In der angesagten Kultreihe „Midnight Madness“ des renommierten Toronto Film Festivals präsentierte Autor und Regisseur Keith Thomas sein Kinodebüt THE VIGIL – DIE TOTENWACHE einen übernatürlichen Horrorfilm vom Feinsten, der auf alten jüdischen Überlieferungen beruht und in einer orthodoxen Gemeinde in New York spielt.

© Wild Bunch Germany
Inhalt
Der junge Yakov (Dave Davis) möchte die strenge chassidische Gemeinde in Brooklyn am liebsten verlassen, weil er seinen Glauben verloren hat. Da er dringend Geld braucht, stimmt er widerwillig dem Angebot des Rabbiners zu, die nächtliche Totenwache für ein verstorbenes Gemeindemitglied zu übernehmen. Kurz nach seiner Ankunft in dem baufälligen Haus wird Yakov klar, dass hier etwas sehr, sehr falsch läuft. Schon bald findet sich der junge Held in einem unheimlichen Albtraum wieder, der von einem furchteinflößenden Wesen orchestriert wird: Einem „Mazik“ wie im jüdischen Volksglauben jener Totengeist bezeichnet wird. In dieser Nacht des surrealen Schreckens muss sich Yakov nicht nur bösen Geistern, sondern auch den Dämonen seiner Vergangenheit stellen.
Kritik
Die etwas andere Auseinandersetzung mit der Thematik rund um Besessenheit, Religion und Glaube. THE VIGIL – DIE TOTENWACHE geht einen großen Spagat, einerseits mit viel Mut für etwas Neues, aber auch dem gewöhnlichen Touch einer klassischen Dämonenaustreibung. Viel Trara, aber das sitzt und ist wirklich mehr als Nichts. Sicherlich passiert hier viel auf Vorleistung und den Erwartungen der Zuschauer, kann aber an vielen Punkten durchaus überzeugen. Gerade der Aspekt, dass ein aus Geldnot dazu abgestellter Totenwächter hier wohl die Erfahrung seines Lebens macht, ist spannend und illustriert erzählt. Gerade unter der Prämisse, dass es sich hierbei um einen Debütfilm handelt, macht die Sache insofern interessant, weil Keith Thomas hier schon gut unter Beweis stellt, was seine Fähigkeiten betreffen. The Vigil ist ein ambitioniertes Weg mit einen Schwächen, aber einer durchaus gelungenen Richtung, die die Hoffnung auf mehr schürt. Horror geht immer und das ist hier schon sehr kurzweilig und eindringlich.
Fazit: The Vigil ist guter Horror für einen lauen Sommerabend. Kein großer Wurf, aber immernoch innovativ genug um viele Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.
Originaltitel: The Vigil Produktionsland/-jahr: US 2019 Laufzeit: 89 min Genre: Horror Regie: Keith Thomas Drehbuch: Keith Thomas Kamera: Zach Kuperstein Kinostart: 23. Juli 2020 Home Entertainment: 11. Februar 2021 Verleih: Wild Bunch Germany/EuroVideo Medien
(Quelle: EuroVideo Medien GmbH)
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