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BERNADETTE | Eine Frau in der Krise, aber sie weiß nichts davon

Mit sprühendem Witz und feinen Zwischentönen erzählt der preisgekrönte Autor und Regisseur Richard Linklater von einer ungewöhnlichen Heldin und liefert ausgehend von Maria Semples Bestseller „Wo steckst Du, Bernadette?“ eine warmherzige und originelle Komödie.

BERNADETTE

© Universum Film/LEONINE

Inhalt

Bernadette Fox (Cate Blanchett) ist anders als die perfekt organisierten Mütter aus der Nachbarschaft. Sie ist chaotisch, exzentrisch, sensibel – und schläft schlecht. Bernadette braucht nach Jahren der Fürsorge für ihre Familie dringend mal wieder etwas Zeit für sich. Die einstige Stararchitektin hat Los Angeles den Rücken gekehrt und ist ihrem Mann Elgie (Billy Crudup), einem erfolgreichen IT-Manager, nach Seattle gefolgt. Dort leben die beiden mitsamt der 15-jährigen Tochter Bee (Emma Nelson) in einer von Brombeerhecken umrankten alten Villa, die viel zu groß und obendrein sanierungsbedürftig ist. Als Bernadettes penible Nachbarin Audrey (Kristen Wiig) darum bittet, die wuchernden Brombeerbüsche an der Grundstücksgrenze zu entfernen, setzt das eine Kette von Missgeschicken in Gang, die Bernadettes Leben endgültig auf den Kopf stellen. Und plötzlich ist sie verschwunden. Elgie und Bee nehmen die Suche auf – und ihre Reise endet schließlich mitten in der Antarktis mit einer überraschenden Entdeckung…

Kritik

Richard Linklater ist ein guter Mann auf der Regiestuhl und sagt selten zu anspruchsvollen Werken nein. Gerade Buchadaptionen scheinen beim US-Amerikaner sich allmählich festzuspielen. Mit BERNADETTE verfilmt der auf Komödien und Dramen spezialisierte Filmemacher nun schon sein zweites Werk, das auf einen Bestseller basiert. Und das Vertrauen, was Linklater von den Filmstudios erhält, zahlt er ihnen mit wunderbar leichten, aber ebenso auch komplexen Werken zurück. Und komplex trifft es auch bei Bernadette ziemlich gut, denn als Zuschauer bleibt man lange im Dunkeln. Erst mit zunehmender Spieldauer zeichnet sich ein klareres Bild ab. Motive und Beweggründe kristallisieren sich heraus und das Problem, an dem die Figur Bernadette zu knabbern hat, liegt nun sichtbar vor uns. Ihre Hintergrundgeschichte ist dabei schon fast spannender als der eigentliche Hauptstrang, doch zusammen ergänzen sie sich sehr gut und ebnen Cate Blanchett eine herausragende Bühne, um all ihre Qualitäten unter Beweis zu stellen. Schauspielerisch kann man dieser Frau nichts vormachen. Doch auch so kann aber nicht dafür sorgen, dass der Beginn des Film und der Fortgang bis zur Mitte eher schleppend und wenig schlüssig sich präsentiert. Doch gerade rechtzeitig, kriegt Bernadette die Kurve und erweist sich als unterhaltsames Stück. Nicht für jeden, aber seine Abnehmer wird dieser warmherzige, aber zu weilen auch aufwühlender Film mit seinem humorvollen wie auch dramatischen Momenten finden.

Fazit: Ein schwermütiger Start, entscheidender Wendepunkt, toller Schluss – Bernadette hat seine Längen, aber auch seine schönen Momente und ist allein durch Cate Blanchett eine Augenweide.  

FSK ab 6 (gelb)Originaltitel:           Where'd You Go, Bernadette
Produktionsland/-jahr:   US 2019
Laufzeit:                109 min
Genre:                   Komödie, Drama

Regie:                   Richard Linklater
Drehbuch:                Richard Linklater, Holly Gent, Vince Palmo
Kamera:                  Shane F. Kelly

Kinostart:               21. November 2019
Home Entertainment:      10. April 2020

Verleih:                 Universum Film/LEONINE

(Quelle: Universum Film)