Kleine Macken – großes Chaos! In Barneys und Rons Freundschaft geht es nicht selten drunter und drüber. Doch der Spaß kommt dabei nie zu kurz! RON LÄUFT SCHIEF markiert das Filmdebüt von Locksmith Animation.
Inhalt
Barney ist gerade, was soziale Kontakte anbelangt, ein etwas unbeholfener Teenager. Um so mehr freut er sich über seinen neuen, sprechenden, laufenden besten Freund Ron, ein vorkonfigurierter Roboter, der stets „online“ ist. Ron verfügt über herrliche Fehlfunktionen, die die beiden in Zeiten von Social Media auf eine actiongeladene Reise schicken, auf der der Schüler und sein Roboter mit den wunderbaren Wirrungen wahrer Freundschaft zurechtkommen müssen.
Kritik
Wie wichtig Freundschaft für unsere soziale Entwicklung und Stabilität ist, weiß jeder. Niemand ist gerne allein und es hilft, mit dem besten Freund über alles zu sprechen. Gerade der Ballast, den wir tagtäglich mit uns um rumtragen, wird erträglicher, wenn wir ihn teilen. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Die sozialen Netzwerke können dabei helfen, aber auch schaden, wenn man den hang zur wirklichen Welt verliert. RON LÄUFT SCHIEF verbindet beide Welten, die analoge und die digitale Welt. Sie könnte eine friedliche Koexistenz nebeneinander führen. Aber so schnelllebiger unser Alltag wird und umso mehr Entwicklung stattfindet, drohen wir als Individuum den Anschluss zu verlieren. Vor allem Barney ist ein Beispiel dafür, den Anschluss zu verlieren und seine ganze Hoffnung in eine Maschine zu setzen. Technischer Fortschritt mag gut sein, aber sich darauf zu verlassen, menschliche Kontakte nicht mehr wirklich zu pflegen, weil man auch persönlich nicht in der Lage ist, wirkt problematisch. Barney tanzt dabei stets auf Messers Schneide. Ein unbeholfener Junge, der nur dazu gehören will, aber bei allem immer der Letzte ist. So etwas macht was mit einem pubertierenden Kind. Es prägt, es beeinflusst, es kann sich negativ auf alles auswirken. B-Bots sollen das kompensieren. Der digitale Freund mit Breitbandverbindung. Doch Ron, wir Barney den kleinen Kerl tauft, hat genauso viele Macken, wie sein menschlicher Besitzer. Und gleich und gleich gesellt sich gern. Barney ist nicht länger alleine und erkennt durch Ron die wahre Welt durch das digitale Schlüsselloch. Werte wie Freundschaft und “Anders-sein ist cool” haben Sarah Smith und Jean-Philippe Vine sehr schön umgesetzt. Es ist tatsächlich auch auf humorvolle, aber wichtige Weise ein schöner Leitfaden für unzählige Kinder geworden. Er gibt vieles aus den sozialen Netzwerken eindeutig zu verstehen und schafft Zugänge, warnt aber gleichzeitig auch. Das Leben bietet mehr als das Internet und die Bekanntschaften, die man dort findet. Es kann ein Sprungbrett für die Realität sein. Ein Selbstfindung und das Vertrauen schaffen in sich selbst, wenn man das Werkzeug richtig einsetzt. Gemeinsam Abenteuer entdecken, aber gleichzeitig sich selbst nicht aus den Augen verlieren. Der Umstand, das Ron diverse Fehlfunktionen hat und Barney nicht weiß, wie soziale Interaktionen auf freundschaftlicher Basis funktionieren, haben wir hier den idealen Nährboden für ein großes und spannendes Abenteuer. Macken machen uns sympathisch und einzigartig und genau darauf kommt es auch im digitalen Zeitalter an. Hätten wir das nicht, wären wir alle Roboter die nach einem festen Muster handeln und kein Raum für Individualität unseren Charakter zeichnet.
Fazit: Ein süßer, kleiner Animationsfilm im Fahrwasser von Pixar. Disney lagert sein Animationsgeschäft aus und präsentiert mit Ron läuft schief ein experimentelles Abenteuer zwischen den Welten (analog vs. digital). Die Message ist klar, Freundschaft Widerwillen und Macken machen uns besonders. Gerade für die kleinen Zuschauer ein schönes Herantasten an das moderne Zeitalter, für Ältere eine fast schon belächelte Stellungnahme zur Lage der Nation. Egal wie man den Film sieht, er ist knuffig und erfrischend erzählt.
Originaltitel: Ron's Gone Wrong
Produktionsland/-jahr: US/UK/CA 2021 Laufzeit: 106 min Genre: Komödie, Animation, Sci-Fi, Abenteuer Regie: Jean-Philippe Vine, Sarah Smith Drehbuch: Sarah Smith, Peter Baynham
Kamera: David Peers, Hailey White Kinostart: 28. Oktober 2021
Home Entertainment: -
Verleih: 20th Century Studios
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