Weit über eine Milliarde US-Dollar an den Kinokassen: SPIDER-MAN: FAR FROM HOME ist das zweite Solo-Abenteuer in Kooperation zwischen Disney und Sony und dann noch ein so Richtungsweisendes. Mit dem Trip nach Europa muss sich Peter Parker nicht nur neuen Herausforderungen, sondern sich auch seinen eigenen Dämonen stellen.

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Inhalt
Noch immer hallen die Ereignisse aus Avengers: Endgame nach. Um den Trubel des Heldendaseins zu entrinnen und den Verlust seines Mentors Tony Stark alias Iron Man zu verarbeiten bzw. zu vergessen, schließt sich Peter Parker seinen besten Freunden Ned, MJ und den anderen für eine Reise nach Europa an. Doch Peters Plan, das Superheldentum für ein paar Wochen hinter sich zu lassen, wird schnell zunichte gemacht, als er sich widerwillig einverstanden erklärt, Nick Fury (Samuel L. Jackson) bei der Aufklärung mehrerer Angriffe zu helfen. Und dann taucht auch noch Mysterio (Jake Gyllenhaal) auf. Fortan kämpfen die beiden Seite an Seite gegen das Chaos, doch unaufhaltsam wird Spider-Man zur Zielscheibe und Gejagter seiner eigenen Dämonen. Wird der noch junge Held sich den Gefahren alleine stellen können?
Kritik
Tony Stark ist tot. Mit den letzten Worten “Ich bin Iron Man.” Verschwindet der erste Held der Stunde wohl für immer von der Bildfläche. Selbstlos – und in Gedanken an seinen Ziehsohn Peter – schnipste Tony all das Böse weg und ebnete den Verbliebenen eine scheinbar unbeschwerte Zukunft. Die Avengers haben gewonnen… ihr größte Schlacht, dass das größte Opfer forderte. Aber daraus entstand eine Chance zu wachsen. Gerade für die Figur Spider-Man. Schließlich ist der Teenager Peter (fast) auf sich allein gestellt. Einzig Happy Hogan, einstiger Freund und Helfer von Tony, steht Peter noch zur Seite und hilft ihm, den Verlust seines Mentors zu verkraften. Zu frisch sind die Wunden, zu groß das Erbe.
Schließlich behandelt Jon Watts eine elementare Frage: Kann und wird Spider-Man der neue Iron Man? Rein vom Wissen über Technik und Wissenschaft könnte der pfiffige Peter problemlos in diese Rolle wachsen, doch ist er nicht der klassische Playboy. Grundsätzlich muss die von Tom Holland verkörperte Figur in SPIDER-MAN: FAR FROM HOME zunächst mit sich selbst ins Reine kommen, um schließlich seinen Platz im Leben zu finden. Ein Trip nach Europa soll dabei helfen, stürzt den Youngster allerdings in seine größte Prüfung. In den scheinbar freundlichen Mysterio findet er seinen größten Widersacher. Durch allerhand Tipps und Tricks verschwimmen die Grenzen der Realität, was ist echt, was unecht. Die Folgen des Fingerschnips sind allgegenwärtig.
Jon Watts stand vor einer großen Aufgabe: Einerseits ist die Entwicklung von Spider-Man noch nicht abgeschlossen. Durch den Tod von Tony Stark gesellt sich zum Heldentum, auch der schmerzliche Verlust eines Freundes. Somit wird nicht nur das Erwachsenwerden, Pubertät und erste Liebe problematisch, sondern im Zuge seiner Helden-Identität muss Peter ebenso heranwachsen. Watts gelingt dieser Spagat aus Teenie mit alterstypischen Problemen und Superheld sehr gut. Optisch wie auch inhaltlich ist es der gelungene Marvel-Move. Zudem mischt sich auch ein Tropfen Wehmut unter diese weichegewordene Masse. Darüber kann auch der klassische Humor nicht immer hinweg trösten, schließlich sehen wir den jüngsten Avenger alleine trauern und kämpfen.
Fazit: Erwartungsgemäß gutes Werk und krönender Abschluss der 3. MCU-Phase. Die Aufarbeitung von Avengers: Endgame hat begonnen und Watts schickt den jüngsten Held im Bund der Avengers auf einen Trip, der alles verändern wird. Feinste Unterhaltung, die wieder viel Sitzfleisch benötigt.
Originaltitel: Spider-Man: Far From Home Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 129 min Genre: Abenteuer, Action, Sci-Fi Regie: Jon Watts Drehbuch: Chris McKenna, Erik Sommers Kamera: Matthew J. Lloyd Kinostart: 4. Juli 2019 Home Entertainment: 14. November 2019 Verleih: Sony Pictures Entertainment
(Quelle: SonyPicturesHomeGSA)
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