Wenn eine brutale Gang und ein Psychokiller samt Gespielin im Hinterland Amerikas aufeinander treffen, kann man sich sicher sein, dass es Tote geben wird: NO ONE LIVES – der Jäger wird zum Gejagten.

© Sunfilm Entertainment
Inhalt
Als Betty (Laura Ramsey) und ihr Freund (Luke Evans) zu neuen Ufern aufbrechen und dabei quer durchs Land fahren, stolpern sie in einem Restaurant über eine Bande von Verbrechern. Ungünstigerweise sind die Gangster alles andere als gut gelaunt, denn ihr letzter Coup lief aufgrund der frühzeitigen Rückkehr der Hausbesitzer ordentlich schief. Flynn (Derek Magyar), ein Mitglied des Verbrechertrios, erschoss die Familie daraufhin im Alleingang, was seine Partner alles andere als erfreut hat. Immer noch auf Ärger aus, belästigt Flynn nun Betty und ihren Freund. Bandenchef Harris (Gary Grubbs) schiebt diesem Verhalten zwar bald energisch einen Riegel vor, doch Flynn kann es nicht lassen und stellt dem jungen Paar nach. Schließlich bringt er sie und ihr Fahrzeug in seine Gewalt. Dabei erlebt er jedoch eine gehörige Überraschung, denn bei seiner Inspektion des Wagens findet der Kleinganove hinter einer geheimen Trennwand im Kofferraum eine gefesselte junge Frau. Schnell entpuppt sich das Opfer als die verschwundene Millionärstochter Emma (Adelaine Clemens), für deren Rettung ihre verzweifelten Eltern eine Belohnung von zwei Millionen Dollar ausgesetzt haben. Anfangs wiegen sich die Gangster in dem sicheren Glauben, den Fang ihres Lebens gemacht zu haben, doch schon allzu bald müssen sie feststellen, dass Betty und ihr Freund nicht so harmlos sind, wie es auf den ersten Blick schien…
Kritik
Mit NO ONE LIVES präsentiert Regisseur Ryûhei Kitamura zunächst einen eher durchschnittlichen Rache-Horror-Trip. Alle Weichen stehen auf “ganz nett”, doch dann passiert eine Wendung, die man so erstmal nicht auf dem Schirm hatte und ehe man sich als Zuschauer versieht, befindet man sich in einem völlig ungeahnten Plot wieder. No One Lives kommt nahezu ohne CGI-Effekte aus und begeistert den geneigten Fan mit handgemachten, verdammt blutig inszenierten Momenten (ein Hoch auf Gore und Splatter), die nichts für sanfte Gemüter sind. Abseits seiner brutalen Schauwerte kann der Film ebenfalls recht gut überzeugen, allerdings gibt er mehr vor, als er es unter dem Strich wirklich ist. Ist man im ersten Drittel noch überrascht, wie vergleichsweise innovativ die Täter-Opfer-Konstellation daherkommt, wie mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt wird, so setzt man im späteren Verlauf dann doch zum großen Teil auf nur allzu bekannte Slasher-Klischees. Doch sorgt etwas Sand im Getriebe dafür, dass der Film im Mittelteil etwas an Schwung verliert. “Rausgeklopft den Sand und weitergeht es” wird sich der Hardcore-Splatter-Gore-Fan sagen. Dass man trotzdem am Ball bleibt, liegt, neben den Splatterszenen und der kompetenten Regie, vor allem am Hauptdarsteller Luke Evans – der groß aufspielt und beweist, dass er für noch größeres bestimmt ist. Facettenreich ist seine Rolle als zunächst Gejagter und im weiteren Verlauf als Jäger. Leider gehört er mit seiner Performance zu den wenigen Darstellern in diesem Film, die auch wirklich überzeugen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Identifikationsfiguren kann man lange suchen, weshalb man die Schneise der Toten eher mit Beifall beklatscht, als ausgiebig darum zu trauern, warum er das zeitliche auf so grausame Weise segnen musste. In Erinnerung bleiben dann auch in erster Linie die drastischen Effekte sowie der ein oder andere kreative Einfall, der No One Lives deutlich von vielen anderen Splatterfilmen der letzten Zeit abhebt.
Fazit: In diesen Film kann man angenehme 86 Minunten wohlwollend investieren ohne etwas zu bereuen. Gute Leistung von Luke Evans und handwerklich gut aussehende Blutspritzereien!
Originaltitel: No One Lives Produktionsland/-jahr: US/UK 2012 Laufzeit: 86 min Genre: Horror, Thriller Regie: Ryûhei Kitamura Drehbuch: David Lawrence Cohen Kamera: Daniel Pearl Kinostart: - Home Entertainment: 2. Oktober 2013 Verleih: Sunfilm Entertainment
(Quelle: Tiberius Film)
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