THE LAST JOURNEY – DIE LETZTE REISE DER MENSCHHEIT | Postapokalyptischer Roadtrip für Nostalgiker

Vor spektakulärer Kulisse und einer endzeitgeprägten Atmosphäre, inszeniert Regisseur Romain Quirot mit THE LAST JOURNEY – Die letzte Reise der Menschheit einen postapokalyptischen Sci-Fi Thriller, der sich sehen lassen kann.

The Last Journey

© EuroVideo Medien

Inhalt

In naher Zukunft: Die Sonne ist erloschen. Ein geheimnisvoller roter Mond liefert den Menschen überlebenswichtige Energie, um auf der Erde weiter existieren zu können. Als er plötzlich seinen Kurs ändert und direkt auf die Erde zusteuert, droht er die gesamte Menschheit auszulöschen. Der einzige, der in der Lage ist die Apokalypse zu verhindern, ist der begabteste Astronaut seiner Zeit: Paul W.R. (Hugo Becker). Doch kurz vor Start der Mission verschwindet Paul spurlos. Unerbittlich von den verzweifelten Menschen gejagt, kreuzt Paul den Weg von Elma (Lya Oussadit-Lessert), einem Teenager mit explosivem Temperament, die ihn auf seiner Flucht begleitet.

Kritik

Was passiert, wenn das Licht der Sonne erlischt? Chaos, Anarchie und Untergang sind die Folge. Am Rande des Aussterbens erscheint jedoch plötzlich ein mysteriöser, roter Mond. Er besitzt genügend Energie, um den blauen Planeten und seine Bewohner mit lebensnotwendiger Energie zu versorgen. Das Ende scheint abgewendet. Allerdings steuert der Himmelskörper auf die Erde zu und es bleibt den Menschen erneut nichts anderes übrig, sich alsbald auf ihr Ableben vorzubereiten. Hoffnung, vergebens. Bis Astronaut Paul W.R. auf den Plan tritt. Er besitzt die Fähigkeiten das Unheil abzuwenden, doch er schwindet kurz vor Start seiner Mission und wird von ominösen Gestalten gejagt. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Menschheit bleibt weniger als ein Jahr, bis der rote Mond auf die Erde trifft. 

Viel Story für überschaubare 87 Minuten Spielzeit. THE LAST JOURNEY – DIE LETZTE REISE DER MENSCHHEIT ist rasant, visionär und ein Zitat an vergangene Sci-Fi-Klassiker. Romain Quirot liefert mit seinem hochkarätig besetzten Spielfilmdebüt ein kleines Meisterwerk ab. Die Mischung aus philosophischem Drama und spektakulärem Sci-Fi-Abenteuer überzeugt, und verzaubert das Publikum mit seinem bildgewaltigen Roadtrip – im Anschnitt die permanente Bedrohung von oben, wie unten. Es sind vor allem die Bilder die zu überzeugen wissen und in ihrem Ausmaß Hollywoodblockbustern durchaus die Show stehlen können. Man merkt sofort, welchen Stellenwert der Film in Frankreich besitzt. Förderungen im dreistelligen Millionenbereich können Filmemacher erwarten. Die französische Regierung fördert das Kulturgut Film explizit. In Deutschland könnte es solche Realisierungen nur mit horrenden Investments, ausländischen Förderern oder Krediten nur im Ansatz geben. Zu schwach wird der deutsche Film bewertet und schneidet international selten überzeugend ab. Das mag zum einen auch daran liegen, dass wir nie aufgehört haben, unsere Vergangenheit aufzuarbeiten. Der Mut zu neuen Stoffen reduziert sich auf ein Minimum, feiert Ausbrüche meist nur im komödiantischen Bereich (Tendenz allerdings abnehmen) oder eben im dramatisch/dokumentarischen Segment. Visuell starke Filme wie The Last Journey unvorstellbar. Quirot setzt geschickt seine ihm zur Verfügung stehenden Mittel ein und paart diese mit einen groovigen 80er Jahre Soundtrack. Der Film reißt mit, hat seine Längen, weiß aber am Ende mit seiner melancholischen Atmosphäre, der Bildsprache und Komposition die Zuschauer in seinen Bann zuziehen. Ein überraschender Dystopie-Film, der sogar Filmnostalgiker ein Lächeln ins Gesicht zaubern dürfte.  

Fazit: Die Franzosen lieben es, Filme zu drehen. Wie sehr, zeigt sich einmal mehr in The Last Journey. Beeindruckende Effekte, inhaltlich durchaus abwechslungsreich und mit Größen wie Jean Reno oder Hugo Becker besetzt, sind die knapp 90 Minuten mehr als gut angelegt. 

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Le dernier voyage
Produktionsland/-jahr: FR 2020 Laufzeit: 87 min Genre: Abenteuer, Drama, Sci-Fi Regie: Romain Quirot Drehbuch: Romain Quirot Kamera: Jean-Paul Agostini Kinostart: -
Home Entertainment: 30. September 2021

Verleih: EuroVideo Medien

 

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