In THE INFORMER müssen zwei FBI-Agenten, deren Informant zwischen die Fronten von Polizei und Verbrechern gerät. Um seine Familie zu schützen, muss er zurück ins Gefängnis und den Mafiaboss “The General” zu Fall bringen.

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Inhalt
Die Welt des ehrenhaft entlassenen Ex-Soldaten Pete Koslow (Joel Kinnaman) wird eines Tages völlig auf den Kopf gestellt, denn nachdem er eigentlich nur versuchte, seine Frau zu beschützen, wird Koslow wegen Mordes verurteilt und inhaftiert. Für eine vorzeitige Entlassung geht er einen Deal mit dem FBI ein: Koslow arbeitet als Informant, um den berüchtigtsten Gangsterboss New Yorks und Kopf der polnischen Drogenmafia, den sogenannten „General“ (Eugene Lipinski), zu Fall zu bringen. Alles ist detailliert geplant, doch als die verdeckte Operation schief läuft und ein Polizist getötet wird, lassen ihn seine Auftraggeber im Stich und Koslow steht plötzlich im Kreuzfeuer sowohl der Gangster als auch des FBI. Der einzige Weg, um aus der Sache herauszukommen: Er muss für den “General” erneut in den Knast gehen und von dort aus einen Drogendeal einfädeln. Spätestens als dieser fehlschlägt, weiß Koslow nicht mehr, wem er noch trauen kann.
Kritik
Ich bin gerade erst zurück aus dem Knast. Shot Caller mit Nikolaj Coster-Waldau in der Hauptrolle war ziemlich gut und nun werde ich mit THE INFORMER prompt wieder inhaftiert. Knacki-Filme mausern sich aktuell zu meinen bevorzugten Streifen – unterbewusst. Sie fliegen mir einfach so zu. Also was bietet mir Andrea Di Stefano mit seinem Thriller hinter Schloss und Riegel? Einen ziemlich aufgeladenen Film, derart aufgepumpt mit Handlung, dass man schnell den Überblick verliert. Seine Ambitionen werden im schnell zum Verhängnis – leider. Potential en masse, aber kaum Zeit dieses geordnet abzurufen, um es einfach mal knallhart auf den Punkt zu bringen. Doch irgendwie schafft es der Film diese Überladenheit aus dem wechselhaften Spiel der Parteien Gangster-FBI-Polizei für seinen Vorteil zu nutzen. Denn damit steht der Rahmen für Joel Kinnaman, der sich als Knast-Spitzel zwischen den Fronten bewegt und irgendwann als One-Man-Show ums Überleben kämpfen muss. Da spult der gebürtige Schwede sein ganzes Repertoire ab und weiß eben damit zu überzeugen. Oft unterschätzt, zeigt er in The Informer seine wahre Größe. Damit hebt sich die Gesamtstimmung des Films, der über weite Strecken überzeugt und solide sein Programm vorträgt.
Fazit: Zurück im Knast und es war mir doch eine angenehme Freude. The Informer glänzt mit namenhaften Ensemble, stolpert über eine zu dick aufgetragene Geschichte, kann aber seine Schwäche in Zählbares ummünzen. Andrea Di Stefano verschenkt etwas zu viel, kann aber mit dem was er noch übrig hat, dem Zuschauer einen sehr kurzweiligen und spannenden Thriller auftischen.
Originaltitel: The Informer Produktionsland/-jahr: UK 2019 Laufzeit: 113 min Genre: Thriller, Drama, Krimi Regie: Andrea Di Stefano Drehbuch: Rowan Joffe, Andrea Di Stefano Kamera: Daniel Katz Kinostart: 28. November 2019 Home Entertainment: 24. April 2020 Verleih: Wild Bunch Germany
(Quelle: Wild Bunch Germany)
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