Packendes Antikriegsdrama oder glorifizierendes US-Heldengemetzel? Ein ehrlicher Blick auf die Schrecken des Krieges oder ein überzogen patriotisches Denkmal an die US-Soldaten, die für die Befreiung Europas vom Nazi-Regime im Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen? Um solche und ähnliche Fragen drehen sich viele Diskussionen über Steven Spielbergs Oscar gekröntes kontroverses Meisterwerk DER SOLDAT JAMES RYAN.
Inhalt
Frankreich, Nomandie im Jahre 1944: Captain Miller (Tom Hanks) erhält nach der Landung in der Normandie den Auftrag, James Ryan (Matt Damon) zu finden, der sich als Fallschirmjäger hinter den feindlichen Linien befindet. Ryan soll nach Hause geschickt werden, da bereits drei seiner Brüder gefallen sind und der Generalstab seiner Mutter weiteres Leid ersparen will. Miller macht sich mit einem Team (u. a. Tom Sizmore, Edward Burns und Barry Pepper) auf die Suche nach Ryan und begibt sich auf ein Himmelfahrtskommando. Bald stellt sich den Soldaten die Frage, ob Ryan es wert ist, für ihn ihr Leben zu riskieren.
Kritik
Trotz fragwürdiger Geschichte und typischer Charakterentwicklung a la Hollywood-Mainstream ist DER SOLDAT JAMES RYAN einer der bedeutesten Kriegsfilme überhaupt. Denn wenn der Zuschauer sich erst einmal auf die hanebüchenen Umstände eingelassen hat, steht einem intensiven Filmerlebnis nichts mehr im Wege, das noch für lange Zeit Nachwirkung trägt. Und genau das sollte schließlich auch der eigentliche Anspruch eines (Anti-)Kriegsfilms sein – selbst bei einem Steven Spielberg.
Fazit: Krieg und Frieden – mittendrin ein Star-Ensemble, welches sich selten in einem Film tummelt. Steven Spielberg hat viel Arbeit in eine authentische Darstellung des D-Days gesteckt, leider bleibt nicht nur ein Aha-Effekt übrig.
US 1998 // Spielzeit: 169 min // Freigegeben ab 16 Jahren (zensiert)
DER SOLDAT JAMES RYAN, um 20:15 Uhr auf KABEL 1.
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