PINA ist ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders. Er lädt die Zuschauer ein auf eine sinnliche, bildgewaltige Entdeckungsreise in eine neue Dimension: mitten hinein auf die Bühne des legendären Ensembles und mit den Tänzern hinaus aus dem Theater in die Stadt und das Umland von Wuppertal – den Ort, der 35 Jahre für Pina Bausch Heimat und Zentrum ihres kreativen Schaffens war.
Inhalt
1973 überredet der damalige Intendant des Wuppertaler Theaters Pina Bausch die Ballettkompanie des Theaters zu übernehmen. Die Tänzerin und Choreographin machte daraus das später weltweit berühmte „Tanztheater Pina Bausch“. Der Name steht für eine neue Form des Tanzes: Moderner Tanz abseits vom klassischen Ballett. Filmemacher Wim Wenders bemühte sich lange, um einen Dokumentarfilm über die außergewöhnliche Frau und ihre Arbeit und fand erst in der 3D-Technik die geeignete Form, um ihrem Werk filmisch gerecht zu werden. Dann stand der 30.09.2009 als Drehbeginn fest. Am 30.06.2009 verstarb Pina Bausch plötzlich. Mit „Pina“ widmet Wenders sich dem Schaffen und Wirken dieser außergewöhnlichen Persönlichkeit, die die Welt der Bewegung revolutionierte. Die vier Stücke „Le sacre du printemps“, „Café Müller“, „Kontakthof“ und „Vollmond“ stehen im Zentrum von Wenders’ 3D-Aufnahmen und das Ensemble kommt zu Wort.
Kritik
PINA ist keine Dokumentation im üblichen Sinne. Wer sich von Wim Wenders’ Film große Einblicke in das Leben von Pina Bausch erhoffte hatte, eine Art Erzählung ihres Werdeganges, der wird sicherlich etwas enttäuscht sein. Doch die Enttäuschung wird nicht lange anhalten, denn dem Filmemacher ist es in einer eindrücklichen Mischung aus brillanter Optik, Einblicken in ihre vier größten Inszenierungen und sehr privaten Schilderungen der einzelnen Ensemble-Mitglieder gelungen, das greifbar zu machen, was die Arbeit von Pina Bausch auszeichnete: Sie konnte mit Tanz Gefühle ausdrücken und greifbar machen wie keine zweite. In einem ihrer wenigen Interviews sagte sie 2005 gegenüber der Zeitung „Die Welt“: „Es ging und geht mir immer nur darum: Wie kann ich ausdrücken, was ich fühle?“ Eine Zielsetzung, die deutlich aus jeder der gezeigten Inszenierungen spricht und die von ihren Ensemblemitgliedern einhellig bestätigt wird. Schon bald ist man, dank Wim Wenders ästhetisch-ausgefeilten Bildern, gänzlich fasziniert von den Bewegungen, der Aussagekraft der getanzten Emotionen und der unfassbaren Körperbeherrschung der Tänzerinnen und Tänzer.
Fazit: Wim Wenders’ Pina ist ein Erlebnis, eine Reise in die Welt der Pina Bausch, die uns dank des Filmemachers ganz umfangen kann und die einen tief berührt.
Originaltitel: Pina Produktionsland/-jahr: DE/FR/UK 2011 Laufzeit: 103 min Genre: Dokumentation Regie: Wim Wenders Drehbuch: Wim Wenders Kamera: Hélène Louvart, Jörg Widmer Verleih: Warner Home Video
PINA || erhältlich auf DVD, Blu-ray (2D/3D) und VoD.
(Quelle: moviemaniacsDE)
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