In fulminanten Bildern und vor der Kulisse des ältesten Filmstudios der Welt erzählt Regisseur Martin Schreier mit TRAUMFABRIK die magische Geschichte der hinreißenden Tänzerin Milou und dem Filmkomparsen Emil, der für seine Liebe alles aufs Spiel setzt.

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Inhalt
Im Sommer des Jahres 1961 ist das DEFA-Filmstudio in Potsdam-Babelsberg ein magischer Ort, voller Kreativer, die in Aufbruchsstimmung sind. Emil Hellwerk (Dennis Mojen) wurde vor Kurzem frisch aus der Nationalen Volksarmee (NVA) entlassen und steht nun vor den ehrwürdigen Toren des Filmproduktionsstudios und hat dank seines Bruders Alex (Ken Duken), der dort als Stuckateur arbeitet, eine Anstellung als Komparse bekommen. Emil kann mit der glamourösen Filmwelt zwar nicht viel anfangen, doch Alternativen gibt es für ihn auch nicht. Eines Tages lernt er am Filmset die französische Tänzerin Milou (Emilia Schüle) kennen, von der er sofort fasziniert ist. Das Glück der beiden scheint perfekt, doch dann werden die Grenzen geschlossen und die beiden auseinandergerissen. Emil fasst einen tollkühnen Plan, um zu seiner Milou zurückzukommen…
Kritik
Die Serie im Filmformat. Ja, TRAUMFABRIK wird seinem Namen gerecht und bietet allerhand, um zu grübeln, zu schmunzeln und doch auch irgendwie zu verzweifeln. Die Ode an das berühmte DEFA-Filmstudio wird schnell zur kitschigen Ode an die Liebe. Kitsch so weit das Augen reicht. Traumfabrik ist vollgeladen damit und muss sich somit den Schuh anziehen. Den Stinkstiefel eines Drehbuchs. Lose und zu komisch eigentlich für eine ernstzunehmende Liebeserklärung, doch oh Wunder passiert das Wunder. Traumfabrik wird zum Traum, Blasen zerplatzen nicht, sie steigen empor. Viele und viele. Traumfabrik ist nicht das erhoffte Stück über die DEFA geworden, aber ein Hoffnungsschimmer für den deutschen Film. Martin Schreier überspitzt bewusst seinen Film mit viel Magie, Träumerei und Anspannung. Kurz vor dem Mauerbau bestimmen Ungewissheit, Unruhe und Ultimatum – kanalisiert in einem epochalen Meisterwerk. Traumfabrik wird in der Tat seinem Namen gerecht, erinnert jeder Moment an einem unschuldigen und geborgenen Traum. Alles scheint zu schweben, sorgenfrei zu sein und die Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft zu schenken. Traumfabrik ist kein gewöhnlicher Film. Er ist gewöhnungsbedürftig. Alles an ihm scheint irgendwie komisch zu sein und untypisch für einen deutschen Film. Auch das Marketing rund um den Film erwies sich als speziell. Alles schien irgendwie nicht zusammenzupassen und hätte doch tatsächlich das eigentliche Kunststück fast verdeckt. Zum Glück wurde das dem Film nicht zum Verhängnis, denn er ist so märchenhaft vorgetragen. Von Darstellern, die kaum hätten besser gewählt sein können. Emilia Schüle, Dennis Mojen, Ken Duken oder Svenja Jung sind nur einige der vielen Namen, die diesen Film so besonders und am Ende auch sehenswert machen. Ich für meinen Teil bin überzeugt, was ich anfangs nicht war. Es brauchte tatsächlich diesen kitschigen Ausflug, um den deutschen Film eine neue Facette zuzuordnen. Wirklich überraschend und handwerklich exzellent.
Fazit: Gnadenloser Kitsch, der es schafft, nicht unangenehm zu sein. Völlig überladen von Traum, Liebe und Wirklichkeit treffen vielen unterschiedliche Typen aufeinander und erzählen eine gemeinsame Geschichte. Nicht die des DEFA-Filmstudios, sondern ein Ausschnitt seiner Menschen, die darin für Wunder gesorgt haben. Zwei erhalten dabei einen exklusiven Rahmen, der nicht magischer hätte ausfallen können. Großes deutsches Kino!
Originaltitel: Traumfabrik Produktionsland/-jahr: DE 2019 Laufzeit: 125 min Genre: Komödie, Drama, Romanze Regie: Martin Schreier Drehbuch: Arend Remmers Kamera: Martin Schlecht Kinostart: 4. Juli 2019 Home Entertainment: 12. Dezember 2019 Verleih: EuroVideo Medien
(Quelle: EuroVideo Medien GmbH)