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[Staffel 1] PREACHER | Explodierende Priester und rollende Köpfe sind so sicher wie das Amen in der Kirche

PREACHER ist die Umsetzung der gleichnamigen bekannten Comicserie und erzählt die Geschichte von Jesse Custer, einem zwiespältigen Pfarrer in einer kleinen Stadt in Texas, der von einem geheimnisvollen Wesen in Besitz genommen wird, mit dessen Hilfe er höchst ungewöhnliche Kräfte entwickelt.

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© Sony Pictures Home Entertainment

Inhalt

Der Geistliche Jesse Custer (Dominic Cooper) ist ein Prediger aus dem tiefsten Süden von Texas. Jesse hat jedoch seinen Glauben an Gott verloren und sieht sich jeglicher Verantwortung entledigt. Doch eine Aufgabe treibt ihn weiterhin an: Er will Gott persönlich zur Rechenschaft für sein eigenes Unheil ziehen. Somit streift er gemeinsam mit seiner Ex-Freundin Tulip (Ruth Negga) und dem irischen Vampir Cassidy (Joseph Gilgun) durch das Land, auf der Suche nach Gerechtigkeit. Doch dabei werden sie von einem mystischen Killer verfolgt, der den Auftrag hat, Jesse zu töten…

Kritik

PREACHER ist in der sonst so konventionellen Serien-Landschaft etwas Besonderes. Neben der Prämisse das es sich hier um eine Comicadaption handelt, erfährt die erste Staffel zusätzlich einen gewissen Hype. Ein böser Mensch, besessen von einem Wesen, dass sich durch Eigenschaften der Engel und Dämonen auszeichnet, geführt von Gott oder dem Teufel? Nichtsdestotrotz ist er ein abgefuckter Priester, dessen Aufgabe es ist, Antworten und Vergeltung zu suchen. Ein spannender Plot, der jedoch einige Episoden benötigt um sich gänzlich entfalten zu können. Das liegt aller Voraussicht nach auch an der Etablierung der Nebencharaktere die sich um Custer positionieren. Sie erhalten mühselig eine Geschichte und ein Gesicht. Eine zähe Abfolge von Automatismen die man wesentlich spannender, in stärkerer Anlehnung an das Comic, hätte inszenieren können. Erst zur Mitte fügen sich die zu Beginn verworrenen Handlungsstränge zusammen und ergeben unter dem Strich eine einzigartige Serie. Wirklich zu bemängeln wären allenfalls krassen Qualitätsschwankungen zwischen den einzelnen Folgen. Mal absolut top, mal pietätlos. Nichtsdestotrotz ist die erste Staffel ein wahres Highlight. Sie baut nicht auf den gewöhnlichen Motiven oder Verstrikungen auf, die eine Serie sonst so verbirgt. Sie bricht teilweise Tabus, sprengt Grenzen des guten Geschmacks und nimmt kein Blatt vor dem Mund und spricht über die Figur Custer das aus, was jedem von uns auf der Zunge brennt. Brutalität gehört ebenso zum Aushängeschild wie die der unbändige Humor. Dies geht einher mit guten Darstellern allen voran Dominic Cooper, der immer stärker in die Schauspiel-Garde Hollywoods reinspiel, einem wirklich guten Soundtrack einem herrlich anzusehenden Look, der in warmen Farben und ordentlich Sättigung uns ein Gefühl der Hölle vermittelt – oder schlichtweg Texas, da ist es nun mal heiß. Für Preacher muss man viel Zeit und Geduld einplanen, die sich aber definitiv auszahlen. Die Pro-Seite ist stark und macht Lust auf mehr Episoden mit unserem unheiligen Priester.

Fazit: Eine kaum in Worte zu fassende Serie, die mit viel Charme bestückt ist, aber sich eher lose am Comic entlanghangelt. Ein kleiner Wermutstropfen in einer sonst so einzigartigen Erzählung.

FSK ab 16 (blau)Originaltitel:           Preacher
Produktionsland/-jahr:   US 2016
Laufzeit | Folgen:       550 min | 10 Episoden
Genre:                   Drama, Neo-Western, Horror

Regie:                   Seth Rogen, Evan Goldberg uvm.
Idee:                    Sam Catlin, Seth Rogen, Evan Goldberg
Kamera:                  John Grillo, Bill Pope   

Dt. Erstausstrahlung:    30. Mai 2016 auf Amazon Video
Home Entertainment:      6. Oktober 2016

Verleih:                 Sony Pictures Home Entertainment

(Quelle: Amazon Video DE)

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