JOHN WICK: KAPITEL 4 | Ein heroisches Meisterwerk

Es fing einst mit einem Hund und Auto an und Ende womöglich in dem größten Massaker überhaupt. In JOHN WICK: KAPITEL 4 setzt der gleichnamige Ex-Auftragskiller alles auf eine Karte, um die Hohe Kammer für immer zu beseitigen.

.INHALT.

John Wick (Keanu Reeves) gehört zum meistgesuchtesten Mann der Welt. Ein hohes Kopfgeld ist auf ihn ausgesetzt, was mit jedem Tag, an dem John Wick nicht stirbt, weiter anwächst. Dies lockt mitunter mächtige Gegner an und kehrt einstige Freunde zu gefährliche Feinde um. Denn die Zahl von Verbündeten , die an Wicks Seite kämpfen, sinkt kontinuierlich.

Doch es gibt vielleicht noch einen Weg, als freier Mann den Sieg über die Hohe Kammer davonzutragen, die ihn tot sehen will. Dafür muss der eigentlich in Rente befindliche Auftragskiller um die ganze Welt reisen. Und seine Widersacher haben überall in der Unterwelt mächtige Verbündete, die ihm tödliche Assassinen auf den Hals hetzen. Ganz vorne mit dabei: Caine (Donnie Yen). Trotzdem kämpft er sich unermüdlich seinen Weg von New York über Paris und Osaka bis nach Berlin, um unausweichlich auf den alles entscheidenden Showdown zuzusteuern.

© LEONINE Studios

.KRITIK.

Selten habe ich vor, während und nach dem Besuch eines Filmes derart Gänsehaut. JOHN WICK: KAPITEL 4 setzt völlig neue Maßstäbe und ist choreografisch, stilistisch und optisch ein Augenschmaus ohnegleichen. Ich bin generell ein großer Fan der Reihe, denn ich bin fest davon überzeugt, dass die Reihe Keanu Reeves und Keanu Reeves diese Reihe braucht. 2014 stick der sympathische Schauspieler wie Phoenix aus der Asche empor und eroberte über Nacht die Kinos. John Wick war ein beispielloser Neo-Noir-Film, düster, mit Ecken und Kanten, aber doch stets mit einem kleinen Hoffnungsschimmer gesegnet. Kaum zu glauben, dass das alles einmal mit einem Hund und Auto begann. Aus einer persönlichen Sache entwickelte sich schnell ein globales Ereignis und Reeves sowie Regisseur Chad Stahelski schufen mit John Wick einen Menschen zwischen Held und Anti-Held.

Die Reihe wurde von Teil zu Teil abgedrehter und besser. Kaum Dinge, die einen enttäuschen würden. So gab es im Vorfeld tatsächlich auch bei mir keinerlei Bedenken, dass dies nun mit dem vierten Teil anders aussehen könnte. Tatsächlich muss ich sagen, wurden sämtliche Erwartungen übertroffen. Es ist ein heroisches und epochales Schaustück für Vergeltung geworden. Rache wird gänzlich von Wick neu definiert. Es ist und bleibt etwas Persönliches, nur ist die Größenordnung kaum greifbar. Im Stile eines Herr der Ringe schickt Stahelski Wick auf ein Himmelfahrtskommando. Dabei erleben wir saugeile Kampfszenen, Verfolgungsjagden und eine Schauspielerdichte, die es zuvor noch nicht gab. Neben Keanu Reeves, Ian McShane, Lance Reddick (Ruhe in Frieden, weltbester Rezeptionist) und Laurence Fishburne, gesellt sich neben Bill Skarsgård, Hiroyuki Sanada und Scott Adkins sogar eine Kampfkunstlegende namens Donnie Yen dazu. Das Ensemble liest sich nicht nur auf dem Papier gut, es sieht auch im Film sehr gut aus.

Generell hat man in punkto Qualität auf allen Posten eine deutliche Schippe draufgelegt. Die unglaublich professionellen Stunts, die kreativen Kampfszenen (darüber könnte ich die ganze Zeit schwärmen), die abwechslungsreichen Schauplätze, die sorgfältig geplanten Kamerafahrten und -flüge, der charmante und mitreißende Cast sowie die nahtlose Handlung, die sich perfekt in die vorherigen Teile einfügt, machen diesen Film zu einem wahren Meisterwerk – und damit untertreibe ich nicht. Die humorvollen Einlagen sind gekonnt platziert und bringen das Publikum zum Lachen, ohne dabei auf alberne Klischees zurückzugreifen. Gleichzeitig schafft der Film es, mit seiner emotionale Ebene ein breites Publikum zu erreichen, mitzureißen und zu berühren.

Mit diesem Film hat Keanu Reeves, neben Tom Cruise, seinen Platz als einer der letzten großen Actionhelden unserer Zeit definitiv gefestigt. Das Publikum wird gespannt darauf warten, was in der Zukunft noch auf uns zukommen wird. Was wir wissen, es soll noch eine Prequel-Serie folgen. Aber lasst euch eins gesagt sein: habt auch nach knapp 170 Minuten die Geduld und bleibt sitzen, es gibt eine Abspannszene!

.FAZIT.

Höher, schneller, brutaler… WICK! In allen Kategorien überzeugt der 4. Teil und setzt damit ein dickes Ausrufezeichen im Kinojahr 2023. Der Film strotzt nur so vor Kreativität und bescherte mir einen nicht enden wöllende Gänsehaut-Attacke und darüber hinaus auch noch ein breites Grinsen. Damit hat sich Keanu Reeves als Actionheld unsterblich gemacht.



OriginaltitelJohn Wick: Chapter 4
Produktionsland/-jahrUSA 2023
Laufzeit169 min
GenreAction, Krimi, Thriller
RegieChad Stahelski
DrehbuchShay Hatten, Michael Finch, Derek Kolstad
KameraDan Laustsen
Kino23. März 2023
Home Entertainment
VerleihLEONINE Studios