In der spannenden Bestseller-Verfilmung MEMOIR OF A MURDERER muss sich ein demenzkranker Serienmörder seiner blutigen Vergangenheit stellen, um das Leben seiner Tochter zu beschützen.

© Busch Media Group
Inhalt
Der freundliche Tierarzt Byung-su verbirgt ein düsteres Geheimnis: Vor seiner Alzheimer-Erkrankung war er ein brutaler Serienmörder. Nachdem er bereits im Kindesalter seinen sadistischen Vater im Affekt getötet hatte, machte er es sich fortan zur Passion, die Welt von menschlichem Abschaum zu befreien. Erst ein schwerer Autounfall beendete vor siebzehn Jahren die Mordserie. Als in Byung-sus Kleinstadt plötzlich die Leichen junger Frauen entdeckt werden, macht er sich Sorgen: Hat er die Frauen umgebracht und kann sich nicht daran erinnern? Schon bald findet er jedoch Indizien, die auf den Polizisten Tae-ju als Täter hinweisen. Als dieser ausgerechnet mit Byung-sus erwachsener Tochter ein Verhältnis beginnt, eskaliert die Situation.
Kritik
Freudig arbeite ich mich weiter durch das Angebot der reizenden Kollegen von Busch Media Group. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, erlesene südkoreanische Filme einer breiten Masse zugänglich zu machen – und das mit Erfolg. Nach dem ich vor Kurzem A Hard Day als absolute Kaufempfehlung deklariert habe, komm ich mit einem noch weitaus interessanteren Titel um die Ecke, der allein beim Lesen der Inhaltsangabe einen in den Bann zieht. MEMOIR OF A MURDERER, die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers, verspricht hochkarätige Spannung. Allein der Umstand, dass die Alzheimer-Erkrankung die düstere Vergangenheit eines sonst freundlichen Tierarztes verschleiert, der sich zum Wohle seiner Tochter jedoch schnell erinnern muss, ist ein Fortschritt im Storytelling. Wirkliche Mankos weist der Film auch gar nicht auf. Die Bilder sind gewaltig und stark, umfang- und detailreich. So düster und irgendwie doch bejahend. Byung-su hat eine Vergangenheit, an die er sich nicht erinnern kann, aber muss. Dieser Kampf um die Puzzelteile seines Lebens lassen uns auch als Zuschauer eifrig mitfiebern. Im Grunde ist er kein schlechter Mensch, sein Absichten vor dem verheerenden Autounfall, der schließlich zu seiner Erkrankung geführt hat, stets Gute. Die Welt vor dem Abschaum zu befreien, wo Recht und Ordnung scheiterten, ist rühmlich, aber dennoch kein Freispruch. So hat er nun die unglaubliche Bürde, das abzurufen und damit zum Schutze seiner Tochter ein letztes Mal alles aufleben zu lassen. Egal wie schmerzhaft diese Reise zurück in die Zeit wird, so ist sie im Kern kurzweilig. Einzig die Länge von knapp zwei Stunden hätte der Film in der Tat nicht benötigt. Gelegentlich verliert sich der Film in ausufernden Blicke in den Rückspiegel des Lebens. Ein Tick mehr Kompression und dieses Gänsehaut-Abenteuer auf den Spuren eines Serienkillers hätte fast die Bestmarke meines Ratings erreicht.
Fazit: Beeindruckende Aufnahmen, tiefgründige Geschichte, vollblütiger Schauspieler – Memoir of a Murderer bringt alles mit, was wir am südkoreanischen Kino lieben und schafft gleichzeitig eine gänzlich neue Unterhaltung. Ein an Alzheimer erkrankter Serienkiller muss sich erinnern, ist neuartig und verspricht viel Spannung. Früher hätte ich sowas kaltblütig ignoriert, doch mittlerweile sind sie wie ein guter Wein.
Originaltitel: Salinjaui gieokbeob
Produktionsland/-jahr: KR 2017 Laufzeit: 118 min Genre: Thriller, Krimi Regie: Shin-yeon Won Drehbuch: Jo-yun Hwang, Young-ha Kim (Buch) Kamera: Choi Yeong-Hwan Kinostart: -
Home Entertainment: 4. Juni 2021
Verleih: Busch Media Group
(Quelle: Disney Deutschland)