Adrenalin-Kick gefällig? Mit dem knallharten Actionthriller KILLERMAN beweist ein extrem cooler Liam Hemsworth in der Hauptrolle, wie vielschichtig er sein kann und wie gut ihm rasante Verfolgungsjagden stehen.

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Inhalt
Moe Diamond (Liam Hemsworth) arbeitet für den Drogen-Boss Perico (Zlatko Buric) als Geldwäscher. Er tauscht zusammen mit Pericos Neffen Skunk (Emory Cohen) Dollars gegen Goldbarren und Goldbarren gegen Diamanten ein. Als ein Deal nach der Warnung eines FBI-Maulwurfs kurzfristig verschoben wird, planen Moe und Skunk einen kühnen Coup auf eigene Rechnung – mit dem Geld des Paten! Doch bei der spektakulären Verfolgungsjagd passiert ein verhängnisvoller Crash. Moe kann sich zwar mühsam aus dem Wrack befreien, doch er hat sein Gedächtnis verloren. Selbst seine schwangere Freundin Lola (Diane Guerrero) wirkt wie eine Fremde. Moe und Skunk sitzt jetzt nicht nur der korrupte FBI-Agent Bill O’Donnell (John Cenatiempo) im Nacken, auch der Mafiosi Perico ist höchst verärgert über den Alleingang seines Neffen. Bald überschlagen sich die Ereignisse und Moe sieht rot. Ein Rachefeldzug der überaus raffinierten Art beginnt.
Kritik
Die Hemsworth, einer erfolgreicher als der andere, begeistern sie auf so vielen unterschiedlichen Ebenen die Zuschauer. Mal fällt das Lob großzügig aus, mal bleibt es gänzlich aus. Nur weil man gut aussieht und in zahlreichen von Kritikern gefeierten Filmen mitgespielt hat, bedeutet das nicht automatisch einen Freifahrtsschein. Man darf sich darauf nicht ausruhen. Während als Chris fleißig den Hammer schwingt, versucht sein Bruder anderweitig seine Handschrift zu hinterlassen. Ob RomCom oder überfrachteter Sci-Fi-Movie: Liam ist stets bemüht seinen Platz in Hollywood zu finden. Natürlich ist er schon angekommen, doch bekommt er im Schatten seines älteren Bruders nicht viel Sonne ab. So experimentiert er fleißig. Spielt mal den verständnisvollen Good-Guy oder das Arschlosch in einer zerbrechenden Dystopie. Ja Liam Hemsworth hat schon alles probiert und das durchaus mit nennenswerten Erfolg. Dazu gehört leider auch seine Ex Miley Cyrus.
Nach meinem Ausflug im Netflix-Hit Isn’t It Romantic (ich habe schon sehr gelacht), mimt der Australier einen gefallenen Racheengel. Gnade ist für ihn ein Fremdwort. KILLERMAN ist ein billig anmutender Titel mit einem dezent verschwommenen Liam auf dem Cover, doch macht das FSK18-Siegel ein wenig Hoffnung. Der Film ist in seiner ungekürzten Reinform ein knallharter Actioner ohne Gnade, der durchweg gut unterhält. Wenngleich Killerman es in der Umsetzung etwas an Herz fehlt, macht er es durch seine Darsteller gekonnt wieder gut. Und gleichzeitig begleitet uns die Frage nach der „delicta mala per se“ (wie bereist ein findiger Kritiker-Kollege herausgearbeitet hat und dem auch so folge). Die Frage nach Handlungen, die auch ohne Verbot als verwerflich gelten, um diese mal eins zu eins darzustellen. Ja Killerman ist in seinen Grundzügen speziell und aufrüttelnd, und schon gar nicht der stets gut durchdachte Streifen. Aber am Ende emotionaler und besser als das Plakat zu Film eben vermuten lässt. Handwerklich ein auf Augenhöhe zu anderen Vergleichwerken annehmbarer Streifen, der sich nicht verstecken muss. Gerade auch deswegen, weil Liam Hemsworth eine überaus geniale Leistung abruft und ein wirklich ernstzunehmender Schauspieler ist,
Fazit: Besser als sein Ruf. Liam Hemsworth mag (noch) nicht der Goldjunge sein, aber was nicht ist, kann dank solcher Leistung irgendwann nochmal was werden. Als One-Man-Show brilliert der kleine Bruder von Thor mit viel Rachelust und Spielfreude, auch wenn Liam die Kristen Stewart-Gesichts-Challenge angenommen hat.
Originaltitel: Killerman Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 112 min Genre: Action, Thriller Regie: Malik Bader Drehbuch: Malik Bader Kamera: Martin Schlecht Kinostart: 8. August 2019 Home Entertainment: 13. Dezember 2019 Verleih: capelight pictures/Wild Bunch
(Quelle: capelightpictures)
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