Streaminganbieter schießen wie Pilze aus dem Boden. Amazon, Netflix & Co bestimmen den Markt der Filme. Kino bleibt nach wie vor ein Erlebnis, doch wer es einfach und bequem mag bevorzugt die Couch. Von Blockbuster bis Independent ist für jeden Geschmack was dabei. Ein Onlineangebot sticht allerdings heraus: LaCinetek.
Selbst die Marktführer führen nicht jeden Film. Unzählige Klassiker oder Arthouse-Filme der 80er und 90er sind hier so selten wie Wasser in der Wüste. LaCinetek aus Frankreich ist mittlerweile auch in Deutschland vertreten und bietet Filmgeschichte zum Streamen. Wer in alten Zeiten schwelgen oder viel über das Filmemachen der Vergangenheit lernen möchte, ist hier gut aufgehoben. Schließlich haben bereits 100 Regisseur*innen für LaCinetek eine Liste ihrer 50 Lieblingsfilme erstellt. Der Filmkatalog besteht aus der Verbindung all dieser Listen und wächst Monat für Monat durch Neuerwerbungen und durch eine neue Liste eines oder einer Filmemacher*in.
So nah war Filmgeschichte noch nie
Bong Joon-Ho, Martin Scorsese, Jean-Luc Godard, Jim Jarmusch oder Woody Allen – die Liste namenhafter, vielfach ausgezeichneter Regisseure samt ihrer Werke ist lang. Zu ihnen zählt auch Abbas Kiarostami. Der iranische Regisseur etablierte sich in den letzten 50 Jahren als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk ist an der Schnittstelle von Kino, Video, Fotografie, Poesie und den bildenden Künsten (Malerei, Grafik).
Ab dem 14. Oktober präsentiert LaCinetek eine Hommage in 9 Filmen, die das Werk von Kiarostami gebührend würdigt. Die VoD-Plattform bietet eine erlesene und bedeutsame Auswahl des Regisseurs in restaurierter Fassung an (2,99 Euro pro Film/Leihgebühr). Die Filme umfassen seine Anfänge am Kanun in den 1970er Jahren, seine international anerkannten Meisterwerke und die digitale Wende der 2000er Jahre.
Eine Reise durch die Lieblingsmotive des 2016 verstorbenen Filmemachers: von seinen Kindheitsporträts bis zu seinen existenziellen Roadmovies, von initiatorischen Quests bis zu sozialen Untersuchungen. Das Werk von Abbas Kiarostami erforscht mit Engagement und Hartnäckigkeit die Welt im Allgemeinen und die des Irans im Besonderen, ohne dabei eine nachdenkliche und spielerische Distanz zu verlieren.
Die Filme im Fokus
Erstmalig als VoD und restauriert auf dem deutschen Markt verfügbar.

© Kanoon
Bread and Alley, 1970 (OmeU)
Empfohlen von Nicolas Philibert; der erste Kurzfilm von Kiarostami

© Kanoon
The Traveler, 1974 (OmeU)
Empfohlen von Bruno Podalydès; der erste Spielfilm von Kiarostami

© 1987 Kanoon
Wo ist das Haus meines Freundes?, 1987
Empfohlen von Akira Kurosawa

© Kanoon
Homework, 1989 (OmeU)
Empfohlen von Apichatpong Weerasethakul

© Kanoon Films
Und das Leben geht weiter, 1991
Empfohlen von Kiyoshi Kurosawa

© MK2
Quer durch den Olivenhain, 1994
Empfohlen von Jutta Brückner

© MK2
Der Geschmack der Kirsche, 1997
Empfohlen von Agnès Varda

© MK2
Der Wind wird uns tragen, 1998
Empfohlen von Nadav Lapid

© MK2
Ten, 2002 (OmeU)
Empfohlen von Nicolas Philibert