Nur ein einziges Leben_NEU

NUR EIN EINZIGES LEBEN | Ein Hirte und (s)ein schwarzes Schaf

Basierend auf dem Jugendbuch „Warten auf Anya“ des vielfach ausgezeichneten Autoren Michael Morpurgo, inszeniert Regisseur Ben Cookson mit NUR EIN EINZIGES LEBEN auf einfühlsame Weise einen Film über Mut, Hoffnung und Zusammenhalt in einem der dunkelsten Kapitel unserer Zeit.

NUR EIN EINZIGES LEBEN

© EuroVideo Medien GmbH

Inhalt

Europa ist vom Schrecken des Zweiten Weltkriegs verwüstet, nur die Welt des jungen Hirten Jo (Noah Schnapp) in den französischen Pyrenäen scheint bemerkenswert unberührt geblieben zu sein. Doch als Jo im Wald eine mysteriöse Begegnung mit einem Fremden hat, ändert sich plötzlich sein Leben. Denn Benjamin (Frederick Schmidt), der auf der Flucht vor den Nazis von seiner Tochter getrennt wurde, hütet ein Geheimnis. Als deutsche Soldaten in die Stadt kommen, spitzt sich die Lage zu und Jo muss schon bald ein großes Risiko eingehen.

Kritik

Michael Morpurgo ist bekannt für seine Kinderbücher, die es des Öfteren auch auf die große Leinwand geschafft haben. Das wohl bekannteste Werk aus seiner Feder ist der Roman „Gefährten“, der durch keinen Geringeren als Steven Spielberg verfilmt wurde. Somit ein Autor, der gerne verfilmt, schließlich sind seine Werke anmutig, leidenschaftlich und mitreißend. Auch Regisseur Ben Cookson hat dies mittlerweile erkannt und für seine zweite Regiearbeit „Warten auf Anya“ gewählt. Morpurgos Werke werden nicht selten von Krieg, Zerstörung, Selbstfindung und Liebe begleitet. So ist es auch in NUR EIN EINZIGES LEBEN. Statt Bürgerkrieg oder 1. Weltkrieg, befinden wir uns inmitten eines von Nazis‘ überranntes Europa. Im Mittelpunkt steht der junge Hirte Jo. Dessen Leben ist weitestgehend vom Krieg verschont geblieben, was sich durch die Ankunft eines Fremden schlagartig ändert. Denn im Schlepptau hat er eine Horde von Deutschen, die ihn jagen. Jo sieht sich zum ersten Mal in seinem jungen Dasein mit einer unentscheidbaren Entscheidung konfrontiert: Helfen, um eventuell zu sterben oder nicht helfen und ein einziges Leben auf dem Gewissen haben. Eine klassische Heldengeschichte. Ben Cookson schafft ihr sehr gut den Spagat aus Literatur und Film, zeichnet seine Figuren entsprechend authentisch und in ihren Rollen klar aufgeteilt; zudem erzeugt Cookson eine mitreißende Atmosphäre. Inhaltlich kann man den Film so gut wie nichts vorwerfen. Selbst als buchfaule Person kann man sich dieses Drama ohne Abstriche ansehen. Wer wert auf historische Details und Genaugigkeit liegt, dürfte allerdings ab und an sich die Augen reiben. So wirken Settings und Kostüme nicht zeitgemäß und tatsächlich zu neu und unverbraucht. Hier hätten es gerne Kratzer gebraucht. So kratzt dies ein wenig an der wahren Begebenheit und dem eigentlich glaubwürdigen Rahmen. Wer darüber hinweg sehen kann, dürfte dennoch nicht enttäuscht werden, wartet Ben Cookson mit einem sehr namenhaften und schauspielerisch starken Ensemble auf: Noah Schnapp, Jean Reno, Anjelica Huston oder Thomas Kretschmann sind weitreichend bekannt und geschätzt. Sie runden das Bild mit ihrer Darbietung ab und tragen darüber hinaus zu tiefgründigen Wirkung des Films bei.

Fazit: Ein nicht zu 100 Prozent überzeugendes Historiendrama. Während die Schauspieler in ihren jeweiligen Rollen zu glänzen wissen, mangelt es der Umgebung an Überzeugungskraft. Wer darauf viel Wert legt, dürfte sich ärgern. Wem allein die Geschichte interessiert, darf ohne Sorgen zugreifen und sich mitreißen lassen. 

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Waiting for Anya
Produktionsland/-jahr:   UK/BE 2020
Laufzeit:                109 min
Genre:                   Drama, Historie, Thriller

Regie:                   Ben Cookson
Drehbuch:                Toby Torlesse, Ben Cookson
Kamera:                  Gerry Vasbenter

Kinostart:               -
Home Entertainment:      11. März 2021  

Verleih:                 EuroVideo Medien GmbH

(Quelle: EuroVideo Medien GmbH))

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