DIE KUNST SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN ist eine wahre Geschichte, inspiriert vom berühmten Ensemble des Behinderten-Theaters “Glada Hudik”, das 1996 vom damaligen Behindertenbetreuer Pär Johansson gegründet wurde.
Inhalt
Alex (Sverrir Gudnason) hat zwar eine hohe Meinung von sich selbst, doch die Realität sieht leider anders aus: Er ist arbeitslos und seine Beziehung zu Lisa (Cecilia Forss) steht kurz vor dem Ende. Der einzige Job, den ihm das Arbeitsamt anbietet, ist ein Betreuerposten in einem Heim für geistig behinderte Menschen. Widerwillig nimmt er die Stelle an, lernt jedoch dann durch die gemeinsam Arbeit zu schätzen, dass jeder Mensch Talente hat, die es wert sind, gefördert zu werden. Entschlossen, ihnen ihren Auftritt im Rampenlicht zu bescheren, meldet er eine Gruppe seiner Schützlinge zu einer Casting-Show an.
Kritik
Einmal mehr muss ich betonen, was für ein großer Fan ich vom skandinavischen Film bin. Nicht nur die derart guten Thriller begeistern mich, sondern auch die sich immer stärker in den Vordergrund drängenden Komödien. mit DIE KUNST SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN kommt ein außergewöhnlicher Film aus dem Hohen Norden, der mit seiner Botschaft und Charme in der Liga von Ziemlich Beste Freunde mitmischt. Viele mögen jetzt denken, dass dieser Film aufgrund seines Fertigungsjahres 2011 auf der Welle eben jenes Filmes mitschwimmen will, doch dem ist nicht so. Sicher steht Behinderung im Focus der Unterhaltung, jedoch macht sich der Film in keiner Sekunde darüber lustig. Im Gegenteil, Lena Koppel weiß mit der Behinderung einfühlsam und liebevoll umzugehen. Sie lehrt uns, das auch geistig Behinderte, soweit wie es möglich ist, ein selbstbestimmtes Leben führen sollen und dürfen. Das ist die Botschaft dieser warmherzigen (Tragi-)Komödie. Erstmalig nehmen diese wunderbaren Menschen teil am Leben. Basierend auf der wahren Geschichte des Pär Johansson, der 1996 zusammen mit geistig Behinderten gegen alle Widerstände das Glada-Hudik-Theater gründete und damit auch die zweite Botschaft des Films, die, dass jeder irgendwelche Talente hat, eindrucksvoll untermauerte, wird eine sympathische, zeitweilig aber auch traurige Geschichte präsentiert, die absolut authentisch ist und einem total zu Herzen geht. Lena Koppels Filmchen ist stellenweise allerdings etwas zu kraftlos, weiß die wenigen Schwächen aber mit tollen Leistungen der Darsteller auszugleichen, insbesondere die sechs eingeschränkten, sich quasi selbst spielenden Charaktere sind großartig.
Fazit: Ein wirklich schöner Film, der seine Botschaft auf wunderbare Art und Weise vermittelt.
Originaltitel: Hur många lingon finns det i världen? Produktionsland/-jahr: SE 2011 Laufzeit: 101 min Genre: Komödie, Drama Regie: Lena Koppel Drehbuch: Trine Piil Christensen, Lena Koppel Kamera: Rozbeh Ganjali Kinostart: 20. September 2012 Home Entertainment: 29. Januar 2013 Verleih: MFA Filmdistribution
(Quelle: MFA+Filmdistribution)
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