Auf den Knall folgt die Besänftigung und damit eine erste Genugtuung für die Fans: SONIC THE HEDGEHOG startet nach seinem Facelifting voll durch und erobert – hoffentlich – die Kinos.

© Paramount Pictures Germany
Inhalt
Sonic (gesprochen von Julien Bam) ist mit seinen 15 Jahren ein pubertierendes Powerpaket, aber dessen ist er sich selbst noch nicht wirklich bewusst. Zu seiner eigenen Sicherheit soll er sich auf dem Planeten Erde verstecken. Allerdings gibt es hierfür eine Bedingung: Die Welt soll niemals von seiner Existenz erfahren. Doch das erweist sich für den extrovertierten Igel als schier unmöglich, vor allem im Hinblick auf seine Super-Power, die er erst noch entdecken muss. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis jemand auf ihn aufmerksam wird. Zum Glück gerät Sonic an Tom (James Marsden), einen zynischen Polizisten, der aber das Herz am rechten Fleck hat. Gemeinsam nehmen es die beiden mit Sonics verrücktem Erzfeind Dr. Robotnik (Jim Carrey) auf, der sie schon bald über den ganzen Planeten jagt. Eine atemberaubende Verfolgungsjagd in Schallgeschwindigkeit beginnt …
Kritik
Ein Sturm der Entrüstung entbrannte nach der Veröffentlichung des ersten Trailers von SONIC THE HEDGEHOG. Der beliebte, blaue Igel hatte kaum etwas mit seinem Videospiel-Kollegen gemein und fiel bei den Fans des SEGA-Klassikers knallhart durch. Aber Paramount Pictures nahm die Kritik an ihrer ersten animierten Igel-Ausgabe ernst und machten Überstunden – mit positiven Ausgang. Nach der Schönheits-OP kommt der “neue” Sonic nun viel besser weg und Fans atmen weltweit auf. Die erste Hürde wurde damit (gerade so) gemeistert, doch gelingt es Regisseur Jeff Fowler nun auch inhaltlich zu überzeugen?
In der Tat geht die Adaption locker leicht von der Hand und bietet zugleich schöne Querverweise auf die zahlreichen Videospiele, die unter dem Sonic-Franchise erschienen. James Marsden gehört ja fast zu einem Dauergast solche Streifen; bietet wenig Überraschungen, wirkt aber dennoch angenehm beruhigend. Die weitaus schönere Überraschung markiert Jim Carrey, der ein kleines Mini-Comeback feiert. Lange war es ruhig um den Komiker, zog sich vornehmlich in die Serien-Gefilde zurück und überzeugt nun als böswilliger Erzfeind. Dass das nicht zwangsläufig böse, sondern eher komisch vonstatten geht, ist ein Geschenk und Zeugnis dafür, wie wandelbar Carrey einfach ist. Es mag eine banale Rolle in einem für Hollywood typischen Vorstellung handeln, dabei steckt da wesentlich mehr dahinter. In Kombination mit dem quirligen Igel und einem in gewissermaßen treudoofen Polizisten hat der Film schnell alle Schauwerte zusammen.
Was will man sonst loben oder zerreißen? Es ist Sonic, technisch und cineastisch solide umgesetzt, und ein schneller Spaß für die kleinen und großen Zuschauer. Es leben die 90er so richtig auf und die Lust die Retro-Konsole aus dem Schrank zu kramen und durch die unzähligen Level zu heizen – auf der stetigen Suche nach goldenen Ringen – weckt die Nostalgie.
Fazit: Fowler hat dem pubertierenden Igel aus den Neunzigern in die Gegenwart katapultiert und ihm weitaus mehr Handlung gegeben. Jetzt sammelt Sonic The Hedgehog nicht länger nur Ringe, sondern auch Freundschaften in der Menschenwelt. Es fühlt sich fast schon wie ein liebevolles Biopic an, dass einer der beliebtesten Videospielfiguren der 90er Jahre realer denn je erscheinen lässt.
Originaltitel: Sonic the Hedgehog Produktionsland/-jahr: CN/US/JP 2020 Laufzeit: 99 min Genre: Animation, Action, Abenteuer Regie: Jeff Fowler Drehbuch: Patrick Casey, Josh Miller Kamera: Stephen F. Windon Kinostart: 13. Februar 2020 Home Entertainment: 25. Juni 2020 Verleih: Paramount Pictures Germany
(Quelle: ParamountPicturesGER)