Als QUEEN & SLIM einen Polizisten aus Notwehr erschießen, startet eine Verfolgungsjagd quer durchs Land. Beide ahnen dabei nicht, was der Schuss kurz darauf auslösen wird…

© Universal Pictures Home Entertainment
Inhalt
Aus einem Tinder-Date entsteht eine übergreifende Bewegung: Das harmlose erste Treffen von Queen (Jodie Turner-Smith) und Slim (Daniel Kaluuya) in einem Diner nimmt eine dramatische Wendung, als sie von einem Polizisten aus dem Verkehr gezogen und in rassistischer Manier ungerechtfertigt und besonders brutal belästigt werden. In Notwehr tötet Slim den Beamten und anstatt sich zu stellen, begeben sie sich auf eine rasante Flucht. Nun sind die Beiden, die sich kaum kennen, als Cop-Killer nirgendwo mehr sicher und urplötzlich Mörder, die im ganzen Land gesucht werden. Doch erhalten sie bald von vielen Seiten Unterstützung – als moderne Inkarnation von Bonnie und Clyde und als unfreiwilliges Symbol der Black Lives Matter-Bewegung. Mit ihrer Geschichte und ihrer Not bringen sie dabei nicht nur schwarze Polizisten in ernste Gewissenskonflikte.
Kritik
Das “New Black Cinema” feiert seine Renaissance: Nach sensationellen Auswüchsen kreativen Schaffens, wie Get Out oder Moonlight, feiert dieses Genre ein Comeback im Schatten der USA und Trumps aufgeladener Hysterie um Unrecht und Recht am Menschen. QUEEN & SLIM ist nicht der Film, den ich anfangs erwartet habe. Stehen die Weichen zunächst auf schnörkelloses Drama, entwickelt sich der Film in ein mitreißendes Roadmovie mit viel Thriller, einer Prise Humor und dem Aufhänger Rassismus. Das ausgerechnet ein Tinder-Date den Stein ins Rollen bringt, spricht für unsere Zeit, ebenso auch die Entwicklung der Geschichte, denn Queen und Slim werden unweigerlich in einen Konflikt verwickelt, für den sie nichts können. Sie setzen sich gegen einen übergriffigen Polizisten zu Wehr und töten diesen aus Selbstschutz. Doch dieser Akt macht die beiden über Nacht zu “Stars” der schwarzen Community. Eine Revolution ist im Gange und mit ihr verändert sich auch das Bild der Gesellschaft zunehmend. Und so ausbrechend wie die Gesellschaft in dem Film ist, so sind es auch mancherorts die Szenen. Schrill, atemberaubend schön und fast schon Musikvideo-Like inszeniert. Auch wenn Queen & Slim im Kern keine neue Geschichte erzählen, so macht es trotz der Ernsthaftigkeit der Handlung Spaß, Jodie Turner-Smith und Daniel Kaluuya in ihren Rollen zu beobachten. Man darf hier tatsächlich ungeniert von Bonnie & Clyde oder Thelma & Louise als Vergleich sprechen. Ein wichtiger Film – zweifellos. Streut Salz in die Wunden und geht bis an seine Grenzen: “Danke für diese Reise, egal wie sie endet.”
Fazit: Ästhetisch, bildgewaltig, heftige Performance von Turner-Smith und Kaluuya. Queen & Slim eint die Tragödie einer Nacht und ihre aufkeimende Liebe wird zum Symbol anti-rassistischer Bewegungen in den USA. Ein Film, den man auf jeden Fall gesehen haben muss… auch wenn es eigentlich (leider) nichts Neues gibt.
Originaltitel: Queen & Slim Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 132 min Genre: Drama, Krimi, Romanze Regie: Melina Matsoukas Drehbuch: Lena Waithe Kamera: Tat Radcliffe Kinostart: 9. Januar 2020 Home Entertainment: 21. Mai 2020 Verleih: Universal Pictures Home Entertainment
(Quelle: Universal Pictures Home Entertainment)
Du musst angemeldet sein, um kommentieren zu können.