalt
Tori (Elizabeth Banks) und ihr Mann Kyle (David Denman) wollten schon immer ein leibliches Kind haben, doch ihr großer Wunsch ging nie in Erfüllung. Als in der Nähe ihrer Farm aber eine Art Komet einschlägt, scheint es, als habe das Schicksal ihre Gebete erhört. Denn darin befindet sich ein menschlich aussehendes Baby, das das Paar umgehend zu sich nimmt und aufzieht, als sei es ihr eigenes Kind. Zwölf Jahre später müssen Tori und Kyle aber feststellen, dass ihr Adoptivsohn Brandon (Jackson A. Dunn) anders ist als seine Altersgenossen. So scheint der Zwölfjährige nicht bluten zu können. Jegliche spitzen und gefährlichen Gegenstände können dem Jungen offenbar schlicht nichts anhaben. Zudem weist Brandon immer mehr Verhaltensstörungen auf. So zerquetscht er unter anderem einer Mitschülerin die Hand, nachdem er im Unterricht schikaniert wird. Die Adoptiveltern müssen sich daher mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass ihr Sohn ein außerirdisches Wesen aus dem All und daher unberechenbar ist…
Kritik
Es gibt nichts Schöneres, ein Kind beim Heranwachsen zu beobachten. Es wird größer, beginnt seine ersten Schritte und “Mama” und “Papa” erklingen. Die ersten Lebensjahre sind die wohl spannendsten. Gerade, wenn man als Eltern viel in die Beziehung zu seinem Kind steckt, ihm gewisse Werte vermittelt und man sieht, dass diese auch umgesetzt werden. Umso frustrierender muss es dann sein, wenn das eigene Kind einen abtrünnig wird, Vernunft durch Unvernunft tauscht und die Lust am Verbotenen und Bösen findet. Toris und Kyles Geschenk aus einer anderen Welt wird binnen weniger Jahre zum Abltraum und zu einer unweigerlichen Bedrohung für alle. Mit der Pubertät entwickelt sich ihr “Sohn” fortwährend auffällig. Wird unkontrollierbarer und findet gefallen daran, anderen Menschen Leid oder noch viel Schlimmeres an zu tun. Brandon besitzt die Macht alles und jeden zu töten, jederzeit ohne mit der Wimper zu zucken. Ihm liegt mit seinen Superkräften die Welt zu Füßen. Superman nutzte seine Kraft bedingt der elterlichen Werte für ausschließlich Gutes. Wird zu einem strahlenden Beispiel für die zerrüttete Gesellschaft. Doch bereits da fragte man sich, was wäre wenn? Was wäre, wenn Superman seine Kräfte gegen die Menschheit richtet, wer kann ihm Einhalt gebieten. Keine von Menschenhand geschaffene Waffe könnte ihm Schaden zufügen.
Und so ergeht es auch Brandon. Mit 12 Jahren entwickelt sich der Teenager zu einem Unheilbringer, zu einer Waffe des Bösen. Visionär James Gunn hat ein völlig neues Genre geschaffen und setzt damit einmal mehr neue Maßstäbe. Mit BRIGHTBURN erleben wir eine beispiellose Odyssee. Wir erfahren unzensiert, was es heißt, völlig machtlos zu sein und in stetiger Angst zu leben. Wenn man eigentlich keine andere Option hat, sich zu unterwerfen oder dem Tod ins Auge zu schauen. Die Atmosphäre ist nie auf einem hoch. Wir bewegen uns von der ersten Sekunde an in der Dunkelheit, wissen worauf die Geschichte schlussendlich hinausläuft. Wie konsequent und gnadenlos aber Gunn mit seinem Superhelden-Horro am Ende dann doch umgeht, wird einige die Kinnlade runterfallen lassen. Brutal beschreibt noch nicht mal im Ansatz das Wirken des kleinen, mächtigen Brandon. Und so viel sei euch verraten, ihr erlebt ein überraschendes “Happy End”.
Fazit: Ein sensationeller Film, der zwei völlig entgegengesetzte Genre miteinander verknüpft und wesentliche Zitate aus der Popkultur einfließen lässt. Brightburn ist bedingungslos und schont den Zuschauer nicht. Es fließt Blut – unzensiert und mit einer Härte, die zum Teil Horrorfilme ab 18 kaum gerecht werden.
Originaltitel: Brightburn Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 90 min Genre: Horror, Sci-Fi Regie: David Yarovesky Drehbuch: Brian Gunn, Mark Gunn Kamera: Michael Dallatorre Kinostart: 20. Juni 2019 Home Entertainment: 31. Oktober 2019 Verleih: Sony Pictures Entertainment
(Quelle: SonyPicturesHomeGSA)
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