WHO AM I - KEIN SYSTEM IST SICHER

WHO AM I – KEIN SYSTEM IST SICHER

“Ich war ein niemand.” – Tom Schilling als Benjamin erlebt eine kometenhaften Aufstieg als Internetkrimineller und gerät mit seiner Formation “Clay” ins Visier der Polizei und Europol. WHO AM I konfrontiert uns mit der aktuell umhergehenden Angst vor Hackerangriffen und erzählt gleichermaßen von Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt – konsequent inszeniert vom schweizer Ausnahme-Regisseur Baran Ob Odar.

WHO AM I - KEIN SYSTEM IST SICHER

© Sony Pictures Releasing

Inhalt

Benjamin (Tom Schilling) ist unsichtbar, ein Niemand. Dies ändert sich schlagartig, als er plötzlich den charismatischen Max (Elyas M’Barek) kennenlernt. Auch wenn beide nach außen nicht unterschiedlicher sein könnten, so eint sie doch dasselbe Interesse: Hacken. Gemeinsam mit Max’ Freunden, dem impulsiven Stephan (Wotan Wilke Möhring) und dem paranoiden Paul (Antoine Monot, Jr.), gründen sie die subversive Hackergruppe CLAY (CLOWNS LAUGHING @ YOU). CLAY provoziert mit Spaßaktionen und trifft den Nerv einer gesamten Generation. Zum ersten Mal in seinem Leben ist Benjamin ein Teil von etwas. Und sogar die attraktive Marie (Hannah Herzsprung) wird auf ihn aufmerksam. Doch aus Spaß wird plötzlich Ernst, als die Gruppe auf das Fahndungsraster von BKA und Europol gerät. Gejagt von der Cybercrime-Ermittlerin Hanne Lindberg (Trine Dyrholm), ist Benjamin jetzt kein Niemand mehr, sondern einer der meistgesuchten Hacker der Welt.

Kritik

Hollywood produziert Filme am laufenden Fließband, die Briten haben ihren ganz eigenen Humor, die Franzosen stecken fast eine halbe Milliarde in ihre Filmkultur und ja was haben wir Deutschen, außer Tatort. Der deutsche Film kommt im internationalen Vergleich schon lange nicht mehr besonders gut weg, dabei haben wir in Deutschland so viele Möglichkeiten, doch wirklich trauen tut sich niemand etwas. Nun gut, einerseits liegt es an dem zum Teil sehr herben Kritiken und den recht durchschnittlichen Einspielergebissen (Schweiger und Schweighöfer lasse ich mal außen vor). Der hierzulande recht unbekannte Regisseur Baran Bo Odar wagt endlich mal was: mit WHO AM I bringt er nach Das Experiment, welcher auch schon gut 13 Jahre zurückliegt, einen erstklassigen Thriller auf die Leinwand, der stolz den Stempel “Made in Germany” trägt. Dieser Film muss sich auch nicht verstecken und kann durchaus, wenn nicht sogar darüber hinaus, mit den amerikanischen Thriller mithalten. Die Mischung aus aktuellen Themen (Cyber-Kriminalität und Hackerangriffe) und düsterem Berlin-Setting schafft eine mitreißende Atmosphäre, die mit überraschenden Wendepunkten das eine oder andere Staunen – oder ein Fragezeichen – in die Gesichter der Zauschauer zaubert. Abgerundet wird diese (fast) fehlerfreie Geschichte durch den exzellent besetzten Cast: neben Tom Schilling und Elyas M’barek, dürfen wir wieder einmal einem überdrehten Wotan Wilke Möhring beim “Abspasten” zu sehen, Antoine Monot Jr. als humorlosen Ruhepol erleben und eine verhaltene – aber gut spielende – Hannah Herzsprung in eine Nebenrolle begrüßen. Ein rund um stimmiger Film, der in seinen 105 min aller erzählt, nichts vergisst und einfach bombastisch unterhält.

Fazit: Deutschland ist wieder WER im der internationalen Filmgeschäft. Spannend, überraschend und frech wird die Cyber-Kriminalität eingefangen und in seiner ganzen Brutalität visuell dargestellt.

FSK ab 12 LogoOriginaltitel:           WHO AM I - KEIN SYSTEM IST SICHER
Produktionsland/-jahr:   DE 2014
Laufzeit:                105 min
Genre:                   Thriller

Regie:                   Baran Ob Odar
Drehbuch:                Jantje Friese, Baran bo Odar 
Kamera:                  Nikolaus Summerer      

Verleih:                 Sony Pictures Releasing

WHO AM I – KEIN SYSTEM IST SICHER || ab 25. September 2014 im Kino.

(Quelle: vipmagazin)