Eine erschütternde Geschichte über das Erwachsenwerden und über die Frage, was wirklich zählt. Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller NICHTS – WAS IM LEBEN WICHTIG IST von Janne Teller.
.INHALT.
Pierre Anthon (Harald Kaiser Hermann) und seine Klassenkameraden sind gerade in die 8. Klasse gekommen, als er erklärt, dass nichts im Leben eine Bedeutung hat. Er verlässt die Schule und setzt sich auf einen Baum, von dem er nicht mehr herunterkommen will. Dies löst bei seinen Klassenkameraden eine existenzielle Krise aus. Sie beschließen, ihre wertvollsten Besitztümer zu sammeln, um Pierre Anthon davon überzeugen, dass er sich irrt. Eine gefährliche, beunruhigende und kontroverse Studie über das, was wirklich zählt, hat begonnen. Was mit unschuldigen Opfergaben beginnt, entwickelt sich bald zu einer Spirale psychologischer Gewalt: Je schmerzhafter das Opfer ist, desto mehr bedeutet es und desto mehr wird vom nächsten in der Reihe verlangt.
.KRITIK.
NICHTS – WAS IM LEBEN WICHTIG IST ist ein außergewöhnlicher Film, der auf subtile und doch tiefgreifende Weise die essenziellen Fragen des menschlichen Daseins aufwirft. Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller von Janne Teller, liefert diese Verfilmung eine unvergessliche Erfahrung, die das Publikum nachdenklich und nachhaltig beeindruckt.
Die Handlung dreht sich um Pierre Anthon, einen Teenager, der plötzlich und ohne Vorankündigung beschließt, dass nichts im Leben eine wirkliche Bedeutung hat. Seine Klassenkameraden können beziehungsweise wollen dies nicht akzeptieren und versuchen verzweifelt, Pierre Anthon vom Gegenteil zu überzeugen. Was folgt, ist eine Reihe von Ereignissen, bei denen die Jugendlichen persönliche Opfer bringen und eine Sammlung von Dingen zusammenstellen, die für sie Bedeutung haben. Doch bald geht es nicht nur um persönliche Opfer, sondern um weitaus mehr…
Die größte Stärke des Films liegt in seiner eindringlichen Darstellung der Suche nach Bedeutung und dem Kampf mit existenziellen Fragen. Gerade in Bezug auf einem derart komplexen Themenapparat ist es äußerst beeindruckend, wie die jugendlichen Darsteller hier agieren. Sie vermitteln die emotionalen Turbulenzen durch ihre Charaktere sehr überzeugend. Ihre Entwicklung von anfänglicher Naivität zu zunehmender Desillusionierung ist fesselnd und berührend.
Regisseurin und Drehbuchautorin Trine Piil Christensen schafft es, die visuelle Ästhetik des Films mit der tiefgründigen Thematik in Einklang zu bringen. Die Kameraarbeit fängt die atmosphärische Stimmung der Geschichte ein, indem sie sowohl die trostlose Umgebung als auch die zarten Momente der Hoffnung einfängt. Der Rest passiert dann auf musikalischer Ebene.
Ein weiterer Aspekt, der mich beeindruckt hat, ist seine universelle Relevanz. Obwohl die Protagonisten Jugendliche sind, wird die Botschaft von Nichts – Was im Leben wichtig ist Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Der Film erinnert uns daran, dass jeder Mensch seine eigene Suche nach Bedeutung und seinen individuellen Platz in der Welt hat. Egal, wie und wie lange er auch danach suchen mag.
Wenn der Film eine Schwäche hat, dann liegt sie möglicherweise in seiner doch zu melancholischen Natur. Die schweren Themen und die Reflexion über die Bedeutung des Lebens hinterließen bei mir ein Gefühl der Schwere. Daher könnte die Gefahr bestehen, auch andere Zuschauer könnten ähnlich empfinden und den Film dadurch eher negativ sehen. Dennoch ist dies auch ein Zeichen für die Stärke des Films, denn er wagt es, die tieferen Fragen anzugehen, anstatt sich oberflächlichen Antworten hinzugeben.
.FAZIT.
Nichts – Was im Leben wichtig ist ein faszinierender Film, der es schafft, den Zuschauer zu berühren und zum Nachdenken anzuregen. Er erinnert uns daran, dass das Leben letztendlich das ist, was wir selbst daraus machen und dass wir alle auf unsere eigene Weise nach Bedeutung suchen. Es ist eine Erfahrung, die noch lange nach dem Abspann nachhallt und die Zuschauer dazu inspiriert, über die Essenz des Lebens nachzudenken.
Originaltitel | Intet |
Produktionsland/-jahr | Dänemark 2022 |
Laufzeit | 87 min |
Genre | Thriller, Drama |
Regie | Trine Piil Christensen |
Drehbuch | Trine Piil Christensen, Janne Teller (Buch) |
Kamera | Bo Bilstrup |
Kino | – |
Home Entertainment | 25. Mai 2023 |
Verleih | EuroVideo Medien |
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