BLACK WIDOW | Sie ist noch nicht fertig

Sie ist gefährlich, unwiderstehlich und brillant besetzt: Mit der gerade erst zweifach für den Oscar®-nominierten Scarlett Johansson in der Titelrolle BLACK WIDOW feiert das Marvel Cinematic Universe seine weibliche Schlüsselfigur in einer hochspannenden Spionage-Mission.

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© Walt Disney Studios Motion Pictures

Inhalt

Natascha Romanoff alias Black Widow (Scarlett Johansson) wird mit den dunkleren Seiten ihrer Akte konfrontiert, als sich eine gefährliche Verschwörung mit Verbindungen zu ihrer Vergangenheit abzeichnet. Im Kampf gegen eine Macht, die alles versucht, um sie zu Fall zu bringen, muss Natascha sich mit ihrer Geschichte als Spionin und ihren Verbindungen aus jener Zeit auseinandersetzen, lange bevor sie ein Avenger wurde. 

Kritik

Das Marvel Cinematic Universe meldet sich im Kino zurück. Und die größte weibliche Heldin der Avengers bekommt ihren verdienten Solo-Auftritt. Und was halte ich davon? Also ich muss mich vielen Zuschauern und Kritikerin in einem Punkt definitiv anschließen: Dieser Film kommt tatsächlich einige Jahre zu spät. Ohne groß zu spoilern, aber der Film spielt zwischen Captain America: Civil War und Avengers: Infinity War. So könnte BLACK WIDOW eine enorme Bereicherung sein, ist es für eingefleischte MCU-Fans auch, aber lassen die 133 Minuten viele Möglichkeiten liegen. So wirkt Black Widow fast schon beliebig und nett. Explosiv ja, aber gekonnt extrovertiert nein. Man hätte dieses düstere Kapitel wirklich gut gestalten können. So bleibt es das gewohnte, aber gute Marvel-Spektakel. Die Action ist solide, die Darsteller sind grandios, der Inhalt lässt Luft nach oben. Aber trotz einer herben Verspätung ist Black Widow notwendig. So erleben wir die Agentin emotionaler denn je. Sie kann nicht nur bluten und austeilen, sie kann auch weinen und einstecken. 

Was Cate Shortland besonders sehenswert erreicht hat, ist das familiäre Gefüge unserer Heldin. Jeder Avenger hat in seinen Solo-Abenteuern eine Hintergrundgeschichte bekommen und so bekommt auch Black Widow das und wie. In einer Elite-Superhelden-Familie ist es kaum verwunderlich, welche Richtung sie einschlug. David Harbour, Rachel Weisz oder Florence Pugh sind so sensationell besetzt, dass sie der Hauptakteuren fast schon die Show stehlen. Hier platzt sich in typischer Marvel-Manier auch der Humor und das eine oder andere Klischee. Das drückt man mit einem schmunzelnden Auge weg, schließlich bin ich für meinen Teil im Gesamten sehr überzeugt. Der Film ist nicht perfekt und verspricht wenig Innovation, aber muss dieser Film absolut sein. Diese vielschichte Person erhält persönliche Facetten, die uns noch mehr ihr Andenken verdeutlicht. 

Black Widow ist nicht das Feuerwerk, was zum Start der 4. Phase viele erwartet haben, aber es ist ein Start. Ein Ende. Ein Anfang. Und ein letztes Erinnern an eine wundervolle Person, die eines der größten Opfer gebracht hat.

Fazit: Da ist er nun. Black Widow, der Film, der so lange auf sich hat warten lassen. Scarlett Johansson ist in ihrem Element und bügelt das glatt, was Drehbuch-Schreiberling Eric Pearson ein wenig fahrlässig verzettelt. Hier wäre an vielen Stellen so viel Potential für einen größeren Beitrag zum MCU drin gewesen. Doch so boxt sich die titelgebende Heldin in einem ansehnlichen “Captain America – The Return of the First Avenger”-Look-A-Like durchs Weltgeschehen inklusive obligatorischer Lacher und einer gewissen Ernsthaftigkeit, die immer mehr zu einer Handschrift von Marvel wird.

FSK ab 12 (grün)Originaltitel:           Black Widow
Produktionsland/-jahr: US 2020 Laufzeit: 133 min Genre: Action, Abenteuer, Sci-Fi Regie: Cate Shortland Drehbuch: Eric Pearson Kamera: Gabriel Beristain Kinostart: 8. Juli 2021
Home Entertainment: 23. September 2021

Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures