SPUTNIK hat das Potential ein weltweiter Überraschungserfolg zu werden. Ein nervenaufreibender Sci-Fi-Thriller in der Tradition von “Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt”. Düster, atmosphärisch, blutig!

© capelight pictures
Inhalt
Sowjetunion 1983. Nachdem der Kontakt zur Besatzung bereits einen Tag zuvor vollständig abgebrochen gewesen ist, stürzt das sowjetische Raumschiff Orbita-4 schwer beschädigt auf heimatlichem Boden ab. Einziger Überlebender der gescheiterten Mission ist Kommandant Weschnjakow (Pyotr Fyodorov), der sich nach dem Absturz trotz seiner schweren Verletzungen überraschend schnell erholt. In einem abgelegenen Forschungslabor soll die Psychologin Tatjana Juriewna (Oksana Akinshina) den Mann nun unter strengster Geheimhaltung untersuchen. Gleich in der ersten Nacht wird sie Zeugin einer unfassbaren eines unfassbaren Ereignisses: Aus dem Körper ihres Patienten bricht ein Wesen hervor, das fast so groß wie der Wirtskörper selbst ist. Etwas ist mit dem Kosmonauten auf die Erde zurückgekehrt …
Kritik
Man muss es sagen, wie es ist: was Russland in den letzten Jahren für einen Quantensprung im Bereich des abendfüllenden Spielfilms vollzogen hat, ist mehr als beachtlich. Dabei haben sich die russischen Filmemacher nicht wirklich auf ein spezielles Genre festgelegt. Von Romanzen über Sci-Fi bis Horror ist alles dabei. Vor allem haben Streifen wie Attraction, Guardians oder Coma haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Besonders überrascht haben sie dabei mit teilweise überragenden CGI-Effekten, die auch in Hollywood Anerkennung geerntet haben. Ich für meinen Teil bin zunehmend angetan, was die russische Filmindustrie von Jahr zu Jahr auf die Beine stellt. Sicherlich noch nicht für jedermann, aber wächst die Fangemeinde stetig.
Nun kam 2020 mit SPUTNIK der wohl mit Abstand interessanteste Film auf den Markt, der viele bekannte Elemente namenhafter Klassiker aufweist, es aber schafft, dennoch seine eigene Handschrift festzusetzen. Regisseur Egor Abramenko hat hier exzellente Arbeit geleistet, so viel muss man vorab sagen. Sputnik ist auf vielen Ebenen beklemmend, düster und am Ende blutiger als erwartet. Dabei verirren sich unsere beiden Hauptdarsteller Pyotr Fyodorov und Oksana Akinshina nie aus den Augen. So entsteht eine interessante Beziehung, die regelmäßig ein Alien zum Vorschein bringt, dass irgendwie freundlich, aber irgendwie auch extrem blutdurstig ist. Auf jeden Fall haben die CGI-Spezialisten mit ihrer Kreatur ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Die Animationen sind beeindruckend und lassen uns doch des Öfteren staunen, dass auf der DVD-Verpackung Russland steht. Fortschritt auf ganzer Linie. Und inhaltlich? 113 Minuten sind ein Stück, fühlt es sich aber null danach an. Kontinuierlich wird an die Neugier des Zuschauers appelliert und die Spannung hoch gehalten. Das Setting einer 80er Jahre Versuchsanlage irgendwo in der sibirischen Einöde ist dem ganzen Treiben mehr als förderlich. Gerade in Zeiten, in der die US-amerikanische Filmmanufaktur fast ausschließlich Einheitsbrei auf den Markt wirft und nur selten etwas Zählbares zur Welt bringt, lohnt sich der Blick auch mal nach Russland. So schließt das Land durchaus zu Südkorea, Spanien oder Skandinavien auf.
Es ist wirklich schade, dass die Covid-19-Pandemie vielen so wertvollen Filmen mit enormen Potential eine Chance auf einen größeren Release nicht erlaubt hat. So hätte u.a. Sputnik zu einem Kassenschlager werden können. Ich baue sehr auf die Heimkino-Auswertung, denn dieser Film ist Next Level aus Russland.
Fazit: Sputnik erfindet das Genre nicht neu, belebt es aber mit vielen guten Ansätzen. Gerade das Setting, die beklemmende Grundstimmung, nervenaufreibende Hintergrundmusik und die zuweilen rigorose Brutalität ergeben einen guten Horrorfilm, der mal nicht mit Geistern oder Dämonen Schabernack treibt.
Originaltitel: Sputnik Produktionsland/-jahr: RU 2020 Laufzeit: 113 min Genre: Sci-Fi, Horror, Drama Regie: Egor Abramenko Drehbuch: Oleg Malovichko, Andrey Zolotarev Kamera: Maxim Zhukov Kinostart: 9. September 2020 (Fantasy Filmfest) Home Entertainment: 4. Dezember 2020 Verleih: capelight pictures
(Quelle: capelightpictures)
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