Eine Verschiebung der Erdachse löst eine Abfolge seltsamer Geschehnisse in der beschaulichen Stadt Centerville aus: Die Toten wollen nicht sterben – THE DEAD DON’T DIE eben.

© Universal Pictures Home Entertainment
Inhalt
In der verschlafenen Kleinstadt Centerville stimmt irgendetwas nicht: Der Mond hängt groß und tief am Himmel, die Stunden des Tageslichts werden unvorhersehbar und die Tiere zeigen allmählich ungewöhnliche Verhaltensweisen. Doch niemand kann sich erklären, warum das so ist. Die Berichte aus den Nachrichten zeichnen ein beängstigendes Bild und Wissenschaftler sind besorgt. Obwohl in der Stadt seltsame Dinge vorgehen, sieht niemand die mysteriösen und gefährlichen Auswirkungen voraus, die Centerville bald plagen werden: Die Toten sterben nicht – sie erheben sich aus ihren Gräbern, greifen die Lebenden brutal an, fressen sie und versetzen die Bürger der Stadt in Angst und Schrecken. Jeder muss nun um sein Überleben kämpfen und die mutigen Polizisten Ronnie Peterson (Adam Driver), sein Vater Cliff Robertson (Bill Murray) und Mindy Morrison (Chloë Sevigny), tun ihr bestes um den Bürgern als Freund und Helfer beizustehen, sind aber völlig überfordert. Der Vater hat keinen Plan, was vor sich geht, der Sohnemann aber weiß Bescheid: Zombies! Offenbar versuchen die Untoten, all das zu machen, was sie auch als Lebende am liebsten getan haben. Zum Beispiel Kaffeetrinken…
Kritik
Jim Jarmusch in Reinkultur: Der Autorenfilmer und sein Verständnis vom Film. Unberechenbar, typisch, Sidekick. Zum ersten Mal hat sich der Filmemacher auf ein völlig neues Terrain begeben: Zombiefilm. Doch trotz dieser Unbekannten in der Gleichung erweist sich der Ausflug nach Centerville als erfrischen zynistisch und schwarzhumorig. Eben ein echter Jarmusch. Generell habe ich bei Amerikaner das Gefühl, dass seine Filme Filme bewegte Kunstwerke sind. Sie brechen aus der Hollywood’schen Norm aus, sind anders, ecken damit aber auch oft an. Bei THE DEAD DON’T DIE ist alles irgendwie langsam, sodass es im Verlauf der Geschichte dem Zuschauer echt schwer fallen wird, die Lebenden von den Toten zu unterscheiden. Irgendwie hat sich die vorherrschende Gesellschaft nicht sonderlich verändert – abgesehen vom Heißhunger auf Menschenfleisch. Im Großen und Ganzen orientiert sich Jarmusch ganz im Stile von Night of the Living Dead. Ein Klassiker der 60er Jahre und mitunter der erste eigenständige Zombiestreifen. Doch Jarmusch erweitert den Tenor und verpasst ihm die freche, lethargische Stimmung, die seinem neusten Film eine ganz besondere Note verleiht. Als Zuschauer muss man sich aber auf diese spezielle Gangart einlassen, sonst wird man keine Freude daran finden und einen Anflug von Langeweile bekommen. Sicherlich ist der Film mit seinen Möglichkeiten witzig und brutal, aber auch irgendwie sehr weit hergeholt. Das man muss man wirklich mögen. Ich mochte es, da ich allein diesem Cast alle Fehler verzeihe. Was Jarmusch da vor die Kamera gezerrt hat, kann sich sehen lassen. Alle nehmen sich auch nicht zu ernst und haben sichtlich Spaß daran, ihre Rollen “underacting” zu performen. Ein Zombiefilm der irgendwie keiner ist, aber dann unter dem Strich einer der Besten der letzten Jahre ist. Kontrovers, wie Jarmuschs Filme eben sind.
Fazit: Eine erfrischende Horrorkomödie mit monsterstarken Cast und viel Zynismus. Sicherlich nicht die beste Arbeit von Jarmusch, aber immer noch gut genug, die Leute vor dem Bildschirm zu bannen und über 100 Minuten zu unterhalten.
Originaltitel: The Dead Don't Die Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 104 min Genre: Horror, Komödie Regie: Jim Jarmusch Drehbuch: Jim Jarmusch Kamera: Frederick Elmes Kinostart: 13. Juni 2019 Home Entertainment: 24. Oktober 2019 Verleih: Universal Pictures Home Entertainment
(Quelle: Universal Pictures Home Entertainment)
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.